Ein "Querdenker"-Protestzug mit rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Sonntagnachmittag mit Marschtrommeln und lauten Parolen durch Würzburg gezogen. Das Motto der Demo lautete "Frieden ist Freiheit", organisiert worden war sie von der Gruppe "Eltern stehen auf", die in der Vergangenheit durch Verschwörungsmythen und Gewaltfantasien auf der Online-Plattform Telegram aufgefallen ist. Gefordert wurden "die Wiederherstellung aller Grundrechte", "das Ende sämtlicher Corona-Maßnahmen" und "eine individuelle Impfentscheidung".
"Heute ist ein ganz besonderer Tag für den Frieden", hatte Redner Georg Dierkes bei der Eröffnung gesagt. Durch die Corona-Beschränkungen der vergangenen Jahre sei Freiheit "unterdrückt" worden, was "die Saat für Krieg" sei. In der Vergangenheit hatte die "Querdenken"-Bewegung versucht, auf diesem Weg an den emotionalisierenden Krieg in der Ukraine anzuknüpfen.
Würzburger Polizei: Für Demo wurde überregional mobilisiert
Der lautstarke und aus zahlreichen unterschiedlichen Botschaften zusammengewürfelte Protest hatte um 15 Uhr auf den Zellerauer Mainwiesen begonnen und sich dann über die Friedensbrücke, entlang des Kranenkais durch die Würzburger Innenstadt und über den Mainkai wieder in Richtung Zellerauer Mainwiesen bewegt. Ursprünglich war eine längere Route geplant, die musste jedoch aufgrund von drei temporären Blockaden durch die Würzburger Antifa-Szene abgekürzt werden.
Für die angekündigte "Großdemo" hatte die unterfränkische "Querdenker"-Szene mit Flyern, Werbung in den Sozialen Medien und auf YouTube mobilisiert. Gerechnet hatte man mit rund 2000 Teilnehmenden, laut Polizei waren am Sonntag rund 1500 Demonstrierende vor Ort. Nach Angaben von Matthias Weber, dem Leiter der Polizeiinspektion Würzburg, war für die Versammlung weit über Würzburg hinaus mobilisiert worden. Ihm zufolge kamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa aus Schweinfurt oder Bamberg zu der Versammlung.
Neben der altbekannten Ablehnung einer Impfpflicht und Kritik an der angeblich unrechtmäßigen Grundrechtseinschränkung der vergangenen Jahre wurden christliche Botschaften sowie Kritik an der Nato geäußert. Vereinzelt waren Russlandflaggen zu sehen, zudem zahlreiche Deutschlandflaggen.
Auch Reichsbürger-Botschaften waren auf "Querdenker"-Demo zu lesen
Auch Botschaften aus der Reichsbürger-Szene, die nicht an die völkerrechtliche Legitimität der Bundesrepublik Deutschland glaubt, waren zu lesen. Z-Symbole, die den russischen Angriffskrieg befürworten, waren verboten, ebenso Symbole, die an den gelben Stern erinnern, den verfolgte Jüdinnen und Juden während der Nazizeit tragen mussten.
Bis auf die drei temporären und von der Polizei für jeweils etwa zehn bis 15 Minuten geduldeten Antifa-Blockaden am Kranenkai, in der Schönbornstraße und am Mainkai gab es nach Angaben der Polizei keine Zwischenfälle während des Zugs durch die Innenstadt. "Alles gechillt gelaufen", sagte Einsatzleiter Matthias Weber im Anschluss an den Aufzug. Die Kommunikation mit dem Gegenprotest habe gut funktioniert.
Auch in der Würzburger Antifa-Szene zeigte man sich mit dem Hergang des Versammlungsgeschehens zufrieden: "Wir konnten mit den drei Blockaden erreichen, dass 'Querdenken' ihre Route abkürzen musste und somit weniger Präsenz in der Innenstadt hatte", heißt es aus der Szene auf Anfrage der Redaktion.
Redebeiträge und Musikdarbietung nach der Demo auf den Zellerauer Mainwiesen
Die Teilnehmenden des "Querdenker"-Aufzugs sammelten sich im Anschluss an die Demo erneut auf den Zellerauer Mainwiesen, wo eine Art Festival aufgebaut worden war. Auf großer Bühne waren im Vorfeld Redebeiträge von Szene-Größen wie der Würzburger Professorin Ulrike Kämmerer angekündigt worden. Auch musikalische Szene-Prominenz war geladen worden.
So etwa der Rapper "SchwrzVyce", der in einem Musikvideo vor Deutschlandflaggen posiert, sich selbst als "rechtes Schwein" bezeichnet und vor martialischen Gewaltaufnahmen "jetzt ist Zeit für Widerstand" und "wollt ihr mich wirklich hetzen sehen?" rappt.
Während des Aufzugs durch die Innenstadt hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Querdenker"-Demo zeitweise minutenlang "Nazis raus" in Richtung des Gegenprotests und "Wir sind die echte Antifa" skandiert. Bei Umstehenden hatte das für einige Verwirrung gesorgt.
... er ist Rechtsverdreher, u. a. für Recht des öffentlichen Dienstes ...
... hat irgendwie ein "Geschmäckle" ...
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)
Antifaschist zu sein und gleichzeitig gewaltlos ist immer gut.
Da sich die Quarkdenker in einer gefährlichen Verbundenheit mit Faschisten bewegen war der Einsatz der Antifaschistischen Bewegung, da gewaltlos verlaufen, auf jeden Fall ein guter Einsatz.
Merke:
Um Antifaschist zu sein muss man nicht links sein sondern nur normal.
Ich sage nur: (regelmässige) Mai-Krawalle in Berlin oder die Auseinandersetzungen während des G 20 Gipfels in Hamburg ...
Aber Putins Leerdenker-Sektierer-Schwurbeltruppe (n) sind erst recht nicht die Guten!!!
Und dass die gestern auch noch geschwurbelt haben " Wir sind die wahre Antifa" war einfach nur zum Ablachen!!!
die Würzburger Antifa-Szene wird in Polizeikreisen für ihren gewaltfreien Protest und ihre Kooperation in Zusammenhang mit dem Versammlungsrecht gelobt. Zudem erforderte die journalistische Ausgewogenheit eine Stellungnahme von Seiten des Gegenprotests.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)
Mein Kommentar war eher allgemein gehalten.
Ein Mitforist hat ja bereits von einem Auto mit dem Kennzeichen HAS-S geschrieben.
Das liegt ja auch nicht in unmittelbarer Nähe zu WÜ.
Der Journalist der Mainpost wird sich halt einen Überblick über die Fahrzeuge verschafft haben, die da in der Nähe des Veranstaltungsortes geparkt waren, gemacht haben. Die logische Schlussfolgerung dass es Autos der Teilnehmer waren, liegt doch nahe.
wo sehen Sie hier eine Mutmaßung? Ich zitiere eine Einschätzung des Würzburger Polizeichefs zum Versammlungsgeschehen. Darüber hinaus habe ich aber tatsächlich auch auf die Kennzeichen der Fahrzeuge geachtet, die etwa am Aufbau des Festivals beteiligt waren. Diese haben die Aussage der Polizei bestätigt.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)
gut, sie haben zwar keine waffen odgl. dabei, aber ich frage mich: gegen was die noch alles demonstrieren! zuerst war es gegen die impfpflicht, jetzt gegen ukraine, was kommt als nächstes? sind die " macher" gar von putin irgendwie gelenkt?, damit diese kleine radikale minderheit eines tages unsere freiheitliche demokratie zerstört? es ist ja so, dass wirklich viele von der ehemaligen ddr anreisen, und darunter gibt bestimmt etliche, die putinfreundliche parolen von sich geben, ohne eigentlich zu wissen, was sie tun! und dann gibt es noch so einfältige, die sich diesem ganzen chaoshaufen anschließen und mit losbrüllen.