Traurige Nachrichten aus dem Hans-Sponsel-Haus: Eine 88 und eine 89 Jahre alte Bewohnerin sind über die Weihnachtstage gestorben. Nach Auskunft des Landratsamtes litten beide unter Vorerkrankungen. Vor einer Woche war der Corona-Ausbruch im Heim der Arbeiterwohlfahrt in der Lindleinsmühle bekannt geworden. 49 von rund 90 Bewohnern des Altbaus des Heimes waren damals infiziert. Eine 85-Jährige war bereits am 18. Dezember gestorben. Bereits in der ersten Welle im Frühjahr hatte es im Hans-Sponsel-Heim einen Corona-Ausbruch mit mehreren Toten gegeben.
"Inzwischen haben wir nur noch 38 positiv getestete Bewohner im Altbau, 51 sind negativ," sagt Heimleiter Robert Keppner. Weitere zwei mit Corona infizierte Heimbewohner werden im Krankenhaus behandelt. Keppner freut sich, dass einige Heimbewohner inzwischen die Krankheit überstanden haben und auch darüber, dass es gelungen ist, die 97 Neubau-Bewohner erfolgreich vor Ansteckung zu schützen.
Der Neubau konnte auch noch zu Weihnachten geöffnet werden und die Heimbewohner Besuch von Angehörigen bekommen. Dafür hatte sich der Heimleiter eingesetzt, da viele alte Menschen sowieso schon sehr unter der Corona bedingten Isolierung leiden würden.
Auch darüber freut sich Keppner: Im Hof des abgeschlossenen Altbaus gab es Heiligabend trotz des Regens ein Weihnachtskonzert im Freien, dem die Bewohner von ihren Fenstern aus zugehört haben. Angehörige haben ihnen Geschenke gebracht, die über eine Schleuse an ihre Empfänger im Altbau weitergegeben wurden.
Wann wird im AWO-Heim geimpft?
"Wir wünschen uns natürlich, dass unsere Bewohner möglichst schnell geimpft werden", sagt Heimleiter Keppner. Auch den Senioren in der angeschlossenen Tagespflege und den Service-Wohnungen werden die Impfung angeboten.
Wann die Impfteams, die seit Sonntag in Stadt und Landkreis unterwegs sind, in seine Einrichtung kommen, weiß er allerdings nicht. Die Reihenfolge ergibt sich laut Landratsamt aus den eingehenden Meldungen der Einrichtungen. Diese teilen dem Landratsamt mit, wann sie ihre Vorbereitungen zum Impfen abgeschlossen haben.
Einwilligungen müssen noch einmal eingeholt werden
Zu diesen Vorbereitungen gehört, dass jeder Bewohner über die Impfung ärztlich aufgeklärt wurde, beziehungsweise eine Einwilligung vom gesetzlichen Betreuer vorliegt. "Diese Einwilligungen hatten wir eigentlich schon", erklärt Keppner. Doch seit 23. Dezember gibt es eine neue Version des Aufklärungsbogens. "Und jetzt müssen wir die Unterschriften nochmal einholen." Die Verwaltung des Hans-Sponsel-Heims bemühe sich, dass trotzdem noch in diesem Jahr geimpft werden kann.
Die Personalsituation im Heim entspannt sich laut Keppner allmählich. 15 Kräfte des Pflegepersonals waren vor einer Woche positiv getestet worden. "Inzwischen sind einige Mitarbeiter schon aus der Quarantäne", sagt Keppner. Über Weihnachten hatte man im Hans-Sponsel-Haus mit Hilfe von 12-Stunden-Schichten den Betrieb aufrecht erhalten.
Das selbe wie für Frau Hufnagel gilt m.E. auch für den Leserbrief von Frau Gerda Schwab, deren Leserbrief zu diesem thema heute im print veröffentlicht ist.
Da ist es wohl zunächst mal am dringlichsten noch nicht infizierte Leute im Heim von den infizierten strikt zu trennen. Und dann muss dieser Zustand mindestens bis zur zweiten Impfung aufrecht erhalten werden können. Sorgfalt geht sicher vor Eile.