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Würzburg
Appell an mehr als 300 Kiliani-Falschparker auf Anwohner-Stellplätzen: "Gebt das Geld lieber auf Kiliani aus"
Die Halbzeitbilanz beim diesjährigen Kiliani-Volksfest fällt sehr positiv aus: Gut 400.000 Besucher an den ersten zehn Tagen beim Kiliani in Würzburg.
Halbzeitbilanz bei Kiliani in WÜrzburg: Viele Besucher, großer Andrang beim Umzug durch Würzburg, aber auch mehrere Verstöße beim Parken und Missbrauch von Alkohol.
Foto: Patty Varasano | Halbzeitbilanz bei Kiliani in WÜrzburg: Viele Besucher, großer Andrang beim Umzug durch Würzburg, aber auch mehrere Verstöße beim Parken und Missbrauch von Alkohol.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 20.07.2024 02:39 Uhr

Für die Verantwortlichen der Stadt Würzburg und der Würzburger Hofbräu sind die ersten zehn Tage bei Kiliani hervorragend verlaufen. "Ich bin mehr als nur sehr zufrieden", sagte Uwe Zimmermann vor dem Auftakt der zweiten Volksfest-Woche und berichtete von gut 400.000 Besuchern zur Halbzeit auf der Talavera.

Zimmermann ist als Leiter des städtischen Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste seit vielen Jahren für die Organisation der Messen und Volksfeste in der Stadt zuständig. Traditionell wird am zweiten Kiliani-Montag vor Medienvertretern im Festzelt eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Worte "sehr zufrieden" gab es dabei in der Vergangenheit selten bis nie zu hören. Sie kamen jetzt aber vom neuen Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu. Axel Kochinki sagte weiter: "Man darf wirklich stolz darauf sein, was hier in Würzburg stattfindet. Wir hatten Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland in unserer Box, alle waren begeistert."

Große Beteiligung am Festzug durch Würzburg, aber weniger Besucher bei Kiliani

Nach dem traditionellen Festzug am ersten Kiliani-Samstag hatte der neue Hofbräu-Chef nach eigenen Worten einen "Muskelkater vom Winken" aus der Hofbräu-Kutsche beim Weg durch die Innenstadt. Anschließend habe er Gänsehaut bekommen, als die rund 1900 Aktiven der 53 Trachten- und Musikgruppen im voll besetzten Festzelt zusammen wie gewohnt das Frankenlied anstimmten.

"Dieser Festzug wird lange in Erinnerung bleiben", sagte Zimmermann. "Es waren so viele Beteiligte und Zuschauer dabei wie zum letzten Mal vielleicht irgendwann einmal weit vor Corona." Die im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunkene Besucherzahl an den ersten zehn Volksfesttagen führt er auf die eine oder andere "Falschmeldung" in Sachen Regen oder Unwetter zurück. "Die erste Woche war dieses Mal nicht von Hitze geprägt, aber es hat kaum geregnet."

Die Schausteller äußern sich traditionell eher zurückhaltend. "Vor allem das zweite Wochenende war sehr gut besucht, das war für uns ein sehr positives Signal", meinte ihr Sprecher Michael Distel. Für ihr Abschlussfeuerwerk am kommenden Sonntagabend um 22.30 Uhr kündigte er an, dass die Schausteller im Vergleich zum letzten Jahr in Sachen Pyrotechnik "noch einmal eine Schippe drauflegen" werden.

Reizarmer Nachmittag, Tage für Familien, Kindergärten und Senioren bei Kiliani ein Erfolg

Auch die Premiere eines reizarmen Nachmittags am ersten Kiliani-Montag mit weniger Lichteffekten, leiserer Musik und geringerer Geschwindigkeit bei den Fahrgeschäften war ein Thema bei der Halbzeitbilanz. "Das ist super angekommen. Vom Besuch her war es kein großer Unterschied zum nächsten Nachmittag", berichtete Distel.

Beschwerden über die Aktion sind nicht bekannt. "Viele Menschen haben sich dafür bedankt, es waren auch viele Familien mit Kinderwägen da", so Zimmermann, der gleich eine Fortsetzung im kommenden Jahr ankündigte. Auch andere Aktionen wie der Familiennachmittag, der Tag der Kindergärten und der Seniorennachmittag seien wieder sehr erfolgreich verlaufen.

Ordnungsdienste auf Kiliani: 22 Wildpinkler verwarnt, 68 Falschparker abgeschleppt

Als Chef des Kommunalen Ordnungsdienstes hatte Zimmermann aber auch weniger schöne Zahlen dabei: Mehr als zwei Verwarnungen pro Tag (insgesamt 22) seien bisher für Wildpinkeln ausgesprochen worden. 68 Fahrzeuge mussten an den ersten zehn Tagen wegen Behinderungen rund um den Festplatz abgeschleppt werden. Außerdem wurden bereits mehr als 300 Falschparker in der Anwohner-Parkzone "Z" in der Zellerau kostenpflichtig verwarnt. "Das wollen wir nicht, auch diese Einnahmen wollen wir nicht. Gebt das Geld lieber auf Kiliani aus", lautet Zimmermanns Appell.

Stefan Krüger vom Bayerischen Roten Kreuz berichtete von einer vergleichsweise ruhigen Woche für den Rettungsdienst mit 42 Einsätzen, im Vorjahr waren es 55. Nur fünf Menschen brauchten Hilfe, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten, einer davon war allerdings erst 15 Jahre alt.

 
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Kommentare
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  • Dominik Temming
    "Auch diese Einnahmen wollen wir nicht." Wenn ihr die Kohle nicht wollt, verlangt nichts fürs Parken auf den Mainwiesen. Dann seid ihr die Probleme mit den Anwohnerparkplätzen im Nu los.
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  • J. E. Körner
    Wie jetzt, die Anwohner sollen zahlen (der Parkausweis kostet schliesslich auch Geld) und die Kilianibesucher nicht???

    Wäre ziemlich unfair...
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  • Dominik Temming
    Der Parkausweis kostet deshalb Geld, weil man das ganze Jahr sein privates Fahrzeug auf öffentlichem Grund abstellt. Die Schausteller zahlen hohe Mieten für ihre Fahrgeschäfte und legen diese bereits auf den Besucher um. Warum langt die Stadt nochmal kräftig zu, wenn die Leute mal für zwei Wochen am Main parken?
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  • Walter Stöckl-Manger
    Superidee! Und da sind Sie ganz allein draufgekommen?
    Respekt!
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  • Herbert Stapff
    Lasst die Kirche bitte im Dorf und vermiest wieder nicht alles. Am Feuerwerk freuen sich auch die, die nicht auf den Festplatz gehen können oder dürfen. Es ist immer schön anzuschauen. Und es war immer ein Gradmesser für ein gelungenes Kiliani. Wenn alle gut verdient haben, zahlen sie auch gut Steuern und Gebühren.
    Sorgt dafür, dass zu Sylvester die auf Qualm und Krach ausgelegte Bölleri verboten wird, aber lasst die schönen Feuerwerke, egal aus welchem Anlass. Auch beim EM-Endspiel am SO in Berlin wurde mit einem Feuerwerk gefeiert. Es hat niemanden gestört, denn es gehört dazu und ist immer schön.
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  • Paul Sauer
    "Für ihr Abschlussfeuerwerk am kommenden Sonntagabend um 22.30 Uhr kündigte er an, dass die Schausteller im Vergleich zum letzten Jahr in Sachen Pyrotechnik "noch einmal eine Schippe drauflegen" werden."

    Ich frage mich schon seit vielen Jahren, weshalb Pyrotechnik, Böller, Feuerwerke, usw. nicht schon längst weltweit generell verboten worden sind; denn diese "Errungenschaften des Wohlstands" sind Umweltverschmutzung pur und ein Mosaikstein der Klimakrise.

    Die katastrophalen Folgen der Klimakrise sind schon heute vielerorts spürbar. Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstum verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet. Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis.
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  • Dietmar Eberth
    Bitte Kirche im Dorf lassen!

    "Auch die CO2-Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind nach Schätzungen des Umweltbundesamtes nur von geringer Bedeutung - ihr Anteil an den jährlichen Treibhausgasemissionen im Land liegt bei 0,00013 Prozent (etwa 2500 Tonnen CO2)
    "https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/silvester-boellern-auswirkungen-101.html

    Da gibt es tausend bessere Ansatzpunkte als das bisschen Feuerwerk.
    ZB. "Jedes Jahr entstehen rund 83.000 Tonnen CO2-Emissionen durch die in Deutschland verbrauchten Coffee-to go-Becher.
    https://www.zeit.de/zett/2019-08/wie-schlimm-sind-coffee-to-go-becher-fuer-die-umwelt
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  • Rainer Boutter
    Trotzdem ist die lokale Umweltbelastung im Stadtkessel zu hoch. Menschen und Tiere leiden unnötig. Und Aufrechnen mit anderen Sünden passt sowieso nicht, jede entlastende Maßnahme zählt!
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  • Dietmar Eberth
    Einfach ein bisschen mehr Toleranz hat noch nie geschadet. Ich brauch auch kein Feuerwerk. Aber sollte nicht jeder selbst entscheiden auf was er verzichtet?

    Die einen verzichten auf Feuerwerk, die anderen auf Flugverkehr und wieder andere auf Coffee-to-go-Becher. MAn muss nicht alles vorschreiben.
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