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Würzburg
Am Ringpark statt im Ostflügel: Neue Ideen für das Fahrradparken am Würzburger Hauptbahnhof
Zu teuer und zu langwierig: Verwaltung und Stadtrat haben die Pläne für eine große Fahrradgarage im Ostflügel des Hauptbahnhofs aufgegeben.
Ein Entwurf des Würzburger Architekturbüros Claus Arnold: So soll die Überdachung der neuen Radabstellanlage auf der Ostseite des Hauptbahnhofs aussehen.
Foto: Architekturbüro Claus Arnold | Ein Entwurf des Würzburger Architekturbüros Claus Arnold: So soll die Überdachung der neuen Radabstellanlage auf der Ostseite des Hauptbahnhofs aussehen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 01.06.2024 02:50 Uhr

Die Pläne für ein Fahrradparkhaus mit rund 500 Abstellplätzen im Ostflügel des Hauptbahnhofs sind Geschichte: Der Stadtrat hat das Vorhaben aufgegeben, nachdem die Umsetzung noch viele Jahre dauern würde. Der neue Plan: Die bestehende Abstellanlage auf dem Parkplatz an der Ostseite des Bahnhofs wird im kommenden Jahr auf rund 700 Stellplätze erweitert und bekommt einen neuen Standort sowie ein begrüntes Holzdach.

In einem so genannten "Memorandum of Understanding" hatten die Deutsche Bahn und die Stadt vor einigen Jahren vereinbart, bei der Sanierung und Umgestaltung des Bahnhofs-Ostflügels im Erdgeschoss ein bewirtschaftetes Fahrrad-Parkhaus zu schaffen. Die Bahn sollte die Flächen zur Verfügung stellen, die Stadt dafür Miete bezahlen und die nötige Infrastruktur installieren.

Bis zur Eröffnung hätte es aber noch viele Jahre gedauert

Bis zur Eröffnung hätte es aber noch viele Jahre gedauert: "Bis zum Jahr 2030 plus x", sagte Baureferent Benjamin Schneider. Bei der Höhe der Miete lagen die Vorstellungen der Bahn laut Schneider "im Bereich von Einzelhandelsmieten in bester Würzburger 1a-Lage."

Damit wäre eine große Fahrradgarage trotz Gebühren kaum wirtschaftlich zu betreiben, deswegen wird das Projekt nicht weiterverfolgt. Stattdessen sollen die bestehenden rund 500 Rad-Abstellplätze vom Parkplatz auf der Ostseite des Hauptbahnhofs ein Stück Richtung Süden an den Rand des Ringparks verlegt werden.

Ein Entwurf des Würzburger Architekturbüros Claus Arnold: So soll die Überdachung der neuen Radabstellanlage auf der Ostseite des Hauptbahnhofs aussehen.
Foto: Architekturbüro Claus Arnold | Ein Entwurf des Würzburger Architekturbüros Claus Arnold: So soll die Überdachung der neuen Radabstellanlage auf der Ostseite des Hauptbahnhofs aussehen.

Geplant ist als Wetterschutz ein begrüntes Dach auf Metallstützen

Zwischen den Pkw-Parkplätzen und der Abstellanlage werden künftig die Taxen auf ihrer Aufstellspur stehen. Sollten sie wie geplant zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) auf der Westseite des Bahnhofs verlegt werden, könnten an ihrer Stelle zusätzliche Fahrradstellplätze entstehen. Geplant ist ein begrüntes Dach auf Metallstützen, unter dem die aus der Innenstadt bekannten Fahrradparker "Beta XXL" installiert werden. Unter dem Dach ist auch Platz für einen Aufenthaltsraum mit Toilette für die Taxifahrer.

Das Tiefbauamt hatte rund 500 Stellplätze vorgeschlagen, 55 davon bewirtschaftet

Bewirtschaftete Abstellplätze für Fahrräder und Pedelecs werden in einer geschlossenen Box zur Verfügung stehen. Das Tiefbauamt hatte rund 500 Stellplätze vorgeschlagen, 55 davon bewirtschaftet. Durch neue Nutzungsbedingungen, die auch für die bekannten gläsernen Fahrradboxen gelten, lassen sich so genannte "Fahrradleichen" schneller als früher entsorgen. "Alleine durch das Aufräumen können wir die Kapazität am Hauptbahnhof deutlich erhöhen", erläuterte Annette Messerer, Leiterin des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen.

Nach einem Änderungsantrag der Grünen sollen es jetzt durch den Einsatz so genannter Doppelstockparker mindestens 700 Stellplätze werden, mindestens zehn Prozent davon bewirtschaftet. Umgesetzt werden soll das rund 1,6 Millionen Euro teure Vorhaben mit finanzieller Unterstützung des Staates im kommenden Jahr.

 
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Kommentare
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Mit den ganzen Plänen für die guten Ideen

    könnte man möglicherweise schon den ganzen Hauptbahnhof zuplakatieren (wenn nicht auch noch das Posthochhaus)...

    Wie wäre es denn, einfach mal Geld, Material und Gestaltungswillen umzusetzen in eine Lösung, wovon auch diejenigen was haben, die diese "wunderschöne Ecke" nicht nur deswegen aufsuchen, weil ihnen gerade nichts Besseres einfällt?
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  • Andrea Roso
    Es ist sehr zu begrüßen, dass die Stellplätze am Bahnhof endlich ein Dach bekommen. Auch der Kompromiss mit teilweise abgeschlossenen Stellplätzen und kostenlosen klingt für mich sehr gut. So hat man die Wahl, was einem lieber ist
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  • Jürgen Neuwirth
    Die Anlage sieht hässlich aus und ist viel zu weit von den Gleisen entfernt.
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  • Daniel Hagmann
    Hässlich? Geschmackssache. Hauptsache funktional und effizient.

    Aber "viel zu weit von den Gleisen entfernt"?
    Das ist in etwa so weit weg, wie die Bussteige, der Taxistand und die nähesten Parkplätze. Wieso das nicht reichen soll verstehe ich nicht.
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  • Heribert Mennig
    Aha! Sie wollen wahrscheinlich mit Ihrem Fahrrad direkt auf den Bahnsteig fahren. Nur keinen Schritt zuviel!?
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  • Jürgen Neuwirth
    So ist es. Je weiter unterschiedliche öffentliche Verkehrsmittel räumlich voneinander getrennt sind, desto unattraktiver werden sie und der Individualverkehr mit dem PKW gewinnt an Attraktivität. So sollten die Busse in Zukunft unter dem Bahnhof halten. Andere Länder und Städt schaffen es ihr Verkehrsmittel nahe zusammen zu bringen durch eine vertikale Anordnung auf verschiedenen Ebenen. Tel Aviv, GB oder Japan.
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  • Patrick Wötzel
    Hallo Herr Neuwirth,

    es gibt seit zwei Jahren am Hauptbahnhof 180 Rad-Abstellplätze auf den ehemaligen Pkw-Stellplätzen direkt an Gleis 1.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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