
Die Bahn hat ihre Hausaufgaben gemacht: Die Aufzüge zu vier Bahnsteigen werden wie versprochen bis zum Beginn der Landesgartenschau 2018 fertig sein. Aber was ist mit der Fertigstellung des Vorplatzes, einer Fahrrad-Garage, dem behindertengerechten Umbau des Busbahnhofes und einer dauerhaften Haltestelle für Fernbusse . . .? Die Aufgabenliste der Stadt ist lang.
Ende der 1990er Jahre plante die Stadt den Vorplatz mit Glas großzügig zu überdachen. Inzwischen denkt man weniger futuristisch: Neue Pavillons sollen die alten ersetzen. Im Sommer 2016 hat die Stadt die 50er Jahre-Kioske abreißen lassen, aber den Neubau bekommt man nicht mehr rechtzeitig zum Beginn der Landesgartenschau hin.
Der weite, offene Platz gefällt vielen
Deshalb säte das Gartenamt als Zwischenlösung Rasen und pflanzte Sträucher auf die freie Fläche. Mit Blumenampeln und Bänken gefällt der weite, offene Platz jetzt vielen Würzburgern richtig gut. Auch immer mehr Stadträte äußerten im Gespräch mit dieser Redaktion, dass ihnen der Budenlosen Platz sehr gut gefällt.
Kann man nicht einfach auf den rund vier Millionen Euro teuren Neubau verzichten? Oberbürgermeister Christian Schuchardt meint Nein. „Ohne die Pavillons gibt es Probleme bei der Unterbringung der Straßenbahnfahrer, der Taxifahrer, der Kindertagesstätte wie auch dem Regenschutz der Passanten sowie hinsichtlich öffentlicher Toiletten“, begründet der OB, warum er rund 1300 des gut 4500 Quadratmeter großen Platzes bebauen will.
Auch gastronomische Angebote zählen zu den zwölf Nutzungen, die in den Häuschen untergebracht werden sollen. Noch ein Argument Schuchardts: „Die Pavillons sind trotz hoher Anfangsinvestition eine auf Dauer rentierliche Investition.“
Wann entscheidet der Stadtrat?
Ob die Stadträte den Argumenten des OBs folgen? Wann das Plenum darüber abstimmt steht noch nicht fest. „In einem der nächsten Sitzungsläufe“ lautet die unbestimmte Antwort aus dem Rathaus. Allerdings ist diese Entscheidung notwendig, weil andere davon abhängen.

Wo sollen zum Beispiel die Straßenbahngleise künftig am Hauger Glacis entlang führen? Wo größere Straßenbahnzüge halten und wo dauerhaft die vielen Fahrräder abgestellt werden, die heute kreuz und quer vor dem Bahnhof stehen?
Rund 1000 Fahrrad-Stellplätze will die Stadt für Pendler auf dem Bahnsteig 1 schaffen. Als eine weitere Möglichkeit nennt der OB die Möglichkeit, überdachte Stellplätze für Räder hinter den neuen Pavillons auf der Ostseite zu bauen – also direkt am Hauger-Glacis.
Kurzzeitparkplatz bleibt erhalten
Autos sollen am Bahnhof weiterhin im Quellenbachparkhaus parken – das wie berichtet von der Würzburger Bader-Gruppe hier mit mindestens 830 Plätzen neu gebaut wird. Für den kurzen Halt soll der heutige Parkplatz bleiben.
Auch ein bequemerer und behindertengerechter Zentraler Busbahnhof (ZOB) wird den Fahrgästen aus Würzburg und dem Umland schon lange versprochen. Vor elf Jahren wollte die Stadt ihn auf die Ostseite und näher an den Hauptbahnhof verlegen und überdachen. Inzwischen plant man mit dem bisherigen Busbahnhof, der saniert werden soll. Wann diese Pläne dem Stadtrat vorgelegt werden, steht noch nicht fest.
Etwas mehr Eile ist bei den Fernbussen nötig. Denn diese können ihren derzeitigen Halt am Quellenbach-Parkhaus nicht mehr nutzen, wenn in etwa einem Jahr die Arbeiten für das neue Quellenbachquartier beginnen. Idealer neuer Standort wäre laut Rathaus der heutige Busbahnhof der Bahn vor dem Posthochhaus. Laut OB würde die Bahn diese Idee grundsätzlich befürworten.
An einer Baustelle wird aber tatsächlich schon am Bahnhof gearbeitet: Die Würzburger Straßenbahn GmbH tauscht Haltestellenborde und Wetterschutzeinrichtungen aus. Die bisherigen sind seit 30 Jahren im Einsatz gewesen.
Die Fahrräder vor dem Bahnhofsgebäude ist ein Irrsinn. In anderen Städten werden solche Auswüchse rigoros unterbunden. Ich nenne da zum Beispiel Hamburg, dort werden in bestimmten Zeiträumen die Fahrräder die schon wochenlang dort stehen und nicht benutzt werden mit einem entsprechenden Hinweis versehen dass diese in einem 14tägigen Zeitraum zu entfernen sind. Erfolgt dies vom Besitzer nicht so werde sie von einer zuständigen Institution (Stadtreinigung) entfernt und nach einer auf den Hinweis angebrachten Frist verschrottet.
Warum wurde Alles relativ kurzfristig abgerissen, wenn bis jetzt nicht klar ist, was kommen soll.
Reichen für die genannten Punkte nicht Gebäude an der Ostseite?
Dann könnte der offene Platz im Westen bleiben.
Ist dieser verkehrsreiche Platz geeignet für eine Kindertagesstätte?
(Ja, mir ist klar, daß da mal eine war. Wo ist die eigentlich jetzt?)
Hätten die alten Haltestellenborde und Wetterschutzeinrichtungen nicht noch so lange genutzt werden können, bis erst mal klar ist, wie es überhaupt weiter gehen soll?