Die Stadt Würzburg führt aktuell die Liste der höchsten Corona-Fallzahlen in Bayern an. Am Montag lag die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche je 100 000 Einwohner, laut Robert-Koch-Institut bei 496,2. Im Landkreis Würzburg betrug die Inzidenz 369,4, das ist Platz 18 im Vergleich der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte. Die Inzidenzwerte haben damit einen vorläufigen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht. Und das alles, nachdem die Region in der Hochphase der Delta-Welle im November und Dezember zu den am geringsten betroffenen Gebieten in Bayern zählte.
Damals waren vor allem die grenznahen Landkreise in Südostbayern am stärksten betroffen. Und auch heute zeigt der Vergleich, wie uneinheitlich die Entwicklung ist. Das Berchtesgadener Land weist nämlich aktuell mit 111,9 den niedrigsten Wert in Bayern auf, obwohl der Landkreis vom österreichischen Bundesland Salzburg umschlossen ist, wo aktuell die höchsten Infektionszahlen des Landes registriert werden. Auch im Berchtesgadener Land lag die Inzidenz Ende November noch bei über 1200.
Impfzahlen steigen wieder
Nach einem Rückgang der Zahlen über den Jahreswechsel hat die Impfkampagne inzwischen wieder Fahrt aufgenommen. Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts wurden in der ersten Woche des neuen Jahres in Stadt und Landkreis Würzburg insgesamt 11 079 Corona-Schutzimpfungen verabreicht, davon 584 Erst-, 1413 Zweit- und 9082 Booster-Impfungen.
Der Anteil der vollständig Geimpften an der Gesamtbevölkerung steigt damit auf 77,7 Prozent, 46,7 Prozent der Menschen sind bereits geboostert. Bayernweit liegt die Quote laut RKI für die vollständige Impfung bei 70,7 Prozent, für die Boosterimpfung bei 41,6 Prozent.
Bei den über 60-Jährigen sind inzwischen 91 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Würzburg vollständig geimpft, 70,5 Prozent haben eine Auffrischimpfung. Bei den 18- bis 59-Jährigen liegt die Impfquote bei 85,9 Prozent, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen bei 69,0 Prozent. Unter den Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren haben 12,5 Prozent mittlerweile eine Erstimpfung erhalten.
Heute sind dort die Inzidenzen am niedrigsten, wo sie damals am höchsten waren. Die Mischung aus Lockdown und die durch den Schock hervorgerufene Vorsicht machts offenbar. Aber das sagen uns die Wissenschaftler auch schon die ganze Zeit.
In Würzburg sind die Fallzahlen insgesamt noch mit die niedrigsten in Bayern (Inf.rate 6,2 %). Berchtesgaden hat die zweithöchste Rate in Bayern (15,1 %). Deshalb müsste die Frage vielleicht eher lauten: Was läuft in Würzburg so gut?
Altersstruktur übrigens unauffällig. Die meisten Fälle jeweils zwischen 18 und 59.
Viele Grüße
Gerhard Meißner, Redakteur
mögliche steigerung der zahlen:
a) die unsinnigen demos von impfverweigerern
b) die privaten feiern an weihnachten und silvester
c) urlaubsrückkehrer von den weihnachtsferien
Inzudenzfälle, Altersstruktur, Berufsstruktur, Beschäftigtenzahl, Anzahl Krankenhausbetten usw. alles übereinander legen, dann lässt sich vielleicht etwas Licht hinter die Zahlen bringen.
Z.B.:
Wie erklären sich Gesundheitsamt oder die Stadt diesen Spitzenwert?
Was läuft in Würzburg so schlecht im Vergleich zum genannten Berchtesgadener Land?
Gibt es in Würzburg Hotspots oder verteilen sich die Fälle gleichmäßig ohne erkennbare größere Quellen?
Wie ist die Altersstruktur der Betroffenen?
Anteil geimpft/ungeimpft?
Anteil von Omikron?
Die hohen Fallzahlen sind wohl am ehesten mit der Verbreitung der Omikron-Variante zu erklären. Insofern trifft genau das zu, was Virologen vorhergesagt haben.
Das Gesundheitsamt beschreibt das Infektionsgeschehen als "diffus". Lokale Ausbrüche wie im Umfeld des Kindergartens Margetshöchheim machen da nicht wirklich viel an der Gesamtentwicklung aus.
Der Nachweis auf Omikron mittels vPCR dauert - wie im Text beschrieben - zwei Tage länger, deshalb lässt sich die tagesaktuelle Situation nur schwer beschreiben.
Berchtesgaden lag im November/Dezember über 1000. Dort galten lokale Lockdown-Maßnahmen. Das ist eine Erklärung, warum die Ausbreitung dort erst mal gebremst wurde. Ähnlich sah es z. B. in Freyung-Grafenau und Straubing aus und auch in Coburg, wo die Grenznähe zum Hotspot Hildburghausen durchgeschlagen hat. -FF-
https://theworldnews.net/de-news/corona-in-wurzburg-die-omikron-variante-greift-um-sich