Seit einigen Wochen schon läuft der Abbruch von zehn Häusern der Stadtbau rund um die Bossistraße in Grombühl. Bis Mitte 2020 soll hier, wie bereits berichtet, das neue Bossiquartier entstehen. Mit 146 neuen Wohnungen auf 9800 Quadratmetern. Die Hälfte der Wohnungen werden aus Förderprogrammen des Freistaates finanziert, sie werden deshalb an Alleinstehende oder Familien vermietet, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet.
„Bei Familien mit Kindern sind das derzeit etwas über 60 000 Euro brutto jährlich“, hatte Stadtbau-Chef Hans Sartoris schon bei der Vorstellung des Projektes erläutert. Die Miete pro Quadratmeter soll sich bei den geförderten Wohnungen zwischen 5,70 und 7,50 Euro bewegen, bei den nicht geförderten geht es ab 9,50 Euro pro Quadratmeter los, heißt es.
Kinderbetreuung bis in die Abendstunden
Sartoris kann sich gut vorstellen, dass ein Großteil der Mieter Beschäftigte des nahen Uniklinikums sein werden. „Durch unsere geplante Kinderbetreuung in Kooperation mit der Universitätsklinik wird das für diese sehr attraktiv“, sagt er. „Weil viele Schwestern und Pfleger im Schichtdienst arbeiten, wollen wir die Betreuung auch bis in die Abendstunden ausweiten.“
Aber bis es soweit ist, dauert es noch ein Weilchen. Derzeit steht ein großer Bagger auf einem Grundstück nördlich der Steinheilstraße und zerpflückt buchstäblich das letzte der drei Stadtbau-Häuser, die dort standen. Schritt für Schritt greift die große Baggerzange nach den einzelnen Bestandteilen des Hauses, Mauerwerk, Metalle oder Holz werden fein säuberlich getrennt und abgelegt.
Bis zu 10 000 Tonnen Abbruchmaterial
„Etwa 28 600 Kubikmeter umbauter Raum werden abgerissen“, erläutert Tobias Weber, Architekt und Projektleiter bei der Stadtbau für das Bossiviertel, wie die neue Anlage anschließend heißen wird. Das ergibt laut Weber bis zu 10 000 Tonnen Abbruchmaterial.
Zuvor waren bereits Männer der mit dem Abbruch beauftragten Firma Ruppert seit einigen Wochen mit der Entkernung der Gebäude beschäftigt, haben sie vom Strom-, Wasser- und Gasnetz getrennt, so Weber weiter.
„Alles muss wiederverwendet werden“
„Das muss alles getrennt werden“, berichtet Sebastian Herz, Oberbauleiter bei Ruppert. Alles nichtmineralische sei vor dem Abbruch soweit möglich von Hand ausgebaut worden, wo das nicht möglich gewesen sei, werde das nun beim maschinellen Abbruch aussortiert. „Alles muss wiederverwendet werden, fordert die Politik“, sagt er.
„Die Dachziegel werden als Füllmaterial im Straßenbau verwertet, die PVC–Fensterrahmen werden geschreddert und das Granulat zu neuen Fensterrahmen verarbeitet“, berichtet der Bauleiter. Sei eine Wiederverwertung nicht möglich, wie zum Beispiel bei Asbest, komme der Stoff auf eine Deponie, die Ablagerung dort müsse aber dokumentiert und nachweisbar sein.
Sorgen macht die Entwicklung der Baukosten
In gut zwei Jahren, Mitte 2020, sollen die ersten Wohnungen vermietet werden, sagt Hans Sartoris. Sorgen macht dem Stadtbau-Chef die Entwicklung der Baukosten. Nach seiner Ansicht der Hauptgrund, warum im vergangenen Jahr erstmals wieder weniger Wohnungen in Deutschland gebaut worden sind. „In 2017 sind die Baukosten um acht Prozent gestiegen“, sagt Sartoris und rechnet vor: „Das wären bei angenommen Baukosten von 35 Millionen Euro für diese Häuser eine Steigerung um 2,8 Millionen Euro. Bis jetzt.“ Dies und die Personalengpässe in Handwerk und Baugewerbe machten solche Vorhaben schwieriger, weiß er.
Das Projekt an sich werde dadurch aber nicht gefährdet, ist er sich sicher. „Wir sind als Stadtbau gut aufgestellt“, zeigt der Chef sich zuversichtlich. „Wir bringen Komfort und Modernität nach Grombühl und neue Impulse in den Stadtteil.“
Und der arme Bossi kann sich noch nicht einmal wehren! Hört doch endlich auf, die wirklich großen Baumeister und Künstlerdieser Stadt mit der phantasielosen Architektur des 21. Jahrhunderts zu beleidigen!
an den bekannten Baumeister denkt doch niemand mehr.
Ich könnte mir denken, dass es deshalb " Bossiviertel " genannt wird, weil es dort in der Nähe die " Bossi-Strasse " gibt.