
Anfang vorigen Jahres rollten die Bagger an und der Abriss der zehn aus den 1950er Jahren stammenden alten Häuser begann. An diesem Freitag um 11 Uhr wird in Grombühl der Grundstein für das neue Bossiviertel gelegt. Entstehen werden dort zwischen Steinheil-, Bossi- und Scharoldstraße 146 neue Wohnungen. Bauherrin ist die Stadtbau Würzburg.
"Wir hatten in den vergangenen Jahren drei Quartiere ermittelt, die wir langfristig für nicht mehr vermietbar hielten", berichtet Stadtbau-Chef Hans Sartoris. In einem ersten Abschnitt wurden die alten Stadtbau-Häuser in der Bruno- und Michelstraße erneuert, es folgten die Häuser am Ludwigkai. Nun ist Grombühl dran. Und die Wohnungen wurden nicht nur neu gebaut, es gibt auch mehr Wohnraum. "Aus ursprünglich 20 000 Quadrametern Wohnfläche sind in den drei Objekten dann 28 000 geworden", so Sartoris.

Im Bossiviertel wird dies dadurch möglich, dass zum einen die Flächen besser ausgenutzt werden, die Häuser rücken näher an die Grundstücksgrenzen heran. "Zum anderen haben wir dann vier Vollgeschosse, weil auch das Dach ausgebaut wird", sagt Sartoris. 9841 Quadratmeter Wohnfläche statt wie zuvor nur 6500 Quadratmeter. 146 Wohnungen statt wie bisher 144, aufgeteilt in Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen zwischen 34 und 165 Quadratmeter. "Künftig werden dort 350 statt wie bisher 180 Menschen wohnen können", weiß der Stadtbau-Chef.
"Alle unsere Projekte müssen sich selbst wirtschaftlich tragen können", erläutert er. "Und alle sind rentabel", versichert Sartoris. "Unsere Renditeerwartung ist aber ja nicht die eines privaten Investors. Gleichzeitig dürfen wir aber auch nicht die Investitionen in den Altbausbestand reduzieren." 72 der 146 Wohnungen entstehen aus Mitteln des geförderten Wohnungsbaus, über zehn der rund 38 Millionen Euro Baukosten deckt der Freistaat durch Darlehen und einen siebenstelligen Zuschuss ab. Das bedeutet, die Kaltmiete pro Quadratmeter wird sich dort, je nach Einkommen der Mieter, zwischen 5,50 und 7,50 Euro bewegen. Für die nicht geförderten Wohnungen müssen Interessenten zwischen zehn und zwölf Euro für den Quadratmeter auf den Tisch legen. "Wobei schon eine Familie mit zwei Kindern und einem jährlichen Einkommen von 60 000 Euro Anrecht auf geförderte Wohnungen hat", sagt Sartoris.

"Wer ist unsere Zielgruppe für den geförderten Wohnraum?", fragt Sartoris und gibt selbst die Antwort: "Pfleger, Therapeuten oder Krankenschwestern, die fußläufig von ihrem Arbeitsplatz an den Universitätskliniken wohnen möchten". Und weil die oft im Schichtbetrieb arbeiten, plant die Stadtbau erstmals in einem ihrer Objekte eine Kinderbetreuungstätte für bis zu zwölf Sprößlinge. "Wir sind in Gesprächen mit Trägern, auch was bedarfsgerechte Betreuungszeiten betrifft", sagt der Stadtbau-Chef.
Für Wärme und Warmwasser sorgen Gasbrennwertkessel und die Sonne
Neben Gemeinschaftsräumen für die Mieter wird das Bossiviertel auch zwei kleine Tiefgaragen bekommen. 75 Autos finden darin Platz. "Früher mussten alle Mieter auf der Straße parken, das wird eine Aufwertung für das gesamte Quartier", ist sich Sartoris sicher. Für Wärme und Warmwasser sorgen Gasbrennwertkessel und die Sonne. "Über große Teile des Jahres wird das gesamte Warmwasser mittels Solarthermie erzeugt", weiß er.
Die ersten Mieter in Grombühl sollen schon Ende 2020 einziehen können
Um sich in das Erscheinungsbild des Stadtteils einzufügen, werden die Häuser, nicht wie heutzutage üblich, Flachdächer haben. "Die Dächer werden geneigt. Das ist zwar teurer, aber mit Rücksicht auf den benachbarten Weinberg und die Einfügung in den Stadtteil ist das nötig."
Die ersten Mieter in Grombühl sollen schon Ende 2020 einziehen können. Und dann? "Dann machen wir am Hubland weiter", sagt Sartoris. Weitere 120 Wohnungen sollen dort zusätzlich zu den dort schon geschaffenen Wohnungen neben dem Belvedere entstehen. "Wenn hier die ersten Mieter einziehen, werden wir dort mit den Arbeiten beginnen."
...als ein Zwei-Familienhaus mit 8 PKW vor der Tür auf der Straße weil von den "Kleinen" inzwischen jeder (neben den Elternfahrzeugen) sein eigenes Auto hat und entsprechen Platz und Ressourcen verbraucht.
"Kinder" die nach Möglichkeit schon mit 17 den Führerschein machen und wo natürlich jeder sein eigenes Fahrzeug benötigt.
Dieses Denken sollte angesichts der Klimaerwärmung und dem Verbrauch von Fläche für den Straßenbau wirklich der Vergangenheit angehören!
Gerade Grombühl hat ja einen guten Straba-Anschluß der wohl auch gut von den neuen Mietern genutzt werden wird.
MfG
Stimmt schon, aber... Auch wenn man innerstädtisch StraBa oder Rad benutzt, so hat doch fast jeder noch einen PKW für längere Strecken. Wenn man nicht genügend Stellfläche vorhält wird eben woanders geparkt und den Anwohnern dort der Platz genommen. Das ist unfair und, da hat max2010 recht, geht am Gleichheitsgrundsatz mächtig vorbei.
Zudem besitzt heutzutage nicht jeder zwangsläufig ein Auto. Gerade die jüngere Stadtbevölkerung verzichtet zunehmend darauf, sofern Arbeitsstätte/Uni anderweitig gut zu erreichen sind.
Wobei zu bemerken ist, daß ein Anwohnerparkausweis zwar zum Parken berechtigt, aber noch lange keine Garantie für einen Parkplatz ist...
Auch wenn heute nicht mehr jeder ein Auto hat sind trotzdem zu wenig Parkplätze vorhanden und durch eine Nachverdichtung der Bebauung im Stadtbereich wird die Situation nicht besser sondern schlechter. Kassiert wird trotzdem, erst einmal beim Bauherrn die Stellplatzablöse (bei den kleinen Bauvorhaben auch nicht zu knapp, bei den Großen ist man da anscheinend recht großzügig), dann nochmal beim Anwohnerausweis. Und zum Schluß das Ticket unter dem Scheibenwischer, weil man trotz allem keinen Parkplatz gefunden hat