Der Würzburger Bischof Franz Jung gilt als einer der möglichen Nachfolger von Erzbischof Ludwig Schick. Am Sonntag wurde Schick in Bamberg nach 20 Jahren im Amt feierlich verabschiedet - und gleichzeitig wurden Gerüchte um seine Nachfolge öffentlich.
Der Würzburger Oberhirte ist demnach ebenso wie der Passauer Bischof Stefan Oster im Gespräch. Was ist dran an der möglichen Personalie? Im Ordinariat in Würzburg hieß es am Montag auf Nachfrage von Sprecher Bernhard Schweßinger: Bischof Franz Jung beteilige sich nicht an Spekulationen.
Erzbischof leitet Kirchenprovinz mit Bistümern Würzburg, Eichstätt, Speyer
Ein Nein ist das nicht. Die Ernennung zum Erzbischof in Bamberg wäre für Jung ein Aufstieg. Zum Erzbistum oder der Kirchenprovinz Bamberg gehören die Bistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg. Der Erzbischof übernimmt einzelne zentrale Aufgaben, unter anderem ist er für die Einhaltung des Kirchenrechts zuständig. Auch darf er Bischöfe weihen, ist aber nicht der "Vorgesetzte" seiner Kollegen in der Kirchenprovinz.
Für die meisten Katholikinnen und Katholiken im Bistum Würzburg wäre ein Wechsel von Jung nach Bamberg ein Verlust, gilt der 56-Jährige doch als Reformer, der vielen Forderungen der Initiative Synodaler Weg eher aufgeschlossen gegenüber steht. So hatte er zuletzt unter anderem geäußert, er könne sich die Öffnung von Weiheämtern für Frauen vorstellen.
Franz Jung, 1966 in Mannheim geboren und in Ludwigshafen aufgewachsen, wurde nach dem Studium von Philosophie und katholischer Theologie 1992 vom Limburger Bischof Franz Kamphaus zum Priester geweiht. Später war er unter anderem Sekretär des Speyerer Bischofs Anton Schlembach. 2008 ernannte ihn dessen Nachfolger Bischof Karl-Heinz Wiesemann zum Generalvikar.
Vor knapp fünf Jahren, am 16. Februar 2018, gab Papst Franziskus bekannt, dass Franz Jung der 89. Bischof von Würzburg und Nachfolger von Friedhelm Hofmann wird. Am 10. Juni 2018 fand im Kiliansdom die Bischofsweihe statt - zelebriert vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.
Neuer Erzbischof von Bamberg: Der Papst entscheidet
Gemäß dem Staatskirchenvertrag zwischen Bayern und dem Vatikan ist der Papst bei der Ernennung eines neuen Erzbischofs für Bamberg frei in der Entscheidung. Es wird zwar vom Domkapitel eine Liste geeigneter Kandidaten angefertigt, daran gebunden ist Franziskus aber nicht. Als zeitgemäß empfinden das vor allem viele Laien nicht – sie wollen mitsprechen und mehr Demokratie einziehen lassen in die Institution Kirche.
Schick selbst hatte Reformen angemahnt, noch aber gilt die alte Rechtslage. Das Domkapitel in Bamberg hat auf der Homepage des Erzbistums angekündigt, man werde auf den Diözesanrat, die Organisation der Laien, zugehen, und über die Personalentscheidung sprechen.
Die Vertuschung von Missbrauch, der Schutz der Täter und der Verrat an den Opfern war Teil der Vatikan-Politik. Daran wird wohl kein Zweifel mehr bestehen.
Herr Jung hat die entsprechende UN-Kritik (von 2014) im Interview »in keiner Weise« akzeptiert.
Sogar Zollitsch hat das Verbrechen der katholischen Kirche mittlerweile (2022) eingeräumt: Er sei als Verantwortlicher s t e t s eingebunden gewesen in ein "System, das im Umgang mit sexualisierter Gewalt von einer gewachsenen und einvernehmlich getragenen Kultur des Schweigens und der Verschwiegenheit nach außen, des Korpsgeistes und des Selbstschutzes" geprägt gewesen sei.
Franz Jung war von 2009 bis 2018 Generalvikar in Speyer. Und als solcher war Herr Jung Teil dieser kriminellen Unkultur der ‚Verschwiegenheit nach außen’ und des ‚Selbstschutzes’.
Es bleibt dabei: Herr Jung ist Sprachrohr des Papsts sowie rechte und linke Hand (nein – nicht des Teufels- das waren Bud Spencer und Terence Hill) des Papstes.
Das ist die Rechtslage und so wird's auch ablaufen.
Ich persönlich finde es mittlerweile nur noch lustig, wenn irgendwelche beflissenen Menschen mit Forderungen nach demokratischer Mitsprache daherkommen, obwohl allgemein bekannt ist, daß die römische Kirche eben nicht nach parlamentarisch demokratischen Prinzipien funktioniert.
Am End' kriegen die Bamberger gar einen Kardinal als neuen Erzbischof, in Köln ist so einer übrig und braucht bald eh' nen neuen Job!
Bischof Jung scheint mir nicht wirklich zum engeren Kreis der Möglichen zu gehören;
Die Weltkirche ist doch etwas größer, als der fränkische Suppentellerrand hoch ist!
Jede/r, der diesen Job übernimmt, ist dem Papst gegenüber zum Gehorsam verpflichtet, so steht's in der Vereinssatzung CIC.
Es schicken alle 8 Diözesen der Bayerischen Bischofskonferenz regelmäßig alle 5 Jahre eine Liste mit jeweils 3 Namen nach Rom. Wenn dann irgendwo ne Diözese vakant wird, schickt das betroffene Domkapitel nochmal ne aktuelle 3-er Liste nach Rom.
Und der Papst ernennt dann einen neuen (Erz-)Bischof.
Allerdings ist der Papst dann nicht so absolut frei, sondern ist an die acht jeweils aktuellen Listen (also die sieben der anderen Diözesen aus dem 5-Jahres-Turnus plus die neue aus dem betroffenen Bistum) gebunden.
Von den acht Listen muss er einen nehmen!
Der wartet schon auf die Anweisungen aus dem Steigerwald.
akzeptierte der damalige Generalvikar von Speyer, Franz Jung, die harte Kritik »in keiner Weise«. (Sept. 2018)
(Quelle: https://www.rheinpfalz.de/politik_artikel,-interview-speyerer-generalvikar-jung-zu-den-vorw%C3%BCrfen-der-vereinten-nationen-_arid,1262598.html?reduced=true )
Mittlerweile (Stand Dezember 2022) hat das Bistum Speyer nach eigenen Angaben 72 Männer und Frauen entschädigt, die von Kirchenangehörigen des Bistums sexuell missbraucht wurden. Die Betroffenen hätten insgesamt 1,2 MiIlionen Euro erhalten.
Soviel dazu. Franz Jung? Die Stimme seines Herrn. Nicht mehr – nicht weniger.
Das Eingeständnis und die Entschädigung früherer Opfer von Missbrauch besagt doch in kleinster Weise, dass das Bistum Speyer nicht genug getan hat, solche Verbrechen in Zukunft zu verhindern!
Irgendwas stimmt da nicht! War es der dortigen Zeitung nicht wichtig genug, dass das Interview zwar früher gemacht worden war - aber monatelang in der Schublade lag - und erst veröffentlicht wurde, als Franz Jung längst Bischof von Würzburg war? (Dann wäre aber die Bezeichnung „Generalvikar Franz Jung“ zum Zeitpunkt der Veröffentlichung falsch!)
Das darf jeder Bischof.
Erstaunlich wieso gerade die Zeitung nie hinterfragt hat wie es mit Jungs Maßnahmen in Speyer weitergegangen ist oder wieso soviel Geld für Berater in Würzburg zum Fenster rausgeworfen wurde... wäre mal eine Recherche wert oder hebt man sich dies für die Zeit nach Jung auf?
Schade, den würzburger Katholiken bliebe viel Frust erspart....
https://www.wochenblatt-reporter.de/speyer/c-lokales/der-geist-ist-es-der-lebendig-macht_a264335
Welche Kardinalfehler sind das und welche wurden rückgängig gemacht?
In Ihrem verlinkten Artikel finde ich nichts dazu.
als Oberhirte wie Franz Jung Michael Faulhaber weiterhin für verehrungswürdig hält, sich wenig für die Reformbewegung 'Wir sind Kirche' interessiert, sich nicht deutlicher gegen Missbrauch Gläubiger und für Rehabilitation klerikaler Opfer einsetzt und Kirche lieber wie ein Wirtschaftsunternehmen führt, dem werden weder die eigenen Gläubigen noch die von weit her folgen wollen. Dem streitbaren Dr. Jürgen Lenssen würden sie mit Begeisterung zulaufen, zuhören und in so vielem zustimmen. Doch wenn diese Laien bei der Bischofswahl gar keine Stimme haben, wird es im Bistumsbuisiness weitergehen as usual. Das wird Rom gefallen.
Es gibt durchaus ernstzunehmende Stimmen (die sogenannten „gut unterrichteten Kreise“), die sagt, als Schick damals Erzbischof wurde, wäre eigentlich die Ernennung von Karl Hillenbrand schon beschlossen gewesen - aber nach einem ähnlichen (noch deutlicheren) Artikel der Mainpost im Vorfeld wurde diese Entscheidung nochmal revidiert!
Rom reagiert auf solche Meldungen äußerst empfindlich!
Ob es damals stimmte, weiß ich nicht, aber wenn es stimmte, ist für Bischof Jung ab diesem Artikel diese Tür geschlossen!