
Vielen Würzburger Einzelhändlern dürfte am Sonntag nach einem Blick auf die aktuellen Covid-19-Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wohl ein Stein vom Herzen gefallen sein. Nachdem der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100 000 Einwohner am Samstag noch bei 41,4 gelegen hatte, war der Wert am Sonntag weiter gesunken. In der Stadt lag er nach Angaben des RKI bei 39,9 und im Landkreis Würzburg bei 33,9. Damit war klar: Am Montag dürfen die Geschäfte wieder ihre Türen öffnen.
Dies wurde am Sonntag auch durch eine Mitteilung des Bayerischen Gesundheitsministeriums bestätigt. Darin werden alle kreisfreien Städte und Landkreise in den verschiedenen Inzidenzkategorien aufgeführt. Während für die Stadt die Inzidenzphase 50 und niedriger gilt, ist es für den Landkreis sogar der Wert 35 und niedriger. Somit darf sowohl in der Stadt als auch im Landkreis der Einzelhandel unter Beschränkung der Kundenzahl wieder öffnen.
Wie funktioniert die Regelung?
"Ich hatte die Hoffnung, dass die Zahlen wieder sinken und wir öffnen können", sagt Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Würzburg macht Spaß. "Dass jetzt endlich wieder aufgemacht wird, ist für den Handel ganz wichtig."
Weier ist gespannt, wie sich die aktuelle Öffnungs-Regelung im Einzelhandel unter der Berücksichtigung der 50er-Inzidenzgrenze umsetzen lässt. In der zwölften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist geregelt, dass, wenn der Grenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wird, die zuständige Kreisverwaltungsbehörde dies bekannt machen muss – und dann neue Regelungen gelten.
Bei einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 50, dürfen die Einzelhändler nur Kunden mit Termin in die Geschäfte lassen ("Click&meet"). "Inhabergeführte Geschäfte können mit so etwas ja noch umgehen, aber wie sollen mittlere und große Geschäfte tageweise hoch- und wieder runterfahren?", so Weier. "Ich habe die Befürchtung, dass wir einen endlosen Kaugummi-Lockdown bekommen."
Bei der Messung der Passantenfrequenz in der Innenstadt habe sich gezeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr während des Lockdowns teilweise nur noch die Hälfte an Menschen in der Innenstadt unterwegs war. Weier befürchtet deshalb nicht, dass die Läden überrannt werden.
"Es wird noch ein paar Monate dauern, bis sich alle Menschen wieder in die Innenstadt trauen." Zudem sei Montag der zweitschwächste Tag im Handel und die Menschen müssten auch auf die Arbeit. Viele hätten auch keinen Nachholbedarf bei bestimmter Ware. "Wer etwas dringend gebraucht hat, hat es sich im Internet bestellt", so Weier.
Möglicher Einkaufstourismus?
Und während in Stadt und Landkreis Würzburg der Einzelhandel öffnen darf, gilt das eingeschränkte "Click&meet"-Prinzip zum Beispiel in der Stadt Schweinfurt oder im Landkreis Main-Spessart. Wolfgang Weier empfindet einen möglichen Einkaufstourismus jedoch weder als Fluch noch als Segen für Würzburg.
"Hätte einer der Landkreise im Umkreis einen Inzidenzwert von über 100, würde ich das kritisch sehen", so Weier. Jedoch hätten die Menschen durch "Click&meet" so aber die Möglichkeit, mit Terminvereinbarung vor Ort einzukaufen. "Und Würzburg hat als Oberzentrum ja die meisten Einkaufsmöglichkeiten, sodass sich das auch gut verteilt."
Aber auch wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen, zeigt sich Weier von den neuen Lockerungen enttäuscht: "Weil Gastronomie, Hotellerie und Reisebüros einfach nicht berücksichtigt wurden. Uns ist allen bewusst, dass die Öffnung der Clubs und Bars nicht geht, aber zumindest die Speisegastronomie hätte man wieder unter Einschränkungen öffnen können."
geöffnet. Geht alles schön brav und gesittet zu. Anscheinend hat man doch schon gelernt,
sich richtig zu verhalten. Beim Mediamarkt z. B. steht vor der Eingangstür ein Ordner,
der die Leute so lange hineinlässt, bis der Laden voll ist. Die Zahl derer, die um 10.30 im
Geschäft waren hielt sich auch in Grenzen. Nicht mal an der Kasse gab es ein Getümmel.
Wenn weiterhin alle so vernünftig sind, dann können wir evtl. bald das Virus in den Griff
bekommen. Bleiben wir drann! Halten wir Abstand mit Maske, dann kann uns nichts passieren! bleibt gesund!
und: auch schon mal daran gedacht, dass viele existenzen nicht nur bei den franken, sondern deutschland-, ja weltweit bedroht sind, wenn der einzelhandel bzw. die gesamte wirtschaft immer noch länger still steht? vielleicht kauft man ja mal mit respekt und rücksicht anderer mal vorsichtiger ein, und stürmt nicht gleich in scharen in ein kaufhaus. in würzburg gibt es da ja ne große auswahl! ich würde auch gern mal wieder durch würzburg flankieren und in ruhe einen cappucino drinken, sie doch auch, werte (r) schottenanger, oder?
M.E. sind die Einschränkungen sinnvoll, die Realität vor Ort sieht leider anders aus und ist absurd. Würde man die Biergärten bei dem schönen Wetter mt Abstandsregeln öffnen, wäre der Sache mit Entzerrung wesentlich mehr gedient, als nach Vorschriften , die keiner einhält , in der Sache genutzt
...@schottenanger ("ob sich die Leute in de Geschäften anstecken") aber auf den Zugangswegen begegnet man ja genug Leuten ohne Beachtung von Abstands- und Maskenregel.
Dazu kommt, das die agressivere, wesentlich schneller ansteckende engl. Mutation sich immer weiter verbreitet!
Das Virus wird uns noch lange erhalten bleiben und jeder sollte inzwischen wissen, wie er sich am besten sowohl für sich als auch für die Gemeinschaft verhalten muß.
Bleiben sie alle gesund!