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Würzburg
Blockaden der Antifa und Trommelmarsch: So lief die Würzburger "Querdenker"-Demo mit 1500 Protestierenden
Zu dem von der Gruppe "Eltern stehen auf" organisierten Protestzug durch Würzburg kamen weniger Menschen als erwartet. Die Antifa-Szene war zufrieden mit ihren Gegenprotesten.
Rund 1500 Menschen nahmen am Sonntag an einer Versammlung in Würzburg teil, zu der die unterfränkische 'Querdenker'-Szene aufgerufen hatte.
Foto: Patty Varasano | Rund 1500 Menschen nahmen am Sonntag an einer Versammlung in Würzburg teil, zu der die unterfränkische "Querdenker"-Szene aufgerufen hatte.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Ein "Querdenker"-Protestzug mit rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Sonntagnachmittag mit Marschtrommeln und lauten Parolen durch Würzburg gezogen. Das Motto der Demo lautete "Frieden ist Freiheit", organisiert worden war sie von der Gruppe "Eltern stehen auf", die in der Vergangenheit durch Verschwörungsmythen und Gewaltfantasien auf der Online-Plattform Telegram aufgefallen ist. Gefordert wurden "die Wiederherstellung aller Grundrechte", "das Ende sämtlicher Corona-Maßnahmen" und "eine individuelle Impfentscheidung".

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"Heute ist ein ganz besonderer Tag für den Frieden", hatte Redner Georg Dierkes bei der Eröffnung gesagt. Durch die Corona-Beschränkungen der vergangenen Jahre sei Freiheit "unterdrückt" worden, was "die Saat für Krieg" sei. In der Vergangenheit hatte die "Querdenken"-Bewegung versucht, auf diesem Weg an den emotionalisierenden Krieg in der Ukraine anzuknüpfen.

Würzburger Polizei: Für Demo wurde überregional mobilisiert

Der lautstarke und aus zahlreichen unterschiedlichen Botschaften zusammengewürfelte Protest hatte um 15 Uhr auf den Zellerauer Mainwiesen begonnen und sich dann über die Friedensbrücke, entlang des Kranenkais durch die Würzburger Innenstadt und über den Mainkai wieder in Richtung Zellerauer Mainwiesen bewegt. Ursprünglich war eine längere Route geplant, die musste jedoch aufgrund von drei temporären Blockaden durch die Würzburger Antifa-Szene abgekürzt werden.

Für die angekündigte "Großdemo" hatte die unterfränkische "Querdenker"-Szene mit Flyern, Werbung in den Sozialen Medien und auf YouTube mobilisiert. Gerechnet hatte man mit rund 2000 Teilnehmenden, laut Polizei waren am Sonntag rund 1500 Demonstrierende vor Ort. Nach Angaben von Matthias Weber, dem Leiter der Polizeiinspektion Würzburg, war für die Versammlung weit über Würzburg hinaus mobilisiert worden. Ihm zufolge kamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa aus Schweinfurt oder Bamberg zu der Versammlung.

Neben der altbekannten Ablehnung einer Impfpflicht und Kritik an der angeblich unrechtmäßigen Grundrechtseinschränkung der vergangenen Jahre wurden christliche Botschaften sowie Kritik an der Nato geäußert. Vereinzelt waren Russlandflaggen zu sehen, zudem zahlreiche Deutschlandflaggen.

Auch Reichsbürger-Botschaften waren auf "Querdenker"-Demo zu lesen

Auch Botschaften aus der Reichsbürger-Szene, die nicht an die völkerrechtliche Legitimität der Bundesrepublik Deutschland glaubt, waren zu lesen. Z-Symbole, die den russischen Angriffskrieg befürworten, waren verboten, ebenso Symbole, die an den gelben Stern erinnern, den verfolgte Jüdinnen und Juden während der Nazizeit tragen mussten.

Bis auf die drei temporären und von der Polizei für jeweils etwa zehn bis 15 Minuten geduldeten Antifa-Blockaden am Kranenkai, in der Schönbornstraße und am Mainkai gab es nach Angaben der Polizei keine Zwischenfälle während des Zugs durch die Innenstadt. "Alles gechillt gelaufen", sagte Einsatzleiter Matthias Weber im Anschluss an den Aufzug. Die Kommunikation mit dem Gegenprotest habe gut funktioniert.

Dreimal wurde der 'Querdenker'-Aufzug von Gegenprotesten der Antifa-Szene blockiert.
Foto: Patty Varasano | Dreimal wurde der "Querdenker"-Aufzug von Gegenprotesten der Antifa-Szene blockiert.

Auch in der Würzburger Antifa-Szene zeigte man sich mit dem Hergang des Versammlungsgeschehens zufrieden: "Wir konnten mit den drei Blockaden erreichen, dass 'Querdenken' ihre Route abkürzen musste und somit weniger Präsenz in der Innenstadt hatte", heißt es aus der Szene auf Anfrage der Redaktion.

Redebeiträge und Musikdarbietung nach der Demo auf den Zellerauer Mainwiesen

Die Teilnehmenden des "Querdenker"-Aufzugs sammelten sich im Anschluss an die Demo erneut auf den Zellerauer Mainwiesen, wo eine Art Festival aufgebaut worden war. Auf großer Bühne waren im Vorfeld Redebeiträge von Szene-Größen wie der Würzburger Professorin Ulrike Kämmerer angekündigt worden. Auch musikalische Szene-Prominenz war geladen worden.

Auf den Zellerauer Mainwiesen war eine Art Mini-Festival organisiert worden.
Foto: Patty Varasano | Auf den Zellerauer Mainwiesen war eine Art Mini-Festival organisiert worden.

So etwa der Rapper "SchwrzVyce", der in einem Musikvideo vor Deutschlandflaggen posiert, sich selbst als "rechtes Schwein" bezeichnet und vor martialischen Gewaltaufnahmen "jetzt ist Zeit für Widerstand" und "wollt ihr mich wirklich hetzen sehen?" rappt.

Während des Aufzugs durch die Innenstadt hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Querdenker"-Demo zeitweise minutenlang "Nazis raus" in Richtung des Gegenprotests und "Wir sind die echte Antifa" skandiert. Bei Umstehenden hatte das für einige Verwirrung gesorgt.

 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Interessant, was einer der Hauptredner dieser "Klamaukveranstaltung", Georg Dierkes, beruflich so macht ...

    ... er ist Rechtsverdreher, u. a. für Recht des öffentlichen Dienstes ...

    ... hat irgendwie ein "Geschmäckle" ...
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  • jebusara@web.de
    Interessant was man alles aus parkenden Autos ableiten kann. Das Auto hat sicher verraten zu welcher Gruppe der Demonstranten sein Fahrer gehört. Kluges Auto!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Lauter Knight-Rider Autos waren gestern in Würzburg an den Mainwiesen zu sehen ...
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  • Aaron Niemeyer
    Hallo winnem, die Polizei ist nach eigener Aussage auf Telegram aktiv und hat dort die Mobilisierung verfolgt. Zudem waren zahlreiche Fahrzeuge am Aufbau des Festivals beteiligt, viele davon hatten kein Würzburger Kennzeichen. Sollten Sie darüber hinaus noch Zweifel an der Aussage haben, sollten Sie sich an die Polizei wenden. Im Beitrag wird die Behauptung schließlich lediglich indirekt zitiert.

    Beste Grüße,
    Aaron Niemeyer (Redaktion)
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  • lutterbeck
    In der Würzburger Antifa-Szene zeigte man sich mit dem Hergang des Versammlungsgeschehens zufrieden: "Wir konnten mit den drei Blockaden erreichen, dass 'Querdenken' ihre Route abkürzen musste und somit weniger Präsenz in der Innenstadt hatte", Ist die Würzburger Antifa nun die "Guten" ?
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  • Lebenhan1965
    @ Lutterbeck

    Antifaschist zu sein und gleichzeitig gewaltlos ist immer gut.

    Da sich die Quarkdenker in einer gefährlichen Verbundenheit mit Faschisten bewegen war der Einsatz der Antifaschistischen Bewegung, da gewaltlos verlaufen, auf jeden Fall ein guter Einsatz.

    Merke:
    Um Antifaschist zu sein muss man nicht links sein sondern nur normal.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Den Begriff "Friedliche (r) Mitbürger" haben die von der Antifa aber auch nicht auf der Stirn tätowiert.

    Ich sage nur: (regelmässige) Mai-Krawalle in Berlin oder die Auseinandersetzungen während des G 20 Gipfels in Hamburg ...
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Die Antifa sind (auch) nicht die Guten, bei allem, was die sich (auch andernorts) bisher geleistet haben.

    Aber Putins Leerdenker-Sektierer-Schwurbeltruppe (n) sind erst recht nicht die Guten!!!

    Und dass die gestern auch noch geschwurbelt haben " Wir sind die wahre Antifa" war einfach nur zum Ablachen!!!
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  • Aaron Niemeyer
    Hallo Catweazle6847,

    die Würzburger Antifa-Szene wird in Polizeikreisen für ihren gewaltfreien Protest und ihre Kooperation in Zusammenhang mit dem Versammlungsrecht gelobt. Zudem erforderte die journalistische Ausgewogenheit eine Stellungnahme von Seiten des Gegenprotests.

    Beste Grüße,
    Aaron Niemeyer (Redaktion)
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ich habe ja auch nicht die Würzburger Antifa-Szene (in diesem Fall) als gewalttätig bezeichnet.

    Mein Kommentar war eher allgemein gehalten.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Ich dachte Faschingsumzüge sind nach Aschermittwoch verboten ...🤣
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  • Steler06501902
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de (keine Beleidigungen). Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • hermannkoch@gmx.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • rainbird
    Ich verstehe die Mutmaßungen nicht' Ihm zufolge kamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa aus Schweinfurt oder Bamberg zu der Versammlung.' Was ist der Grund dafür? Sind es Kfz Kennzeichen? Die sind ja auch nur bedingt aussagekräftig. Wurden massenhafte Personenkontrollen durchgeführt? Oder gar Funkzellenauswertung?
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  • Lebenhan1965
    @ Regenvogel

    Ein Mitforist hat ja bereits von einem Auto mit dem Kennzeichen HAS-S geschrieben.

    Das liegt ja auch nicht in unmittelbarer Nähe zu WÜ.

    Der Journalist der Mainpost wird sich halt einen Überblick über die Fahrzeuge verschafft haben, die da in der Nähe des Veranstaltungsortes geparkt waren, gemacht haben. Die logische Schlussfolgerung dass es Autos der Teilnehmer waren, liegt doch nahe.
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  • Aaron Niemeyer
    Moin raindbird,

    wo sehen Sie hier eine Mutmaßung? Ich zitiere eine Einschätzung des Würzburger Polizeichefs zum Versammlungsgeschehen. Darüber hinaus habe ich aber tatsächlich auch auf die Kennzeichen der Fahrzeuge geachtet, die etwa am Aufbau des Festivals beteiligt waren. Diese haben die Aussage der Polizei bestätigt.

    Beste Grüße,
    Aaron Niemeyer (Redaktion)
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  • Einwohner
    Bitte bei solchen Demos jeden fotografieren und die Bilder hier öffentlich einstellen. Es soll jeder sehen was für Nachbarn, Mitarbeiter, Freunde er hat.
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    "eltern stehen auf", diese demonstranten sind alles andere als friedliebende bürger.
    gut, sie haben zwar keine waffen odgl. dabei, aber ich frage mich: gegen was die noch alles demonstrieren! zuerst war es gegen die impfpflicht, jetzt gegen ukraine, was kommt als nächstes? sind die " macher" gar von putin irgendwie gelenkt?, damit diese kleine radikale minderheit eines tages unsere freiheitliche demokratie zerstört? es ist ja so, dass wirklich viele von der ehemaligen ddr anreisen, und darunter gibt bestimmt etliche, die putinfreundliche parolen von sich geben, ohne eigentlich zu wissen, was sie tun! und dann gibt es noch so einfältige, die sich diesem ganzen chaoshaufen anschließen und mit losbrüllen.
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  • Jueann10130610
    Bezeichnend war, dass Dierkes auf den Mainwiesen vor Start der Demo darauf hinweisen musste, dass Z-Symbole, Hakenkreuze und gelbe Ungeimpft-Anstecker nicht getragen werden dürfen und die Teilnehmer noch mal prüfen sollen, dass sowas nicht sichtbar… Dierkes weiß also ganz genau, was er da so für Klientel dabei hat!
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