zurück
Würzburg
Polizeigewerkschaft fordert Böllerverbot an Silvester – in diesen unterfränkischen Städten gibt es Sperrzonen
Ein Böllerverbot soll Schadstoffe und Müll, aber auch Unfälle und Angriffe verringern. Die Forderung nach einem allgemeinen Verbot ist jedoch weiter umstritten.
Auch in Unterfranken wird über ein Böllerverbot diskutiert. Im Bild: Silvester-Feuerwerk in Würzburg 2018/2019.
Foto: Silvia Gralla | Auch in Unterfranken wird über ein Böllerverbot diskutiert. Im Bild: Silvester-Feuerwerk in Würzburg 2018/2019.
Benjamin Stahl
 und  Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:20 Uhr

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für zentral organisierte Feuerwerke an Silvester und ein Verbot privater Böllereien aus. Die Maßnahme sei für viele vielleicht schmerzhaft, aber sinnvoll, teilte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke am Wochenende mit. Argumente dagegen seien unter anderem die Schadstoffproduktion, der anfallende Müll, das hohe Unfallrisiko vor allem unter Alkoholeinfluss, Böller- und Raketenangriffe auf Polizei, Feuerwehr und Rettungssanitäter sowie Sachbeschädigungen. Auch der unterfränkische GdP-Chef Christian Schulz sagt, ein Verbot mache "aus polizeifachlicher Sicht" Sinn. Dennoch hat er Bedenken.

Richtiger Zeitpunkt für ein Böllerverbot?

"Ich weiß nicht, ob es gesamtgesellschaftlich Sinn macht, gerade jetzt das nächste Verbot durchzusetzen", so Schulz. Der Zeitpunkt mitten in der Energiekrise und nach zwei Jahreswechseln mit coronabedingtem Böllerverbot sei möglicherweise nicht richtig. Außerdem warnt der Polizeigewerkschafter vor einem Verkaufsverbot von Feuerwerksartikeln wie in den vergangenen beiden Jahren. Das steigere die Gefahr, dass mehr "unsicheres Feuerwerk aus dem Ausland" gezündet werde.

Christian Schulz ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polzei (GdP) in Unterfranken.
Foto: Thomas Obermeier | Christian Schulz ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polzei (GdP) in Unterfranken.

Das Bundesinnenministerium hatte bereits Anfang November die Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem generellen Böllerverbot an Silvester zurückgewiesen. Ein entsprechendes Verbot sei zum Jahreswechsel 2020/2021 und 2021/2022 jeweils von Bund und Ländern aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen worden, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage: "Ob erneut eine Situation entstehen wird, die einen vergleichbaren Beschluss erforderlich macht, ist derzeit nicht absehbar."

Mehrere bayerische Städte planen Verbote

Ohne ein allgemeines Verbot liegt die Entscheidung nach Auskunft des Bundesumweltministeriums bei den Städten und Landkreisen. Schon jetzt ist klar: In mehreren bayerischen Großstädten soll zu Silvester in diesem Jahr zumindest zonenweise das Böllern wieder verboten sein. So wird beispielsweise in München das Böllern innerhalb des Mittleren Rings wieder nicht erlaubt sein.

In Nürnberg bleiben nach Angaben der Stadt die bisherigen Verbotszonen im Bereich um den Hauptmarkt und die Kaiserburg ebenfalls bestehen. In Regensburg soll es in der Silvesternacht ein Böllerverbot für die Altstadt geben. Auch in Augsburg dürfe nicht in unmittelbarer Nähe von sogenannten Schutzobjekten geböllert werden, teilt das Ordnungsreferat mit.

Verbotszonen für Feuerwerk in Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen

"Wir gehen zurück auf den Stand vor Corona", sagt Christian Weiß von der Stadt Würzburg. Das bedeute, dass lediglich auf der Alten Mainbrücke und von dort aus bis zum Dom sowie in den von der Domstraße abgehenden Seitenstraßen Feuerwerk verboten sei. Darüber hinaus seien hier auch Glasflaschen und Gläser nicht erlaubt.

Der Kitzinger Rathausbrand in der Silvesternacht 1984.
Foto: Feuerwehr Kitzingen | Der Kitzinger Rathausbrand in der Silvesternacht 1984.

In Schweinfurt gibt es bereits seit 2020 ein Feuerwerksverbot rund um das Rathaus, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilt. Das Gebiet umfasse den Markt in der Altstadt sowie die in Richtung Main angrenzenden Straßenabschnitte bis zur jeweils nächsten Kreuzung. In dieser Zone sei das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen am 31. Dezember und 1. Januar untersagt.

Laut dem Leiter des Kitzinger Bürgeramtes, Frank Winterstein, ist Feuerwerk rund um historische Gebäude, Krankenhäuser, Altenheime und Kirchen nach der Sprengstoffverordnung grundsätzlich verboten. In Kitzingen, wo an Silvester 1984 das Dach des historischen Renaissance-Rathauses abbrannte, betreffe das faktisch den gesamten Marktplatz. Doch darüber hinausgehende Verbote seien nicht geplant, sagt er.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Schweinfurt
Kitzingen
Benjamin Stahl
Christoph Sommer
Altstädte
Bundesministerium des Innern
Bundesumweltministerium
Deutsche Umwelthilfe
Feuerwehr Schwanfeld
Großstädte
Markt Höchberg
Polizei
Silvesternacht
Stadt Würzburg
Verbote
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Lebenhan1965
    Als Jugendlicher

    hatte ich einen guten Bekannten, dessen Eltern ein Haus im Schweinfurter Stadtteil Hochfeld hatten.

    Er erzählte mir, dass seine Eltern und deren Nachbarn sich immer um Mitternacht hinaus stellten und hinüber zum Bergl schauten, weil die Habenichtse aus dem Arbeiterviertel viel Geld verpulverten, während auf dem "Hypothekenhügel" kaum Feuerwerk gezündet wurde.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Lebenhan1965
    Mir haben die Silvesternächte

    ohne Böllerei besser gefallen.

    Aber viele Mitmenschen haben scheinbar das Bedürfnis einmal im Jahr sinnlos viel Geld zu verpulvern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Ich könnte auch ohne Böller gut überleben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • lutterbeck
    Die Verbotsdiktatur schlägt wieder um sich. Liebe Leute lasst den Menschen Ihren Spaß.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • kej0018@aol.com
    @Lutterbeck und im Schlepptau marmer08232601, savatage und oswin.ratzeburger

    Der von Ihnen so genannte Spaß macht jede Menge Dreck, sorgt für Verletzungen aller Art, brennt immer wieder gebäude ab, ängstigt manche Menschen und fast alle Viecher und ist, was den Ursprung angeht, ein Relikt aus finstereren Zeiten um die bösen Wintergeister zu vertreiben. Wenn Sie also zurück in die Steinzeit wollen sei Ihnen dieser fragwürdige Spaß gegönnt, aber nur, wenn Sie dann auch ohne die anderen Annehmlichkeiten der Neuzeit auskommen wollen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hanft1@web.de
    Es ist laut, es stinkt, es greift unsere Umwelt an, Tiere haben Todesangst, ob zu Hause oder in der Natur, es ist teuer und völlig sinnlos - und es verletzt Menschen, es ist brandgefährlich! Und wer mir jetzt schreiben möchte, ich hätte keine Ahnung- ca. 15 Jahre Nachtdienst an Silvester habe mich vieles gelehrt! Feuerwerk nur in fachkundige Hände! Die Fachfremden habe ich gesehen - gezeichnet für das ganze Leben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • robert.hippeli@t-online.de
    Böllerverbot nur in den Städten? Die Böllermatchos gibt es überall!

    Ist das Leben in den Städten mehr wert?

    Die Böller und Raketen in heutiger Dimensionen sind mit Waffen vergleichbar!

    Die Schäden an Mensch, Tier und Hab und Gut rechtfertigen alleine schon ein bundesweites Böllerverbot aus privater Hand. Die Schäden an der Umwelt noch viel mehr.

    Keine Böller und Raketen in private Hand und dies ganzjährig!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Barbara
    das ist jedes Jahr eine echte Herausforderung für das Klinikpersonal, die nicht nur Verletzte durch Böller behandeln müssen sondern auch noch etliche die zu viel Drogen und Alkohol konsumiert haben
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • d.temming@gmx.de
    Verbrennerautos verbieten aber Böllerei erlauben ist für mich irgendwie wie Cannabis verbieten aber Zigaretten erlauben. Die Kracherei abzuschaffen, wär' echt mal ein Low hanging fruit für die Umwelt. Gebt uns lieber eine Drohnenshow. Die ist sauber, leise und sieht für alle schöner aus!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • conmex@aol.com
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mail@marc-stuermer.de
    Drohnen sind sauber, ach ja? In meiner Welt werden jedenfalls die mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben, und die Lithiumförderung ist alles andere als umweltfreundlich.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sabbenik@gmail.com
    Ich bin für ein Silvesterverbot an Silvester. Das ist dann am Sichersten. Wir sollten hier lieber auf Nummer sicher gehen. Wie konnte das nur so lange gut gehen. Jeder sollte zu Hause zweimal solidarisch in die Hände klatschen und sich dann sofort ins Bett begeben., auf direkten Weg.......
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ra.kellermann@gmx.de
    meine Güte, das ist 1x im Jahr. Ohne Böller und Raketen ist Silvester doch nix...man muss nur achtsam mit den Feuerwerkskörpern umgehen, das ist klar...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Siegfried.Mantel@t-online.de
    Zu der Forderung der Gewerkschaft der Polizei fällt mir nur eins ein, krank im Kopf nicht mehr und nicht weniger, das einige der vergammeltem Gesellschaft zum Lachen in den Keller gehen wollen ist ja klar, diese Miesepeter gab's schon immer, auf die kann man gut und gern verzichten, besonders in diesen Zeiten, man kann auch aufhören über die Straße zu gehen oder mit dem Flugzeug zu fliegen, weil man könnte sich verletzen, wir können dann auch Fastnacht in Franken verbieten, dieser Polizei Capo sollte abtreten, der ist nicht allgemein gesellschaftsfähig, zumindest nach meiner Ansicht und meine Gedanken sind wohl frei. Ich hätte da noch einige Vorschläge damit die Herrn von der Polizei weniger zu tun haben, sind deswegen da, dass sie wirkliche Gefahren verhindern, es ist eben einfach zum Beispiel lachhaft wie es neulich zu sehen war bei Bild TV, dass die Polizisten Angst hatten den Geldautomaträubern hinterher zu gehen, nach dem Motto die könnten Sprengstoff haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • robert.hippeli@t-online.de
    @pusselder, es ist die Aufgabe und Pflicht der Polizeigewerkschaft sich für das Wohl der Bevölkerung und der Polizei einzusetzen.

    So eine Silvesternacht ist für ALLE Einsatzkräfte, ob Polizei, Notärzte, Sanitäter, Feuerwehr und Ärzteteams eine Herausforderung und ein Risiko um die eigene Unversehrtheit.

    Es gehört wohl schon zum normalen Ton in unsere Gesellschaft bei Einsätzen in der Silvesternacht gegen "Helfer" zu pöbeln und handgreiflich zu werden.

    Was die Gesellschaft nicht selbst regeln kann muss für die Gesellschaft in der wir leben nun mal regelt werden. Silvesternächte geraten seit Jahren aus den Fugen, ergo sie müssen geregelt werden!

    Böller und Raketen nicht in private Hand und dies ganzjährig!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • klafie
    da gebe ich der Polizeigewerkschaft vollkommen recht. Wie schön ruhig war es doch in den beiden Coronajahren wo an Sylvester nichts geböllert werden durfte. Man jammert über den Klimawandel und den vielen dreck wo in die Luft kommt, aber bei Sylvesterböllern kann es gar nicht genug sein. Dieser Dreck von Raketen und anderen Knallern dient zu einer schnelleren Ausbreitung von Klimaschäden als im ganzen übrigen Jahr. Das sollten so manche Knaller auch mal überlegen. Vor allem sieht man, wenn auf dem Land um 12 Uhr drauf los geböllert
    wird, wie Hund, Katze oder andere Tiere sich in die letzte Ecke vergriechen und vor lauter Zittern am Körper gar nicht wissen, was mit ihnen geschieht, verzichtet der Umwelt zuliebe auf das Böllern, ich hab noch nie auch nur 1 Euro für solchen Mißt ausgegeben und werde es auch in Zukunft nicht tun.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mail@marc-stuermer.de
    Hund, Katze und andere Tiere verkriechen sich auch wegen Verkehrslärms in die Ecke. Schaffen wir doch also mit der Begründung auch alle Autos und LKWs ab, zum Wohle dieser Tiere!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • katzehutter@t-online.de
    Also bei mir hat sich noch keine Katze wegen dem Verkehrslärm draußen in die Ecke verkrochen. In der Silvesternacht wg. dem Geböller jedoch schon.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mail@marc-stuermer.de
    Also ich finde so langsam diesen Krieg von oben gegen das Sylvesterfeuerwerk, der schon seit Jahren geführt wird, langsam nur noch lächerlich.

    Es ist schon schlimm genug, dass die Grünen und ihre Freunde einen den Spaß verderben wollen. Dass jetzt aber die GdP auch noch in deren Horn bläst ist für alle braven Bürger ein heftiger Schlag ins Gesicht.

    Wo aus Brandschutzgründen Verbote notwendig sind, ist es eben so. Aber lasst uns endlich in Ruhe mit eurem Regelungswahn, wir wollen wenigstens einmal im Jahr da friedlich und fröhlich unseren Spaß haben können!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • manfred-englert@hotmail.de
    "Diesen Krieg von oben"! Die Meinung des GdP Vorsitzenden ist die Meinung des Vorsitzenden einer Gewerkschaft, der sich um die personellen Bedarfe seiner Mitglieder, in diesem Fall Beamte und Angestellte der Polizei, kümmert. Also, geehrter marmer, wo ist da "oben"?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten