Die Corona-Fallzahlen in Stadt und Landkreis Würzburg haben einen neuen Höchststand erreicht. Entsprechend schwer fällt es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Würzburger Gesundheitsamt, Kontaktpersonen zu ermitteln. Die Behörde appelliert deshalb an die Unterstützung und die Eigeninitiative von positive Getesteten, um Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen.
Die Feiertagsruhe zwischen den Jahren war für die Kontaktermittlungs-Teams ausgefallen. Vor dem Hintergrund der aufziehenden Omikron-Welle waren im Gesundheitsamt auch über Weihnachten und Neujahr täglich rund 25 Personen im Corona-Einsatz, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung berichtet. Dennoch gelingt es angesichts rasant steigender Fallzahlen immer seltener, Kontaktpersonen von Infizierten zeitnah zu informieren oder auf Fragen von Betroffenen und deren Angehörigen einzugehen. Das bestätigen auch Leserreaktionen, die die Redaktion in den vergangenen Tagen erreicht haben.
"Unser Ziel war und ist es natürlich weiterhin, alle positiv getesteten Personen schnell zu erreichen, das gilt auch für Wochenenden und Feiertage", sagt Sarah Eitelwein, die im Gesundheitsamt die Arbeit der Ermittlerteams koordiniert. Zwischen dem 24. Dezember und dem 1. Januar mussten insgesamt 850 Personen wegen eines positiven Testergebnisses kontaktiert worden. Weil die Bestimmung der Omikron-Variante zwei Tage länger dauert, mussten viele Infizierte zudem nach dem ersten positiven Test ein zweites Mal angerufen werden. Insgesamt 1800 Kontaktaufnahmen seien deshalb in den Tagen nach Weihnachten nötig gewesen.
Rund 1300 neue Fälle seit Jahresbeginn
Seit Jahresbeginn sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Stadt und Landkreis rund 1300 neue Positivfälle hinzugekommen. Angesichts des Anstiegs sei es leider nicht auszuschließen, dass telefonische Kontaktaufnahmen mit Infizierten und engen Kontaktpersonen erst verzögert erfolgen können, heißt es in der Antwort des Gesundheitsamts auf eine Anfrage der Redaktion. In der jetzigen Phase der Pandemie gehe es darum, vor allem Personen mit hohem Risiko zu schützen. Die Kontaktermittler konzentrierten sich deshalb auf Haushaltsangehörige und Personen mit Kontakt zu besonders gefährdeten Menschen. Kontaktpersonen, die diesen Gruppen nicht angehören, würden nicht mehr vom Gesundheitsamt kontaktiert.
Unter Betroffenen führt dies zu Verunsicherung, wie das Beispiel zeigt, das eine Mutter aus Würzburg der Redaktion berichtet. Ihr Sohn, der in Hamburg studiert, war über die Weihnachtsfeiertage bei der Familie in Würzburg gewesen und wollte eigentlich gemeinsam mit seinen WG-Mitbewohnern Silvester feiern. Die Familie sei vollständig geimpft, aber um ganz sicher zu gehen, dass er dort niemanden infizieren kann, habe der Sohn nach einem negativen Schnelltest einen PCR-Test gemacht und selbst bezahlt. Der Test war positiv, wie er am Abend des 30. Dezember erfuhr.
"Wir haben dann selber alle möglichen Kontaktpersonen verständigt und wollten an Silvester früh das Gesundheitsamt informieren", so die Mutter. Dort sei bis zum folgenden Montag nur der Anrufbeantworter zu erreichen gewesen. Stattdessen wandte sich das Gesundheitsamt in Hamburg am Sonntagabend an den Sohn und bat ihn, seine Kontaktpersonen möglichst schnell dem örtlichen Gesundheitsamt mitzuteilen.
Das geschah am Montag, aber daraufhin sei erst mal nichts weiter passiert, erzählt die Mutter. Auch ein PCR-Test sei den Haushaltsangehörigen erst am folgenden Freitag angeboten. "Wir wussten nicht, was wir tun sollen. Wir waren seit Silvester freiwillig in Quarantäne und wollten wissen, wann wir wieder rausdürfen" , so die Mutter.
Dazu teilt das Gesundheitsamt mit, dass sich vollständig geimpfte oder genesene Kontaktpersonen von Infizierten nicht mehr in häusliche Quarantäne begeben müssen. Ausnahme seien Kontaktpersonen zu Omikron-Infizierten. Sie müssen sich derzeit noch unabhängig vom Impfstatus 14 Tage in Quarantäne begeben und können sich nicht frühzeitig freitesten.
So erging es einer Familien in Lengfeld, deren Sohn am 22. Dezember positiv auf die Omikron-Variante getestet wurde. Das Gesundheitsamt verfügte deshalb eine 14-tägige Isolierung. Der 23-Jährige musste die Weihnachtsfeiertage in seinem Zimmer verbringen. Am 26. Dezember war auch der PCR-Test seines Vaters positiv. Per Email teilte ihm das Gesundheitsamt mit, dass er frühestens am 7. Januar nach einem negativen PCR-Test seine Isolation beenden kann.
Antigen-Schnelltest reicht zum Beenden der Isolation
Inzwischen teilte das Gesundheitsamt der Redaktion mit, dass eine Abschlusstestung mittels PCR nicht mehr erforderlich sei. In der Regel reicht dafür ein von geschultem Personal durchgeführter Antigen-Schnelltest. Das negative Ergebnis müssen Genesene dem Gesundheitsamt übermitteln und können dann selbst die Isolation beenden. Eine aktive Information durch das Amt sei aufgrund der steigenden Fallzahlen nicht mehr gewährleistet. Die zugespitzte Infektionslage werde auch dazu führen, dass Isolations- und Quarantäneanordnungen künftig ohne vorherigen Telefonkontakt verschickt werden müssen.
Bis Anfang vergangener Woche wurden dem Gesundheitsamt Würzburg insgesamt rund 500 Infektionen mit der Omikron-Variante gemeldet. Bundesweit hat sich die Zahl der Omikron-Fälle laut RKI in den letzten beiden Wochen vervierfacht. Die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Barbara Finkenberg, rechnet damit, dass sich die besonders ansteckende Variante auch in der Region Würzburg weiter verbreitet. Um gegenzusteuern, sei es auch in den kommenden Wochen wichtig, sich impfen und regelmäßig testen zu lassen, die Hygieneregeln einzuhalten und Kontakte möglichst einzuschränken.
Ihr Pauschalurteil zeigt auch nur Ihre fehlendes Wissen über unseren öffentlichen Dienst. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich kenne ganz andere Verhältnisse, auch an Gesundheitsämtern, wo Mitarbeiter wegen mangelhafter Besetzung sich seit Jahrzehnten 50 Wochenstunden abrackern um z.B. wenigstens den nötigsten Gesundheitsschutz in Pflegeheimen zu sichern.
...m.M.n. ein digitales Impfregister!
Zur Zeit wird bei der Impfung erst mal zeitaufwendig ein Papierformular ausgefüllt.
Beim Ausdruck ist ja der zugehörige QR-Code mitgedruckt und dient dann als Nachweis für den Geimpften.
Wie wird dieser Ausdruck an das zuständige Gesunheitsamt übermittelt? Per Fax?
Für den Geimpften: Sofern kein Smartphone vorhanden (ich hab immer noch keins 😉) muss entweder das A4-Blatt immer mitgeführt werden (sehr umständlich) oder man erwirbt z.B. in der Apotheke ein QR-Code Impfkärtchen das im Scheckkartenformat in jeder Geldbörse Platz hat. Kostet allerdings erstmals 10,- € und ab Zweitimpfung 7,40 € (Ist aber immer noch besser als mir wg. eines QR-Codes ein teures Smartphone zuzulegen).
Um die schon vielfach angesprochenen Fälschungsmöglichkeiten von Impfdokumenten zu verhindern, braucht's eben ein rein digitales Impfregister ohne Impfbuch! Darauf haben dann alle Ges-Dienste Zugriff (also Ges-Amt, RKI, Ärzte usw.)
Die Wege zu den Gesundheitsbehörden müssen kürzer werden , die Regelungen einfacher und für viele verständlicher und das Personal im Gesundheitsamt muss man
kurzfristig aus anderen Bereichen aufstocken .
Teilweise kommt man bei den Gesundheitsämter gar nicht mehr durch und man wartet tagelang auf einen Rückruf , wenn überhaupt einer kommt. Es ist zwar unpopulär Wochenenddienste ableisten zu müssen , aber in anderen Bereichen ist dies zur Zeit
auch der Fall.
An der Schnelligkeit und der Aussagekräftigkeit der Behörden muß gearbeitet werden .
Durch die vielen , teilweise unnötigen Änderungen der bayrischen Regierung und der
Bundesländer wird dies für die verantwortlichen unteren Behörden keineswegs erleichtert .
Die 1000 ist in Sichtweite und dagegen getan wird nichts.
Wer auf die Wunderpille Paxlovid gesetzt hat kann alle Hoffnung fahren lassen.
Die Pille funktioniert einwandfrei, aber in USA ist der Bedarf schon jetzt höher als die Produktionskapazität.
Doch wer derzeit noch ohne Impfung unterwegs ist, sollte alles tun, was ihm möglich ist, um sich wenigstens jetzt, so schnell, wie möglich, noch eine Grund-Immunisierung zu erhaschen. Die kann sein Leben retten!
Hatten wir mal gehofft, dass ein Geimpfter sich nicht mehr anstecken kann und auch keine anderen mehr anstecken kann, so ist diese Hoffnung mittlerweile dahin!
Doch die Geimpften stecken sich weitaus weniger an, und können auch nur ganz kurz andere infizieren.
Aber sie können sich nach der Impfung wenigstens selbst vor schweren Verläufen schützen.
Omikron hört sich nur deswegen so harmlos an, weil wir die Zahlen mittlerweile nur noch von vorher Geimpften kennen. Ungeimpfte erwischt es auch mit Omikron immer noch richtig heftig!
Man muss aber dabei auch zur Kenntnis nehmen, dass in Australien von 100 000 Einwohnern 9,4 Menschen an Corona verstorben sind, in Südafrika 154,1 und in Deutschland inzwischen auch schon 134,5. Wobei auch dieser Vergleich hinkt, weil die Bevölkerung in Südafrika wohl durchschnittlich sehr viel jünger ist als hierzulande.
Aber ganz so daneben war die Corona-Politik down under also wohl doch nicht. Wobei man schon fragen kann, ob die total Abriegelung heute noch Sinn hat.
Hinzu kommt, dass es - wie im Artikel beschrieben - eine ganze Weile dauert, bis die Omikron-Variante sequenziert ist. So lange laufen die möglicherweise omikron-infizierten Kontaktpersonen dann frei herum. Die neue Regelung fördert also die Durchseuchung - das wird fatale Folgen haben!
Für Impfgegner allerdings. Der Rest darf auf eine Art besseren Schnupfen hoffen. Und falls ich, infiziert, aber ohne Symptome frei rumlaufen sollte werde ich mich nicht testen lassen. Folgendes gilt übrigens für geimpft oder genesen und ist so seriös wie es nur geht.
https://www.spektrum.de/news/t-zellen-von-geimpften-und-genesenen-reagieren-auf-omikron/1966936
Das was jetzt auch gerade in Schulen läuft ist unverantwortlich - nur niemand interessiert es. Wir werden eine Generation aufwachsen sehen, die starke gesundheitliche Schäden haben wird - u.a. gibt es gerade bei Kinder nach Infektionen vermehrt Typ 1 Diabetes. Aber egal-Schulen bleiben offen - und damit läuft die Durchseuchung für ALLE! Und dass nun Kontaktpersonen mit Booster von 14 Tagen auf 0 gesetzt werden ist an Ignoranz nicht mehr zu überbieten....
Viel mehr Kinder tragen psychische Schäden davon, wenn sie ohne soziale Kontakte zu Hause isoliert sind!
"Eine ganze Generation mit starken gesundheitlichen Schäden", wenn ich so etwas schon lese..., nennen Sie doch bitte eine Quellenangabe für so eine Behauptung! Und zwar nicht den Fall von einem 8-jahrigen, sonderen bezüglich der ganzen Generation!
Aber hier mangelt es dann vermutlich, denn um diese Berichte zu verstehen muss man über medizinisches Wissen verfügen....und deshalb glauben sie weiterhin die Märchen von Schulen sind sicher und die Kinder überstehen das alle ohne Schäden.....die armen Kinder werden geopfert oder glauben sie etwa z.B. ein Typ1 Diabetes ist kinderkram und nicht schlimm?
Bis dato unheilbar und ein 24 Stundenjob....und was noch alles kommt weiß man jetzt noch gar nicht.....
Mit wie vielen Kindern haben Sie denn in den letzten Monaten gesprochen? Schäden machen deutlich weniger Schulschließungen als die dauerhafte Angst sich zu infizieren...Da kann ich nur noch mit dem Kopfschütteln...
Aber nochmal! Nicht von irgendwelchen Fachmagazinen erzählen, dass kann ich auch! Bitte um konkrete Quellenangabe!
Aber es gibt eben zwei verschiedene Elternseiten - die, die Ihre Kinder schützen wollen und um Aufhebung der Präsenz kämpfen und die, die froh sind, wenn die Kinder weg sind, auch wenn es deren Gesundheit gefährden kann, da sie noch immer nicht die Gefahr des Virus verstehen....
Hier mal ein Bericht von vielen - ich hoffe Sie verstehen den Inhalt und er ist Ihnen glaubhaft genug
https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/71/wr/mm7102e2.htm
Dem Kommentar nach zu urteilen verstehen Sie den Inhalt des Artikels auch nicht - schade.
Alles Gute Ihren Kindern und hoffentlich bleiben sie vor solchen Folgen verschont.
Oder wollten Sie schreiben, einen Bericht ÜBER eine 8 jährige