
Im Würzburger Seniorenheim "Hans-Sponsel-Haus" der Arbeiterwohlfahrt in der Frankenstraße im Stadtteil Lindleinsmühle gab es einen starken Corona-Ausbruch. Nach Angaben der Einrichtung sind derzeit 49 Bewohner und mindestens 15 Mitarbeiter infiziert. Auch einen Todesfall hat es schon gegeben. Der Ausbruch ist offenbar auf den Altbau der Einrichtung beschränkt. Im Neubau wurde bislang keine Infektionen festgestellt. Derzeit gilt in beiden Bereichen ein Besuchsverbot.
Aktuell keine Vermischung der Bewohner
Das Gesundheitsamt Würzburg hatte vergangenen Freitag den Tod einer 85-jährigen Bewohnerin der Einrichtung in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Wie das Amt auf Nachfrage bestätigte, habe zudem bereits am Freitag eine Begehung der Einrichtung von Verantwortlichen des Gesundheitsamtes und des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung stattgefunden. Infolgedessen seien Beschränkungen ausgesprochen worden, die von den Verantwortlichen umgesetzt wurden.
Demnach gilt für die gesamte Einrichtung ein Besuchsverbot, positiv getestete Bewohner müssen auf ihren Zimmern bleiben. Einrichtungsleiter Robert Keppner zufolge arbeiten alle Mitarbeiter in Schutzkleidung. Mahlzeiten müssen in den Zimmern zu sich genommen werden. "Eine Vermischung der Bewohner findet derzeit nicht statt", so Keppner.
Gesundheitsamt stellt Bedingung für Öffnung
"Wir sind am kämpfen", sagt Keppner, der die aktuelle Stimmung in der Einrichtung als "angespannt" bezeichnet. Insbesondere mit Hinblick auf die Feiertage arbeite man mit Hochdruck daran, wenigsten den Neubau wieder öffnen zu können. Ob dies möglich sein werde, sei derzeit jedoch fraglich, da noch nicht von allen Mitarbeitern negative Testergebnisse vorlägen. Dies sei jedoch eine Bedingung des Gesundheitsamts, um das Besuchsverbot für Weihnachten zu lockern.
Im Altbau bliebe das Besuchsverbot zweifellos erst einmal bestehen, so Keppner. Es sei jedoch möglich, im Neubau Geschenke für Bewohner des Altbaus abzugeben. Diese würden dann über eine Schleuse an ihre Empfänger übergeben. Für Weihnachten plane man zudem ein besinnliches Konzert im Hof, an dem alle Bewohner von ihren Fenstern aus teilhaben können sollen. Eine gemeinsame Weihnachtsfeier werde dieses Jahr jedoch nicht möglich sein, bedauert er.
Das heißt für mich zum einen, daß man die Alten und stark gefährdeten nicht ausreichend schützt, zum anderen daß der Lockdown den Alten nichts bringt.
Oder anders gesagt, die Jungen (und damit die Wirtschaft) werden stark eingeschränkt, aber denen die gefährdet sind, hiflt das nichts.
Anstatt alle zu testen, wäre es viel sinnvoller, alle Personen, die ein solches Haus betreten vorher per Schnelltest zu untersuchen. Vor jeder Schicht. Jeden Besucher.
Hier wären die vielen Millionen sinnvoll investiert und könnten viele Leben retten. Das wurde und wird nicht gemacht. Es ist nicht das erste mal, dass Epedemien in Seniorenheimen ihren Triubut einfordern. Es macht fast wütend, dass keine sinnvollen Schutzkonzepte und auch nicht die Finanzierung derer entwickelt wurde.
Man lässt die Senioren- und Pflegeheimbetreiber fast komplett im Regen stehen. Da werden Schutzmaßnahmen in Büros der Staatssekretäre entworfen, aber bei der Umsetzung gibt man die Mitarbeitern der Heime einfach nicht die erforderliche Unterstützung. Ich sage als Beispiel nur das Stichwort "Schnell-Test".
Die Maßnahmen sind richtig aber die Umsetzung ist eine Katastrophe. Das Ergebnis sehen wir.