Wenn es nach der Edeka-Zentrale für Nordbayern in Rottendorf geht, wird sich an der Mergentheimer Straße im Stadtteil Heidingsfeld bald einiges bewegen. Denn auf der Tagesordnung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses (Puma) an diesem Dienstag steht der Einleitungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Entstehen soll auf dem Gelände des derzeitigen Edeka-Marktes Bräutigam und den in Richtung XXL-Lutz befindlichen früheren Flächen einer KFZ-Werkstatt und einer Druckerei ein großer, neuer Einkaufsmarkt. Die daneben liegende Wohnbebauung ist von den Plänen nicht betroffen.
Der neue Edeka-Lebensmittelmarkt soll 2950 Quadratmeter Verkaufsfläche haben
Geplant ist laut Beschlussvorlage für den PUMA ein neuer Lebensmittelmarkt, der anstelle der derzeitigen rund 890 Quadratmeter großen Verkaufsfläche des früheren Kupsch-Marktes dann 2950 Quadratmeter haben soll. Hinzu kommen ein Backshop und Café mit rund 150 Quadratmetern Fläche. Für beides liegt laut Vorlage bereits eine positive landesplanerische Beurteilung der Regierung von Unterfranken vor.
Im Obergeschoss des Edeka-Marktes soll eine Kindertagesstätte unterkommen
Um die dann versiegelten Flächen optimal zu nutzen, ist in einem Obergeschoss des neuen Gebäudes eine Kindertagesstätte mit je zwei Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen vorgesehen. Weiter sollen dort Nebenräume der Firma Edeka sowie fremdgenutzte gewerbliche Einheiten entstehen. Auf den Dachflächen sind Photovoltaik sowie eine Dachbegrünung vorgesehen, auch die Fassaden sollen zum Teil begrünt werden. Laut Planung sollen auf dem Gelände auch rund 45 Bäume gepflanzt werden.
Die Stellplätze für den Verbrauchermarkt sollen in einer Tiefgarage sowie ebenerdig auf dem Gelände an der Mergentheimer Straße untergebracht werden. Dort sollen auch Stellplätze für Lastenräder und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ihren Platz finden. Der motorisierte Individualverkehr soll das Areal hauptsächlich vom Wiesenweg aus her anfahren. Auch der Lieferverkehr ist von dort aus vorgesehen. Von der Mergentheimer Straße her soll es eine Zu- und Abfahrt auf den Parkplatz geben. Abgesehen davon sei der Markt durch die nahegelegene Straßenbahnhaltestelle gut an den ÖPNV angebunden, heißt es in der Vorlage.
Der Hochwasserschutz genießt bei der Planung des Marktes besondere Bedeutung
Eine in früheren Planungen angedachte Linksabbiegemöglichkeit von der Mergentheimer Straße stadtauswärts aus wird es hingegen nicht geben. Für die dafür vorgesehene Linksabbiegespur samt Ampel zur sicheren Querung der Straßenbahnlinie hätte die Stadt einen Teil eines gegenüberliegenden Grundstücks kaufen müssen. Diese Verhandlungen sind aber laut Vorlage nach längerer Dauer und mehrfachem Wechsel des Grundstückseigentümers gescheitert, sodass nach Rücksprache mit Edeka auf die Einrichtung dieser Möglichkeit verzichtet werden soll.
Besonders berücksichtigt werden muss im aufzustellenden Bebauungsplan der Hochwasserschutz, da der zu überplanende Bereich im Überschwemmungsgebiet des Mains liegt. Dafür muss die Bauherrin im Verlauf des weiteren Verfahrens durch ein Gutachten nachweisen, dass sich durch den geplanten Bau keine negativen Auswirkungen auf andere Flussanrainer und Hochwasserschutzanlagen ergeben, so die Vorlage. Dieses Gutachten sei bereits in Arbeit, heißt es weiter.
Der Edeka-Markt am Heidingsfelder Rathausplatz soll bis 2034 erhalten bleiben
Für die Umsetzung der Edeka-Pläne soll zwischen der Stadt und Edeka ein sogenannter Durchführungsvertrag geschlossen werden. Dieser sieht neben Regelungen zur Umsetzung der Planungen und zum Bau und Anmietung der Kindertagesstätte außerdem eine Betreibergarantie für den bestehenden Edeka-Markt am Heidingsfelder Rathausplatz vor. Die Stadt wünscht sich laut Vorlage, dass er bis mindestens 30. November 2034 geöffnet bleiben soll. Auch für den Ausbau des Wiesenwegs soll Edeka einen bereits ausgehandelten finanziellen Beitrag übernehmen. In welchem Zeitrahmen sich die Pläne der Rottendorfer Edeka-Zentrale bewegen, war bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Eine entsprechende schriftliche Anfrage wurde nicht beantwortet.
Durch die Edeka-Pläne und den damit verbundenen Abriss des früheren Kupsch-Markts und der ungenutzten Gebäude der Druckerei und der Kfz-Werkstatt verspricht sich die Stadt eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Bereichs. Auf dem Grundstück der Aral-Tankstelle und der McDonalds-Filiale hatte der Stadtrat bereits 2009 einen Schuhfachmarkt genehmigt, der aber nie gebaut worden war. Dort hat die Stadt laut Puma-Vorlage inzwischen einen Schnellladepark der Firma Tesla genehmigt.
Positiv ist, dass es die Stadt offenbar wieder schafft, den kleineren Markt im Zentrum des Stadtteils zu erhalten.
Welche?
Das alte GrafBau-Haus wurde entkernt und in gleicher hässlicher Optik wieder aufgebaut.
Die Hallen wurden abgerissen, an ihrer Stelle ruht in Frieden ein seit Jahren nicht mehr benutzter, abgesperrter und entsprechend runtergeranzter Parkplatz vom Gebr. Götz. Und an der Ecke Franz-Horn-Straße (Hinterseite Vogelverlag) befindet sich ebenfalls seit Jahren ein ungepflegter Abstellplatz für Baumaschinen und -material.
Sehr hübsch und wunderbar genutzt.