Über das Böllern an Silvester wird viel gestritten. Für die einen gehört das Zünden von Raketen und Böllern traditionell zum Jahreswechsel und sie wollen sich den Spaß nicht verbieten lassen. Für andere ist die Böllerei vor allem laut, gefährlich und schlecht für die Umwelt. Und was sagen die Menschen in der Region dazu? Wir haben uns in Würzburg und Schweinfurt umgehört.
1. Vicky Hartwig, 18, aus Würzburg: "Ich selber zünde keine Raketen und Knaller"
"Wenn man den Umweltaspekt bedenkt, dann sage ich eindeutig Ja zu einem Böllerverbot. Andererseits ist ein Silvesterfeuerwerk auch Tradition in Deutschland. Ich selbst zünde keine Raketen und Knaller, aber ich sehe mir gerne das Feuerwerk an Silvester an."
2. Karl-Heinz Ruschka, 68, aus Schweinfurt: "Habe noch nie Geld für Böller und Raketen rausgeschmissen"
"Ich bin für ein Böllerverbot. Ich selbst habe noch nie Geld für Böller und Raketen rausgeschmissen, auch nicht in meiner Jugend. Mittlerweile hat es ja schlimme Ausmaße angenommen. Ich war vor ein paar Jahren an Silvester am Marktplatz und da haben die jungen Leute aufeinander geschossen und sich beworfen. Das war ein Wahnsinn. Ich bin dann gleich wieder weg, weil es mir zu gefährlich war. Es ist auch nicht gut für die Umwelt. Das ganze Geld, das in die Luft geballert wird, könnte man auch sinnvoller anlegen."
3. Sarah Post, 20, aus Zell: "Ich persönlich bin gegen das Böllern"
"Generell sollte jeder selber entscheiden dürfen, ob er böllert oder nicht. Ich persönlich bin aber gegen das Böllern, weil es eine starke Umweltverschmutzung ist. Ich selbst böllere auch nicht. Ob ein Verbot der richtige Weg ist, weiß ich nicht. An Silvester gehe ich mit Freunden in unserem Ort auf einen Berg mit Blick auf unsere Gemeinde. Wir schauen uns das Feuerwerk an und das reicht uns völlig aus. Wir müssen nicht selber zünden. Wir machen Wunderkerzen an und gestalten den Silvesterabend traditionell mit Spielen wie Bingo und Wachsgießen."
4. Frank Siegel, 44, aus Sennfeld: "Man sollte an alten Traditionen festhalten"
"Ich bin gegen ein Böllerverbot, weil ich der Meinung bin, man sollte an alten Traditionen festhalten. Bei uns in der Gemeinde treffen wir uns um Mitternacht in Sennfeld am Dorfplatz und dort zünde ich ein paar Raketen und Böller mit den Kindern - aber in Maßen. Alternativ wären Laser- und Drohnenshows sehr schön, aber die gehen ins Geld und sind unbezahlbar."
5. Sonja Lankenau, 26, aus Kitzingen: "Ich bin für ein Böllerverbot an Silvester"
"Mittlerweile bin ich für ein Böllerverbot an Silvester. Wir haben einen älteren Hund, und seit etwa fünf Jahren hat sie Probleme mit der Knallerei und dem Feuerwerk. Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer und sie leidet sehr darunter. Meine Eltern wollen dieses Jahr in die Rhön fahren, damit es dem Hund nicht so schlecht geht. Ich habe eine Zeit lang im Tierheim gearbeitet. Silvester war ein Horror für die Tiere dort. Vielleicht könnte man ein organisiertes Feuerwerk machen an speziellen Plätzen. Man kann aber auch so Spaß haben an Silvester, ohne Knallerei und Feuerwerk."
6. Christoph Liebender, 23, aus Würzburg: "Ich könnte mir ein professionell ausgerichtetes Feuerwerk gut vorstellen"
"In Altstädten könnte ein Böllerverbot sinnvoll sein wegen der Fachwerkhäuser, dem Denkmalschutz und der Brandgefahr. Aber wenn jemand auf dem Land auf einem Feld seine Raketen zünden will - warum nicht? Früher habe ich auch Feuerwerk gezündet, mittlerweile ist es wie Geld in die Luft jagen. Wenn jeder bedacht mit Feuerwerkskörpern umgeht und dabei nichts passiert, dann habe ich nichts dagegen. Ich könnte mir auch ein professionell ausgerichtetes Feuerwerk von der Stadt oder den einzelnen Gemeinden als Alternative sehr gut vorstellen."
7. Daniela Stefanes, 42, aus Sennfeld: "Es gehört einfach an Silvester dazu"
"Man sollte das Geböllere und das Feuerwerk an Silvester nicht verbieten, denn es ist Tradition. Man könnte es ein wenig einschränken, man muss ja nicht sein ganzes Geld verballern. Wir selbst zünden so vier bis fünf Raketen, weil es ja auch teuer ist, aber es gehört einfach an Silvester dazu."
8. Egon Feigel, 67, aus Würzburg: "Das kann jeder für sich entscheiden"
"Ich bin selbst kein Böller-Fan. Außer in der Kindheit habe ich mein ganzes Leben nicht geböllert und sehe da auch keinen Sinn darin. Ein Verbot bräuchte man deswegen nicht, das kann jeder für sich entscheiden. Ich könnte mir ein Feuerwerk, das von der Stadt organisiert wird, gut vorstellen, so wie an Kiliani."
9. Christine Galle, 51, aus Euerbach: "Ein schönes, großes Feuerwerk, das gehört an Silvester dazu"
"Knallerei und große Böller, das muss nicht sein, aber ein schönes, großes Feuerwerk, das gehört an Silvester dazu. Die Kinder und Jugendlichen freuen sich sehr darüber und haben Spaß am Zünden der Raketen. Mein Mann zündet auch immer gerne ein paar Raketen und ich schaue ihm dabei zu."
10. Julian Bauer, 26, dualer Student aus Würzburg: "Ich bin gegen ein Böller-Verbot"
"Grundsätzlich bin ich gegen ein Böller-Verbot. Man sollte aber differenzieren. Auf größeren Plätzen mit einer großen Menschenansammlung, da macht es Sinn. In Wohngebieten, da stört es mich nicht. Die Kinder haben Freude daran. Wir selbst kaufen eine 10er-Packung Raketen, dann bekommt jeder eine und es bleibt alles im Rahmen."
11. Renate Schubert, 70, aus Würzburg: "Ich bin dagegen, dass jeder für sich herumballert"
"Ich bin dagegen, dass jeder für sich herumballert. Ein von der Stadt organisiertes Feuerwerk fände ich schön. Im Privaten ist es oft unkontrolliert und es passieren zu viele Unfälle. Ich selbst habe noch nie Raketen oder Böller gezündet und habe auch noch nie dafür Geld ausgegeben."
12. Adrian Wunschik, 23, aus Waigolshausen: "Früher habe ich selbst ein paar Böller gezündet"
"Für die Umwelt ist ein Böllerverbot nicht schlecht. Es ist aber auch kulturelle Tradition, dass man an Silvester Böller schmeißt und ein Feuerwerk zündet. Wenn ich an die illegalen Böller denke, aus Polen oder Tschechien, die richtig gefährlich und verboten sind, da ist vielleicht ein allgemeines Böllerverbot sinnvoll. Früher habe ich selbst auch ein paar Böller gezündet, mittlerweile ist mir das zu teuer."
Diese in der Überschrift gestellte Frage lässt sich recht einfach beantworten:
Nein, ein Verbot braucht es nicht, sondern nur die Einsicht bei Allen, daß Geböller sinnlose Geldverschwendung ist, unnötigerweise Krach verursacht und obendrein Müll und Emissionen verursacht.
Weil irgendwas schon immer so war ist es deswegen doch nicht notwendig.
Total aus der Zeit gefallen, eine solche Meinung!
Unzählige Appelle an Vernunft und Einsicht haben leider nicht weitergeholfen.
Zu unserem Glück haben wir andererseits auch die Riesenchance, zu einem technologischen Weltmarktführer zu werdie den. Anstelle unseres bisherig klimapol""itischen Wohlstands "auf Pump". Nur wenn wir vorangehen, werden uns die armen Länder der Welt beim Klimaschutz folgen. Europa stellt nur 4 Prozent der Weltbevölkerung!
bliebe es, wie vor langer Zeit bei einem kleinen Böllerchen und einem kleinen schiefgewachsenen Tännchen, wäre ich Ihrer Meinung.
Sieht man aber an Silvester auf die Straße, so fühlt man sich in Mitten einer Kampfzone und eine Durchschnittshaushalt glaubt wohl, ohne eine Zweit- und Dritt-Edeltanne im Garten oder auf dem Balkon fällt man in der Nachbarschaft negativ auf.
Bei uns gilt: NEIN zu Böllern und Raketen zu Silvester und NEIN zum Tannenbaum im Haus zum Weihnachtsfest und wir haben trotzdem sehr schöne Feste.
Wir haben genügend Kampfzonen in der Welt, da brauchen wir solche Kampfgebiete, wo man ständig mit Böller- und Raketenangriffen rechnen muss, nicht noch bei uns auf den Straßen .
Die Polizei, die Rettungssanitäter, die Notaufnahmen, die Straßenreinigung werden es uns danken. Von der Luftverschmutzung oder den verängstigen Tieren ganz zu schweigen.
Da reden wir von Energiezuschüssen und Inflationsausgleich weil es allen soooo schlecht gehen soll und hier werden Millionen Euro für Umweltverpestung verprasst (2022 180.000.000 Euro OHNE Folgekosten! Tendenz 2023 vielfache Steigerung) . Wer öffentlich zeigen will, dass er zu viel Geld hat, der kann es ja öffentlich spenden.
Mein Tipp: Verbringen sie Silvester mal auf Usedom. Da gibt es ein Böllerverbot wegen den Reetdächern. Man trifft sich zur Jahreswechsel am Strand/auf einem öffentlichen Platz außerhalb bei Lagerfeuer Sekt und Glühwein. Schöööööön