Bierdeckel können für Vieles Platz bieten: für Gläser, für Striche oder für aktuelle Produktempfehlungen. Diese in der Gastronomie allgegenwärtige Werbefläche hat nun auch die Stadt für sich entdeckt und sagt via Bierfilz dem sogenannten Wildpinkeln den Kampf an, darüber informiert sie nun in einer Pressemitteilung.
Mit dem Slogan "Bier rein: 5 €; Bier raus: 55 €" soll darauf hingewiesen werden, dass die Höhe des Verwarngeldes für das Pinkeln in der Öffentlichkeit inzwischen 55 Euro beträgt. Zudem soll somit bei den Nachtschwärmern um Verständnis für die Situation der Anwohnerinnen und Anwohner geworben werden.
1000 Bierdeckel wurden an Gastronomen verteilt
Die Stadt Würzburg führt deshalb in Zusammenarbeit mit Gastronomen aus der Sanderstraße und dem Team von "Miteinander leben & feiern – Allparteiliches Konfliktmanagement in Würzburg" am kommenden Wochenende in der Sanderstraße eine Plakat- und Bierdeckelaktion durch, die auf diese Problematik aufmerksam machen soll.
Hierfür wurden 1000 Bierdeckel an die Gastronomen zur Verwendung in den laufenden Betrieben verteilt, um die Feiernden nicht nur außen auf der Sanderstraße und den Seitenstraßen, sondern auch in den Lokalen zu erreichen. Hinzu kommen 50 Plakate, die im entsprechenden Zeitraum in den Schaufenstern und auf der Straße aufgehängt werden sollen. Dabei soll es sich jedoch um eine einmalige Aktion handeln, erklärt Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage der Redaktion.
Das Gebiet werde in den kommenden Monaten weiterhin vom Kommunalen Ordnungsdienst engmaschig überwacht und Verstöße würden unmittelbar mit einem Verwarngeld geahndet werden, so die Stadt.
Was sagen teilnehmende Gastronomen dazu?
Die Bars Rock a Hula in der Sanderstraße 6 und die Hoffnung schräg gegenüber unternehmen bereits etwas gegen Wildpinkler. "Wenn wir jemanden erwischen, darf er nicht mehr rein. Wir wollen die Straße sauber halten", erklärt Stefan Mußmächer, der die beiden Bars betreibt. Er denkt, dass durch die Bierdeckel und die Plakate ein Bewusstsein geweckt werden kann. "Es geht um die Präsenz. Wir verwenden beispielsweise eigentlich gar keine Bierdeckel, deshalb werden sie nun wahrscheinlich schon auffallen", sagt er.
Auch das Wohnzimmer und die Bar Haltestelle Barviertel machen bei der Aktion mit. Grundsätzlich findet Geschäftsführer Marcel Demand die Aktion gut, nun müsse geschaut werden, "ob man die Leute mit Plakaten und Bierdeckeln" erreicht. "Uns geht es darum, ein Zeichen zu setzen."
Christoph Schiebel vom Club Kurt & Komisch erklärt, dass auch sein Team bereits etwas gegen Wildpinkler unternimmt. "Unsere Silencer (Ruhestifter) sind geschult, dass sie aktiv Leute ansprechen, die gerade in eine Gasse zum Pinkeln verschwinden wollen. Sollten sie trotzdem wildpinkeln, kommen sie für den Abend nicht mehr herein", erklärt er. Ganz nach dem Motto: "Draußen pinkeln, draußen bleiben."
Er sehe es als wichtig an, proaktiv auf die Menschen zuzugehen. "Wir sind nicht das Ordnungsamt oder die Polizei, wir können nur unterstützen", sagt er. Deshalb hoffe er, dass die Bierdeckel-Aktion etwas bringen werde, aber: "Hier geht es um das Zusammenspiel verschiedenster Maßnahmen."
Stadt: Wildpinkeln hat Ausmaße erreicht, die nicht mehr hinnehmbar sind
Bereits im vergangenen Sommer startete die Stadt Würzburg das Konzept "Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!". Dieses Konzept wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, dem Verein Würzburg macht Spaß und der Polizei erarbeitet und vom Stadtrat im Mai 2022 beschlossen. In der Umsetzung werden die Party-Hotspots unter anderem von Nachtmediatoren aufgesucht, welche sich dafür einsetzen, insbesondere durch Kommunikation einen fairen Ausgleich zwischen Anwohnerinnen und Anwohnern und Feiernden herzustellen.
Wie die Stadt weiter berichtet, haben die Einsätze der Nachtmediatoren sowie die Kontrollen von Seiten des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei im Bereich der Sanderstraße gezeigt, "dass vor allem die Verunreinigungen und Hinterlassenschaften auf der Sanderstraße und in den Nebengassen Ausmaße erreicht haben, welche nicht mehr hinnehmbar sind." Diese Erkenntnis habe sich auch im Rahmen von Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern bestätigt.
Vielleicht sollte endlich mal über eine Sperrstunde und angemessene Strafen nachgeacht werden! Es geht ja anscheinbar nicht anders.
Übrigens, die Straßenreinigung bezahlen die Anwohner (pro Meter Fassade). Schon ziemlich paradox, dass die Geschädigten den Schaden dann noch bezahlen!!! Wie wäre es mal mit dem Verursacherprinzip?!?!?
Sie picheln und sie pokulieren. Sie schnapulieren und sie fabulieren (meistens in Form eines Gegröles). Sie sind die nachtaktiven Eulen , welche die Nacht für die Lerchen zur Tortur werden lassen. Sie fahren betrunken E-Scooter und beschmutzen die Gassen rund um die Sanderstraße, und die Mediatoren glänzen durch Abwesenehit. Wir können die Partymeile um die SAnderstraße beruhigt GInalley nennen, denn die VErhältnissse ändern sich nie....
Das sind auch keine Nachtschwärmer. Das sind sozial unverträgliche Ferkel, die über solche Diskussionen nur lachen.
Eben, Lösungen wie unten (von Mainkommentar) wären vielleicht mal heilsam.