Für die Verantwortlichen der Stadt Würzburg und der Würzburger Hofbräu sind die ersten zehn Tage bei Kiliani hervorragend verlaufen. "Ich bin mehr als nur sehr zufrieden", sagte Uwe Zimmermann vor dem Auftakt der zweiten Volksfest-Woche und berichtete von gut 400.000 Besuchern zur Halbzeit auf der Talavera.
Zimmermann ist als Leiter des städtischen Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste seit vielen Jahren für die Organisation der Messen und Volksfeste in der Stadt zuständig. Traditionell wird am zweiten Kiliani-Montag vor Medienvertretern im Festzelt eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Worte "sehr zufrieden" gab es dabei in der Vergangenheit selten bis nie zu hören. Sie kamen jetzt aber vom neuen Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu. Axel Kochinki sagte weiter: "Man darf wirklich stolz darauf sein, was hier in Würzburg stattfindet. Wir hatten Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland in unserer Box, alle waren begeistert."
Große Beteiligung am Festzug durch Würzburg, aber weniger Besucher bei Kiliani
Nach dem traditionellen Festzug am ersten Kiliani-Samstag hatte der neue Hofbräu-Chef nach eigenen Worten einen "Muskelkater vom Winken" aus der Hofbräu-Kutsche beim Weg durch die Innenstadt. Anschließend habe er Gänsehaut bekommen, als die rund 1900 Aktiven der 53 Trachten- und Musikgruppen im voll besetzten Festzelt zusammen wie gewohnt das Frankenlied anstimmten.
"Dieser Festzug wird lange in Erinnerung bleiben", sagte Zimmermann. "Es waren so viele Beteiligte und Zuschauer dabei wie zum letzten Mal vielleicht irgendwann einmal weit vor Corona." Die im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunkene Besucherzahl an den ersten zehn Volksfesttagen führt er auf die eine oder andere "Falschmeldung" in Sachen Regen oder Unwetter zurück. "Die erste Woche war dieses Mal nicht von Hitze geprägt, aber es hat kaum geregnet."
Die Schausteller äußern sich traditionell eher zurückhaltend. "Vor allem das zweite Wochenende war sehr gut besucht, das war für uns ein sehr positives Signal", meinte ihr Sprecher Michael Distel. Für ihr Abschlussfeuerwerk am kommenden Sonntagabend um 22.30 Uhr kündigte er an, dass die Schausteller im Vergleich zum letzten Jahr in Sachen Pyrotechnik "noch einmal eine Schippe drauflegen" werden.
Reizarmer Nachmittag, Tage für Familien, Kindergärten und Senioren bei Kiliani ein Erfolg
Auch die Premiere eines reizarmen Nachmittags am ersten Kiliani-Montag mit weniger Lichteffekten, leiserer Musik und geringerer Geschwindigkeit bei den Fahrgeschäften war ein Thema bei der Halbzeitbilanz. "Das ist super angekommen. Vom Besuch her war es kein großer Unterschied zum nächsten Nachmittag", berichtete Distel.
Beschwerden über die Aktion sind nicht bekannt. "Viele Menschen haben sich dafür bedankt, es waren auch viele Familien mit Kinderwägen da", so Zimmermann, der gleich eine Fortsetzung im kommenden Jahr ankündigte. Auch andere Aktionen wie der Familiennachmittag, der Tag der Kindergärten und der Seniorennachmittag seien wieder sehr erfolgreich verlaufen.
Ordnungsdienste auf Kiliani: 22 Wildpinkler verwarnt, 68 Falschparker abgeschleppt
Als Chef des Kommunalen Ordnungsdienstes hatte Zimmermann aber auch weniger schöne Zahlen dabei: Mehr als zwei Verwarnungen pro Tag (insgesamt 22) seien bisher für Wildpinkeln ausgesprochen worden. 68 Fahrzeuge mussten an den ersten zehn Tagen wegen Behinderungen rund um den Festplatz abgeschleppt werden. Außerdem wurden bereits mehr als 300 Falschparker in der Anwohner-Parkzone "Z" in der Zellerau kostenpflichtig verwarnt. "Das wollen wir nicht, auch diese Einnahmen wollen wir nicht. Gebt das Geld lieber auf Kiliani aus", lautet Zimmermanns Appell.
Stefan Krüger vom Bayerischen Roten Kreuz berichtete von einer vergleichsweise ruhigen Woche für den Rettungsdienst mit 42 Einsätzen, im Vorjahr waren es 55. Nur fünf Menschen brauchten Hilfe, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten, einer davon war allerdings erst 15 Jahre alt.
Wäre ziemlich unfair...
Respekt!
Sorgt dafür, dass zu Sylvester die auf Qualm und Krach ausgelegte Bölleri verboten wird, aber lasst die schönen Feuerwerke, egal aus welchem Anlass. Auch beim EM-Endspiel am SO in Berlin wurde mit einem Feuerwerk gefeiert. Es hat niemanden gestört, denn es gehört dazu und ist immer schön.
Ich frage mich schon seit vielen Jahren, weshalb Pyrotechnik, Böller, Feuerwerke, usw. nicht schon längst weltweit generell verboten worden sind; denn diese "Errungenschaften des Wohlstands" sind Umweltverschmutzung pur und ein Mosaikstein der Klimakrise.
Die katastrophalen Folgen der Klimakrise sind schon heute vielerorts spürbar. Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstum verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet. Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis.
"Auch die CO2-Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind nach Schätzungen des Umweltbundesamtes nur von geringer Bedeutung - ihr Anteil an den jährlichen Treibhausgasemissionen im Land liegt bei 0,00013 Prozent (etwa 2500 Tonnen CO2)
"https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/silvester-boellern-auswirkungen-101.html
Da gibt es tausend bessere Ansatzpunkte als das bisschen Feuerwerk.
ZB. "Jedes Jahr entstehen rund 83.000 Tonnen CO2-Emissionen durch die in Deutschland verbrauchten Coffee-to go-Becher.
https://www.zeit.de/zett/2019-08/wie-schlimm-sind-coffee-to-go-becher-fuer-die-umwelt
Die einen verzichten auf Feuerwerk, die anderen auf Flugverkehr und wieder andere auf Coffee-to-go-Becher. MAn muss nicht alles vorschreiben.