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Würzburg
Barbara Stamm einen Platz oder eine Straße widmen? In Würzburgs Stadtrat zeichnet sich breite Unterstützung ab
Dass in Würzburg eine Straße oder ein Platz nach der verstorbenen CSU-Politikerin Barbara Stamm benannt werden könnte, wird wahrscheinlicher. Aber wann und an welchem Ort?
2019 ist Barbara Stamm (im Bild mit OB Christian Schuchardt) Würzburger Ehrenbürgerin geworden. Jetzt gibt es starke Bestrebungen im Stadtrat, eine Straße oder einen Platz nach ihr zu benennen. 
Foto: Dita Vollmond | 2019 ist Barbara Stamm (im Bild mit OB Christian Schuchardt) Würzburger Ehrenbürgerin geworden. Jetzt gibt es starke Bestrebungen im Stadtrat, eine Straße oder einen Platz nach ihr zu benennen. 
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:42 Uhr

Wirft man einen Blick auf die Unterschriften, die unter einem Antrag aus dem Würzburger Stadtrat stehen, dann ist die Botschaft klar: Nach der am 5. Oktober verstorbenen CSU-Politikerin Barbara Stamm solle eine "zentrale Straße" oder ein "innerstädtischer Platz" in Würzburg benannt werden. 30 Stadtratsmitglieder – und damit eine klare Mehrheit – haben einen entsprechenden interfraktionellen Antrag unterzeichnet, initiiert hatte ihn Würzburgs 3. Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU).

"Ihre zahlreichen Verdienste um ihre Heimatstadt wie beispielsweise der beständige Ausbau der Würzburger Universität und Universitätsklinik, die Verstaatlichung des Mainfränkischen Museums oder sozialpolitische Leistungen wie eine menschliche Asylpolitik zeigen ihre Handschrift", heißt es mit Blick auf Barbara Stamm in der Begründung des Antrags. Stamm, seit 2019 auch Würzburger Ehrenbürgerin, habe über Unterfranken hinaus in der Lebenshilfe gewirkt und sich "mit unbändiger Kraft für schwächere, eingeschränkte oder auch kranke Menschen" eingesetzt.

Unterstützung aus den Fraktionen des Würzburger Stadtrates

Der Antrag hat damit im Stadtrat bereits jetzt eine breite Unterstützung. Auf der Unterschriftenliste stehen neben der gesamten CSU-Fraktion (mit OB Christian Schuchardt) auch Namen aus allen anderen Fraktionen und Gruppierungen  – mit Ausnahme der AfD. "Die habe ich nicht gefragt", sagt Judith Jörg gegenüber der Redaktion. 

Die nächste Stadtratssitzung ist für den 15. Dezember geplant, dann dürfte der Stadtrat wohl über eine Weiterverfolgung des Antrags entscheiden. Mit dem Plan für eine Barbara-Stamm-Straße oder einen Barbara-Stamm-Platz könnte sich dann die Arbeitsgruppe Straßenbenennung befassen, die im Januar wieder zusammentreten soll. Ihr gehören Stadtratsmitglieder und externe Fachleute an.

Bleibt auch der Kardinal-Faulhaber-Platz eine Option?

Offen bleibt in dem Antrag, ob auch der zur Umbenennung anstehende Kardinal-Faulhaber-Platz weiter als möglicher Ort für eine Ehrung Barbara Stamms infrage kommt. Einen entsprechenden Vorschlag hatte Judith Jörg im Oktober im Stadtrat gemacht, im Text des interfraktionellen Antrags taucht der Faulhaberplatz allerdings nicht auf. "Der Antrag ist bewusst ganz allgemein gehalten. Ich selbst bin kein Mitglied der AG Straßenbenennung und gebe damit alles Weitere an die Kollegen ab", sagt Judith Jörg dazu auf Anfrage der Redaktion.

Steht zur Umbenennung an: Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg. 
Foto: Fabian Gebert | Steht zur Umbenennung an: Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg. 

Allerdings liegt auf der Hand, dass wohl auch der Faulhaberplatz weiter eine Option ist. Eine Benennung nach Barbara Stamm sei "für uns nach wie vor die beste Variante", hatte so CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth erst vor wenigen Tagen gegenüber der Redaktion gesagt. Dazu kommt, dass im interfraktionellen Antrag ausdrücklich davon die Rede ist, eine nach Barbara Stamm benannte Adresse solle "zentral" bzw. "innerstädtisch" sein. Allerdings tragen gerade in der Innenstadt viele Straßen und Plätze historisch gewachsene Namen und stünden so wohl kaum für eine Umbenennung zur Verfügung. 

Eine wichtige Rolle kommt jetzt der AG Straßenbenennung zu

Zu einem neuen Namen für den Kardinal-Faulhaber-Platz hatte sich zuletzt die SPD-Fraktion positioniert und die Umbenennung in "Theaterplatz" vorgeschlagen. Die Weiterverfolgung eines entsprechenden Antrags hatte der Stadtrat ohne Diskussion beschlossen. Da absehbar ist, dass auch der jetzige interfraktionelle Antrag weiterverfolgt wird, kommt es nun wohl darauf an, welchen Vorschlag die Arbeitsgruppe Straßenbenennung dem Stadtrat unterbreiten wird.

Geklärt werden muss auch, ob der Stadtrat für Barbara Stamm von einer bisherigen Regel abweicht. Sie sieht vor, dass Straßen und Plätze erst drei Jahre nach dem Tod der jeweiligen Person nach dieser benannt werden sollen – im Falle Barbara Stamms also erst 2025.

 
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  • guenter-kraft@t-online.de
    Die Kommentare hierzu sind zwischenzeitlich völlig überflüssig wie ein Kropf! Lasst endlich 5 gerade sein und das unendliche Thema adacta legen. Gut ist's. Es gibt aktuell viel Wichtigeres!! Was auch immer die Kommissionen entscheiden, es wird Niemanden gerecht erscheinen. 4 Jahre sind ausreichend um eine Entscheidung reifen zu lassen. Vorschlag: Fragt doch mal EURE Bürger!!
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  • festoessel@gmail.com
    An Kraftwerk: Na das nenn ich mal ein interessantes Beispiel von "Basta-Demokratie". Wenn "...die Kommissionen" mit dem Hammer entschieden", wie Sie sich das wünschen, was käme dabei wohl heraus? Nix Gescheites und am Ende noch Tumult etc. Hier im Leserforum aber wird recht unterschiedlich mitgedacht, sich positioniert und auch dagegen und gar hin und her argumentiert und bitteschön nicht gepoltert wie im Wirtshaus um Mitternacht. Warten Sie doch einfach ab, was am Ende der auch öffentlich geführten Debatte und per demokratischem Stadtratsbeschluss raus kommt. Am allerwahrscheinlichsten wird es wohl nicht beim bisherigen Namen des Platzes gegenüber unserem Theater bleiben, und das ist schon einmal sehr gut so.
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  • guenter-kraft@t-online.de
    Denke, dass Sie den Kommentar nur oberflächlich gelesen und auch verstanden haben. Als guter Demokrat sollten Sie die freie Meinungsäußerung Anderer respektieren.
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  • festoessel@gmail.com
    Wir werden bald im Stadtrat erleben, ob der CSU-Antrag von Judith Jörg oder der SPD-Antrag von Alexander Kolbow zur Umbenennung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in Barbara-Stamm-Platz, Theaterplatz oder aber, wenn es mach mir ginge, "Platz-der-Menschenrechte" die erforderliche Mehrheit erhält. Letzteren Vorschlag müsste endlich einmal eine Gruppe im Stadtrat zur Diskussion stellen und den entsprechenden Beschluss beantragen. Wer wollte dann gegen so einen ehrenwerten Namen für diesen zentralen Platz am Staatstheater stimmen?
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  • ermahirsch@aol.com
    Herr gib Ihr die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte Ihr. Herr lass Sie ruhen in Frieden. Amen
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  • Arcus
    Vielleicht können wir die Tische auf öffentlichen Plätzen alle Stamm-Tische nennen. Meinetwegen in ganz Bayern. Mir geht die Diskussion allmählich auf den Wecker. Gibts nichts wichtigeres als Plätze zu benennen und umzubennen? Die Stamm hat ihren Tisch und gut ist’s.
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  • e.max.s@t-online.de
    Stammtisch.
    Jawohlja!
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  • ra.kellermann@gmx.de
    am besten beides, und Ruh is
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  • klafie
    ich finde es so langsam schon traurig. Man soll doch der Barbara Stamm ihren Frieden gönnen.
    Jede Woche bestimmt einmal seit ihrem Tod wird berichtet, ob Barbara-Stamm-Straße oder -Platz. Gönnt doch auch den Familienangehörigen eine Zeit der Trauerverarbeitung. Ich kenne es aus eigener Erfahrung, wenn man immer wieder zum Tod seiner Mutter angesprochen wird oder wie in ihrem Fall in der Presse liest, was für ein Hin und Her das ist, denke Barbara Stamm hätte nicht solch einen Wirbel um sie gewollt.
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  • bauri
    Stammplatz?
    Wollen wir aus der Vergangenheit denn nicht lernen? Egal, welche Verdienste sich unsere Politiker im Laufe ihrer Karriere erworben haben: sie haben ihren "Job" einfach nur gut gemacht, sie wurden und werden aber auch dafür fürstlich entlohnt. Je höher auf der Karriereleiter unsere Volksvertreter stehen, umso leichter lassen sich Probleme in der heimatlichen Region lösen. Da reicht oft ein Gespräch beim gemeinsamen Mittagessen, neuerdings auch ne Mail, um vorher Unlösbares plötzlich und schnell in Gang zu setzen. Viele unserer Mitmenschen, die auf normalem "Lebensniveau" unentgeltlich tagaus tagein zusätzlich zu ihrem Job Leistungen an und für andere erbringen, hätten auch mehr Achtung und Ehrungen verdient. Und wie schnell ein Name von einem Straßenschild wieder verschwinden kann, das hat auch die Vergangenheit bewiesen. Also - lassen wir erst mal 100 Jahre verstreichen. Wer dann noch nicht für seine guten Taten vergessen ist, hat einen Platz- oder Straßenamen verdient.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    @bauri, besser kann man dieses Hin und Her über die Entscheidung für oder wider eine "Barbara Stamm"Strasse/Platz nicht kommentieren.
    Ich könnte mindestens 10 Namen nennen die ebenso mit ihrem unermüdlichen Engagement Gutes und bleibend Wertvolles tun, getan haben, ohne dass diese in die Öffentlichkeit gestellt werden, bzw gestellt werden möchten.
    B. St. war keine Person die sich Lorbeeren aufgesetzt hat.
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