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Würzburg
Corona-Abstand: Gedränge vielerorts in  Mainfranken
An den touristischen Zielen, an Badeseen und am Mainufer war an diesem Wochenende wieder viel los. Konnte dort überhaupt Abstand gehalten werden? Wir haben nachgefragt.
Zahlreiche Menschen tummelten sich am Samstag am Badestrand in Nordheim (Lkr. Kitzingen). Die malerische Sandbucht mit den Strandkörben lockt immer viele Menschen an.
Foto: Silvia Gralla | Zahlreiche Menschen tummelten sich am Samstag am Badestrand in Nordheim (Lkr. Kitzingen). Die malerische Sandbucht mit den Strandkörben lockt immer viele Menschen an.
Claudia Kneifel
,  Julia Lucia
,  Lucas Kesselhut
,  Marion Eckert
 und  Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Volle Plätze und Gassen, dichtes Menschengedränge, ausgelassene Feierstimmung - und  oft keine Maske weit und breit. Am Wochenende war bedingt durch das schöne Wetter überall in der Region viel los. Besonders an der Mainschleife oder an den Mainufern tummelten sich Badegäste und Wassersportler. Sämtliche touristischen Ziele in Unterfranken waren gut besucht. Auch am Abend gab es vielerorts Menschenansammlungen, wie in Würzburg, Aschaffenburg oder in Kitzingen.

Fotoserie

Die Polizei in Unterfranken kontrollierte vielerorts und meldet – außer in Aschaffenburg – kaum Vorkommnisse. Doch konnte überall der Corona-Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden? Achten die Menschen noch darauf, Masken zu tragen? Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist deutlich gestiegen: Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Freitag und Samstag jeweils über 800 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Auch in Unterfranken steigen die Zahlen wieder leicht an. 

Viel los in der Würzburger Innenstadt

Von der Corona-Pandemie war am Wochenende wenig in der Würzburger Innenstadt zu spüren. Viele Cafés, Restaurants und Läden waren gut besucht. Das zeigt auch das Messgerät, das in der Einkaufsmeile Schönbornstraße angebracht ist. Der Laser misst die Anzahl der Menschen, die eine unsichtbare Linie auf der Einkaufsstraße überschreiten. Am Samstag sind fast 37 000 Passanten dort gemessen worden. Eine ähnlich hohe Zahl wie an den drei Samstagen zuvor. Besonders fällt auf: Die Werte von diesem Wochenende haben fast wieder das Vorjahresniveau erreicht. Am Samstag, 20. Juli 2019, waren bei sommerlichen Temperaturen etwa 41 000 Menschen dort unterwegs.

Beliebter Treffpunkt war an diesem sommerlichen Wochenende wieder die Alte Mainbrücke. Selbst am Samstagabend um 22 Uhr war sie derart bevölkert, dass viele Passanten und Radfahrer nur schwer durch die Menschenmassen kamen. Für alle, die die Nähe zum Wasser suchten, war das Mainufer in der Sanderau erneut ein beliebter Freizeitort. Stand-Up-Paddler und Grillboote sorgten zudem dafür, dass auch auf dem Main eng wurde. Ein Blick in den Polizeibericht vom Sonntag aber zeigt, dass es zumindest rechtlich gesehen ruhig blieb..

Schlägereien am Mainufer in Aschaffenburg

Eine ziemlich ausgelassene Feierstimmung herrschte am Freitag- und Samstagabend am Aschaffenburger Mainufer. In der Spitze feierten dort mehr als 450 Personen, schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Die Polizei Aschaffenburg kontrollierte dort mit Kollegen der Würzburger Bereitschaftspolizei, weil es in den vergangenen Woche dort immer wieder zu Schlägereien und Ausschreitungen gegenüber Beamten gekommen war. Auch an diesem Wochenende kam es dort zu Sicherheitsstörungen und Straftaten. Die Polizei musste bei einer Schlägerei einschreiten, bei der auch ein Beamter verletzt wurde. Und es gab Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Einige Personen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. 

Dicht gedrängt standen die Menschen auch auf der Fähre, die zwischen Nordheim am Main und Escherndorf (Landkreis Kitzingen) fährt. 
Foto: Silvia Gralla | Dicht gedrängt standen die Menschen auch auf der Fähre, die zwischen Nordheim am Main und Escherndorf (Landkreis Kitzingen) fährt. 

Kaum Abstand in der Volkacher Innenstadt

Unzählige Radfahrer besuchten am Samstagnachmittag die Altstadt von Volkach (Lkr. Kitzingen), um dann ihre Tour auf dem Main-Radweg fortzusetzen. Die geforderten Corona-Mindestabstände waren aufgrund der beengten Situation und Dutzenden von geparkten Fahrrädern kaum einzuhalten. Es wurde kreuz und quer geradelt und marschiert. Sicherheitskräfte versuchten, das Miteinander von Radfahrern und Fußgänger zu regeln.  "Die Leute sind einsichtig", sagte ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma. Den Schutz für Mund und Nase trug aber kaum jemand.

Viele Menschen nutzten die sommerlichen Temperaturen am Samstag, um eine Bootstour auf dem Altmain zu machen. Wegen der hohen Beliebtheit kommt es daher manchmal zu Stau an der Schleuse in Astheim (Lkr. Kitzingen).
Foto: Silvia Gralla | Viele Menschen nutzten die sommerlichen Temperaturen am Samstag, um eine Bootstour auf dem Altmain zu machen. Wegen der hohen Beliebtheit kommt es daher manchmal zu Stau an der Schleuse in Astheim (Lkr. Kitzingen).

Auch am Kanuverleih in Volkach, gab es Gedränge. Viele Gruppen ließen sich einweisen, um anschließend den Altmain hinunter zu paddeln. Mund-Nasen-Schutz? Bei den Freizeitkapitänen aus nah und fern fast immer Fehlanzeige. Gesitteter ging es dagegen beim "Stadtbalkon", einer Art Weinfest in Kitzingen zu. Der Stadtschoppen war - wie auch schon in den Wochen zuvor - gut besucht. An die Abstandsregeln hielten sich die Besucher größtenteils. Wer sich beim Verkauf nicht an die Maskenpflicht hielt, wurde vom Personal höflich, aber bestimmt darauf hingewiesen.

Schweinfurt: Es war viel los, aber mit Vernunft

Die Eindrücke unserer Fotografen rund um Schweinfurt waren am Wochenende eher positiv. Es war zwar viel los, aber durchaus mit Vernunft. Besonders beliebte Treffpunkte waren der Main sowie die Baggerseen in Schweinfurt, Sennfeld und Grafenrheinfeld und der Ellertshäuser See. Dort treffen sich hauptsächlich junge Leute, die baden, chillen oder Sport machen. Am Stadtstrand an der Mainlände wurde brav mit Mundschutz und Abstand angestanden, um in den Biergarten zu kommen. Den Wildpark besuchten viele Familien mit Kindern, zu großen Menschenansammlungen kam es aber auch dort nicht.

Keine Abstands-Probleme in der Rhön

Ob am Kreuzberg oder am Schwarzen Moor, in der Bayerischen Rhön war der Besucheransturm wie an jedem sonnigen Sommersonntag groß. Probleme mit Corona-Abstand und Masken scheint es dort keine zu geben. Eine der Bratwurstverkäuferinnen am Schwarzen Moor hatte nur lobende Worte für die Gäste, die die Abstandregeln beim Anstehen sowie an den Tischen und Bänken im Freien anstandslos einhalten. Auch am Kreuzberg ging es gesittet zu. "Alles ist gut organisiert und klappt reibungslos", sagte ein Gast.

 
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  • b.schlusche@gmx.net
    @Harald Stumpf: Meine volle Zustimmung!
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  • stefan.behringer@web.de
    Die Leute auf den Booten sind jetzt nicht so nah beieinander (sofern die Leute im Boot ohnehin im Haushalt leben). Und das ganze ist im Freien.
    Was auf diesem Foto dicht gedrängt ist, sind meiner Meinung nach lediglich die Boote selbst.
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  • Doedi.wue
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  • 2ZPfFr
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  • Harald_Stumpf
    Na, ihr 33-Finger-Hoch-Menschen!
    Überlegt Ihr eigentlich mit Eurem EIGENEN gesunden Menschenverstand, warum Ihr diesem "macpepp" mit Eurem Klick Recht zu geben scheint? Man muss Euch nur lange genug von der 2. Welle erzählen und dann habt Ihr wieder
    Angst und seid wieder da, wo Ihr hin sollt!
    Bitte kauft doch jetzt schon Eure W!!eihnachtsgeschenke ein, weil der 2. Lockdown kommt mit Eurer bereitwilligen Hilfe (unlogisch erscheinende Zahlen, Fakten nicht zu hinterfragen) spätestens im Okt/Nov 2020. Und dann ist wieder alles zu. Hoffentlich habt Ihr dann Euer gehortetes Klopapier noch nicht ganz aufgebraucht und Eure Hefe ist noch nicht verschimmelt.
    Wo ist denn die Verschlimmerung der "Pandemie" ge- oder verblieben, denn es waren doch große Menschenansammlungen und Demos gegen Rassismus auch bei uns? Macht denn die Pandemie kurz Urlaub, bis Merkel und Söder wieder bestimmen, dass nun die "Pandemie" weitergehen soll u.Ihr wieder erschreckt u.gefügig gemacht werden sollt? WACHT AUF !!!
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  • pfefferminz
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  • bundmufr@web.de
    Es gibt einfach zuviele Menschen die es einfach nicht begreifen...am Ende sind das dann diejenigen die bei einer zweiten Welle am lautesten schreien.
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