Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine steigen die Gaspreise. Gerade erst hat Russland die Liefermenge über die Pipeline Nord Stream 1 erneut halbiert. Auch das gänzliche Ausbleiben neuer Lieferungen aus Russland wird als mögliches Szenario für den Winter diskutiert. Da viele Haushalte bei der Wärme auf Gas angewiesen sind, steigt mitten im Sommer die Nachfrage nach Alternativen zur klassischen Heizung.
Wie hoch ist die Nachfrage nach Heizlüfter und Ölradiatoren in Würzburg?
Würzburger Elektro- und Baumärkte, die nicht namentlich genannt werden möchten, berichten davon, dass immer mehr Kundinnen und Kunden aktiv nach mobilen Alternativen zur Gasheizung suchten. Begründen würden diese das immer mit den gleichen Argumenten: Angst vor steigenden Gaspreisen oder gar einer Gasknappheit.
Der Marktleiter eines Würzburger Baumarktes beispielsweise berichtet gegenüber dieser Redaktion, dass sich der Absatz an Heizlüftern "vervielfacht" hat. Mitten im heißen Sommer sei das "sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit", sagt er.
Gleiches gilt für elektrische Ölradiatoren. Eine Mitarbeiterin eines Elektrofachmarktes gibt gegenüber der Redaktion an, dass es inzwischen eine lange Liste an Vorbestellungen gäbe. Zudem würden die Verkäuferinnen und Verkäufer, vor allem von älteren Leuten, regelmäßig gezielt nach Alternativen gefragt.
Steigt auch die Nachfrage nach Holzöfen?
Der technische Innungswart der Kaminkehrer-Innung Unterfranken, Christian Dinkel, spricht von einem sehr deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Kaminöfen: "Normalerweise bekommen wir eine Anfrage in der Woche. Aktuell sind es etwa fünf pro Tag und in manchen Bezirken sogar noch deutlich mehr."
Inzwischen verbringe der 51-Jährige etwa einen Tag seiner Arbeitswoche nur damit, bei Interessentinnen und Interessenten vor Ort die Gegebenheiten und Möglichkeiten für die Installation von einem Ofen zu prüfen.
Werden Alternativen zur Heizung in Würzburg bald ausverkauft sein?
Alle angefragten Anbieter von elektrischen Heizkörpern, Ölradiatoren und Holzöfen versichern gegenüber der Redaktion, dass trotz der hohen Nachfrage kein Ausverkauf drohe. Es könne höchstens zu logistischen Verzögerungen beim Nachschub kommen. Heizlüfter seien im befragten Baumarkt "ausreichend auf Lager". Auch die im Elektromarkt bestellten Ölradiatoren könnten alle geliefert werden.
Wie bei den meisten anderen Gütern steigen allerdings auch bei elektrischen Heizkörpern die Preise, je nach Modell unterschiedlich stark. Inwiefern - neben der allgemeinen Inflation und Problemen in den Lieferketten der Industrie - die steigende Nachfrage die Preissteigerungen befeuern, lässt sich momentan noch nicht sagen.
Ist der private Umstieg auf Heizlüfter oder Ölradiatoren sinnvoll?
"Prinzipiell verbrauchen elektrische Heizgeräte wesentlich mehr Energie als eine effiziente Heizung", erklärt Clemens Galonska vom Energie- und Klimazentrum der Stadt Würzburg, "deswegen verschiebt sich das Problem nur von der Wärme- zur Stromerzeugung". Auch weil unser Strom selbst zu etwa 20 Prozent aus Gas gewonnen werde, rät er dazu, sich stattdessen zu überlegen, wo im Haushalt der Energieverbrauch für Wärmeerzeugung eingespart werden könnte.
Der Energieexperte zählt dafür Maßnahmen auf, wie Warmwasser zu sparen oder nur einzelne Räume statt die ganze Wohnung zu heizen. Zudem empfiehlt er, zuhause einen hydraulischen Abgleich machen zu lassen, um die Effizienz der Heizungskörper zu optimieren.
Lohnt sich die Installation von einem Holzofen?
"Ob sich die Installation eines Ofens finanziell lohnt, hängt stark von den Bedingungen vor Ort ab und kann nicht pauschal gesagt werden", sagt Innungswart Christian Dinkel. Das würde beispielsweise davon abhängen, ob es sich um eine Wohnung oder ein ganzes Haus handele, aber auch, ob Interessierte zur Miete oder im Eigenheim wohnten.
Bei den laufenden Kosten komme es zudem auf die unklare Entwicklung der Holz- und Gaspreise an: "Eine Faustregel lautet: Ein Kubikmeter Gas liefert etwa dieselbe Leistung wie zwei Kilogramm Peletts oder 2,5 Kilogramm Brennholz", erklärt Dinkel.
Was es momentan ganz sicher kaum zu kaufen gibt ist Brennholz. Wer nicht gerade eine überflüssige Holzscheune mit unbehandeltem Gebälk rumstehen hat kann sich die Investition in einen Ofen getrost sparen.
Siehe z.B. entsprechende Vergleichsrechner:
https://partner.toshiba-klima.at/heat_output/index.php
Einem Haus, was z.B. 3.000 kWh Heizleistung benötigt, ist es doch völlig wurscht, wie es beheizt wird. Am Ende zählen die Kosten. Holz wird knapper und immer teurer. Es ist keine Lösung. Warum empfiehlt man es dann, wenn die Lösung so offensichtlich ist?
Bevor wer motzt: Natürlich macht es keinen Sinn, sein Haus mit elektrischen Heizöfen vollständig zu heizen.
An sehr kalten Tagen ist die Wärmepumpe so gut wie ein Heizlüfter, 1:1 mit Heizstab. Hätten wir nur noch Wärmepumpen wäre sowohl Stromnetzt als auch Stromerzeuger an solchen Tagen hofnungslos überfordert.
Um auch bei Flaute und Schnee auf den PV-Anlagen nicht zu frieren müsste man den kompletten Bedarf doch wieder in Form von konventionellen Kraftwerken vorhalten.
Ich will damit nicht sagen dass ich Wärmepumpen generell schlecht finde, aber sie als die offensichtliche Lösung für Alle und alle Probleme hinzustellen kann ich nicht unterschreiben.
1 RM lufttrockenes Buchenholz mit 528 kg Gewicht ergeben eine vergleichbare Heizölmenge von 528 kg x 4,0 kWh/kg
= 2112 kWh : 10 kWh = 211 Liter Heizöl oder auch 211 qbm Gas.
Ein RM ofenfertig kostet aktuell ±110€, macht 7ct/kwh. Bis hier kann Holz also preislich noch gut mithalten.
Aber jetzt kommt der Wirkungsgrad. Da liegt ein modernes Gas/Öl Brennwertgerät bei nahe 99%. Nur ein sehr guter Holzofen mit Wärmespeicher kommt auf ±70%. Alles was man für wenig Geld im Baumarkt sieht ist ehr im Bereich 40-50% und dann ist der Preisvorteil schnell dahin.