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Würzburg
Corona in Würzburger Pflegeheimen: Wie viel soziale Isolation ist nötig?
Trotz Impfung gibt es vermehrt Corona-Fälle in Würzburger Heimen. Über den richtigen Umgang damit wird jetzt diskutiert. Welche Positionen es gibt und was das Gesundheitsamt sagt.
Die Besuchsregeln in Würzburger Seniorenheimen waren in der Pandemie immer wieder Gesprächsthema.
Foto: Symbolfoto Sina Schuldt, dpa | Die Besuchsregeln in Würzburger Seniorenheimen waren in der Pandemie immer wieder Gesprächsthema.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

In der Region Würzburg werden vermehrt Corona-Infektionen in Senioren- und Pflegeheimen gemeldet. Diese wenden unterschiedliche Strategien zum Schutz ihrer Bewohnerinnern und Bewohner an. Während etwa die Seniorenheimvertretung des Landkreises Würzburg für einen lockeren Kurs plädiert, arbeitet das Würzburger Hans-Sponsel-Haus mit strikten Maßnahmen. Dies stößt nicht nur auf Zustimmung.

"Es ist unmenschlich und nicht vertretbar, wie mit den Heimbewohnern im Hans-Sponsel-Haus umgegangen wird", schreibt etwa eine ehrenamtliche Betreuerin eines Heimbewohners an diese Redaktion. Weil es unter den Mitarbeitenden im Heim eine Corona-Infektion gegeben habe, seien Bewohnerinnen und Bewohner teilweise isoliert worden.

Ehrenamtliche Betreuerin aus Würzburg in Sorge wegen Isolation

Ihnen sei kein Besuch mehr im Haus erlaubt worden, relevante Informationen seien vom Personal nur spärlich und widersprüchlich weitergegeben worden. "Es kann so nicht weitergehen", so Daniela Schnapp. Für die kommende Winterzeit brauche es eine bessere Lösung als Kontaktverbote.

Robert Keppner, Leiter des Hans-Sponsel-Hauses in Würzburg bestätigt den Vorfall teilweise, schränkt jedoch ein: "Für die Bewohner gab es in der Zeitspanne zwischen Testung und Ergebnis Einschränkungen, aber keine Isolation oder Zimmerhaft oder was immer man sich da vorstellt." Trotz Impfung sei die Gefahr des Coronavirus nicht aus der Welt. Bei einer Infektion in seinem Haus – wie im vorliegenden Fall – sei es das Wichtigste, weitere Infektionen zu verhindern.

Aus diesem Grund habe er nach der gemeldeten Infektion eine Reihentestung aller Kontaktpersonen veranlasst und in der Zwischenzeit Besuchseinschränkungen erlassen. Diese habe er jedoch schon nach wenigen Tagen vollständig aufheben können. Dennoch sei weiterhin Vorsicht angebracht, so Keppner: "In stationären Einrichtungen zu leben, wird nicht mehr so sein wie vor Corona."

Bald nur noch Geimpfte und Genesene in Würzburger Heimen erlaubt?

Lockerer als Keppner sieht Alexander Schraml, Vorsitzender der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg, die aktuelle Situation. Er vertraue auf die Impfung, die insgesamt einen guten Schutz biete. Einschränkungen wie Tests und spezielle Kontaktregeln für Geimpfte und Genesene lehne er ab, solange diese symptomfrei seien. "Die, die geimpft sind, werden nicht getestet, solange sie keine Symptome zeigen, auch wenn sie Kontaktpersonen sind."

Dennoch müsse man sich bewusst machen, dass Menschen in Seniorenheimen besonders anfällig für Krankheiten seien. Corona-Infektionen werde es auch in Zukunft geben, vereinzelt könnten diese auch zu Todesfällen führen.

Um ihre Bewohnerinnen und Bewohner davor künftig bestmöglich zu schützen, arbeiteten Heime im Landkreis Würzburg aktuell an einer neuen Strategie, so Schraml. "Es gibt interne Besprechungen, ob man nur noch Bewohner und Bewohnerinnen aufnimmt, die genesen oder geimpft sind." Auch für Besucherinnen und Besucher sei diese Anforderung denkbar.

Gesundheitsamt Würzburg: Keine Einheitliche Regelung möglich

Im Gesundheitsamt Würzburg ist man sich der schwierigen Situation in den Einrichtungen bewusst. Für eine einheitliche Lösung könne das Gesundheitsamt jedoch nicht sorgen, erklärt Sprecherin Dagmar Hofmann. "Die von den Einrichtungen erstellten Schutz- und Hygienekonzepte müssen auf die Situation vor Ort angepasst werden." Man müsse daher immer die konkrete Situation vor Ort bewerten.

Dem schließt sich auch Georg Wagenbrenner, Sprecher der Würzburg Heimaufsicht, an. "Die Verhältnismäßigkeit spielt bei der Entscheidung über Besuchsverbote oder Quarantänevorschriften immer eine Rolle." Die Situation habe sich, auch mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter, durch die Impfungen wesentlich entspannt.

 
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  • Oreus
    Die Menschen, die sich mal für einen Beruf in einem so hochsensiblen Bereich entscheiden haben, sich aber ohne medizinisch notwendige Gründe gegen eine Impfung entscheiden haben, sollten sich mal die Frage stellen, ob sie sich wirklich im richtigen Beruf befinden!
    Die haben ja mal eine wenigstens rudimentäre medizinische Ausbildung genossen, und sollten sich Ihres Tuns, und der Folgen dessen, bewusst sein.
    Wenn ein Heim überlegt, nur noch 2G-Bewohner aufzunehmen, und auch nur noch 2G Besucher reinzulassen, während das Personal lustig das Virus rein-, und raustragen darf, sich nicht mal testen lassen muss, falle ich vom Glauben ab!!!
    Ich rede nicht von Impfdurchbrüchen: Shit Happens!
    Aber von Menschen, die Kranke und Alte betreuen, erwarte ich dass die Ihrer Verantwortung nachkommen, und sich impfen lassen!
    Hier verstehe ich die Politik nicht mal ansatzweise: In solchen Bereichen hätte schon von Anfang an eine Impf-Pflicht bestehen müssen!
    Genauso bei Erzieher:innen und Lehrer:innen..
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  • Mainkommentar
    So lange in den Heimen den Mitarbeitern es freigestellt bleibt ob sie sich impfen lassen oder nicht wird sich an der Situation nichts ändern.
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  • armabi
    Es sollte doch auch mal die Impfquote der Beschäftigten untersucht werden. Davon ist nie die Rede..
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