67,5 Prozent der rund 290 000 Bewohner von Stadt und Landkreis Würzburg sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht etwa einem Viertel der Menschen über zwölf Jahren und ist noch immer deutlich von dem Ziel entfernt, dass etwa das Robert-Koch-Institut anstrebt. Trotzdem lassen sich kaum noch Menschen impfen. Gerade einmal 1612 vollständig Geimpfte kamen in der vergangenen Woche hinzu, wie aus den Zahlen hervorgeht, die das Landratsamt am Montag mitgeteilt hat.
Insgesamt beziffert das Landratsamt die Zahl der Impfungen in den Impfzentren, Arztpraxen und Kliniken von Stadt und Landkreis in der vergangenen Woche auf 2875, davon 1263 Erst- und 1612 Zweitimpfungen (Stand 12. September). Damit wurden inzwischen seit der Jahreswende 389 976 Impfungen verabreicht, davon 194 620 Erst- und 195 356 Zweitimpfungen. Als Zweitimpfung wird auch die einmalige Impfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson gewertet, weil dieser bereits nach einer Dosis ausreichenden Schutz gewährt.
Mehr Zweit- als Erstimpfungen
In der Statistik führt dies zur scheinbar paradoxen Situation, dass die Impfquote bei den Zweitimpfungen mit 67,5 Prozent höher liegt als bei den Erstimpfungen (67,2 Prozent). Das Landratsamt führt dies darauf zurück, dass zuletzt Impflinge vermehrt das Johnson-Vakzin gewählt haben, mutmaßlich um möglichst bald von Testpflichten, etwa in der Innengastronomie, befreit zu sein. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna erfordern eine zweite Impfung im Abstand von mindestens drei Wochen.
Inzwischen haben zudem 780 Personen eine Auffrischimpfung erhalten. Diese Drittimpfung wird derzeit Menschen über 80 Jahren und Personen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen, wenn ihre erste Impfserie mehr als sechs Monate zurückliegt. Dass die Impfungen vor allem für Hochbetagte keinen absoluten Schutz vor einer schweren Erkrankung bietet, haben in den letzten Tagen mehrere Corona-Fälle in Seniorenheimen in Stadt und Landkreis gezeigt. Drei Hochbetagte, die vollständig geimpft waren, starben in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Für den Landkreis Würzburg gab das Robert-Koch-Institut am Montag zehn aktive Corona-Fälle unter Hochbetagten im Lauf der letzten sieben Tage an, für die Stadt Würzburg keinen einzigen. Am stärksten von nachgewiesenen Infektionen betroffen sind Kinder und junge Erwachsene. Von den 124 aktiven Fällen in der Stadt Würzburg gehören 96, also mehr als drei Viertel, dieser Altersgruppe an. Unter den Kindern bis 14 Jahren liegt die Inzidenz in der Stadt bei rund 220 Fällen je 100 000 Einwohnern in sieben Tagen. Im Landkreis waren 49 der 106 Infizierten jünger als 35.