zurück
Würzburg
Würzburg: Warum das Fahrradparken am Hauptbahnhof bald Geld kostet
Die Abstellanlage vor dem Ostflügel des Bahnhofs wird aufgestockt und künftig von der SVG bewirtschaftet. Was das Parken eines Drahteselsdort künftig kosten soll.
Kein schönes Bild bieten diese Räder auf dem  Vorplatz am Hauptbahnhof in Würzburg. Künftig soll dort ein Teil der Fahrrad-Abstellfläche bewirtschaftet werden. Sein Fahrrad dort abzustellen kostet dann Geld.
Foto: Patty Varasano | Kein schönes Bild bieten diese Räder auf dem  Vorplatz am Hauptbahnhof in Würzburg. Künftig soll dort ein Teil der Fahrrad-Abstellfläche bewirtschaftet werden. Sein Fahrrad dort abzustellen kostet dann Geld.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 14:52 Uhr

Auf der Suche nach Standorten für zusätzliche Fahrrad-Stellplätze ist die Verwaltung am Hauptbahnhof fündig geworden: Die Abstellanlage zwischen der Taxispur und dem PKW-Parkplatz vor dem Ostflügel des Bahnhofsgebäudes bekommt eine zweite Ebene mit etwa 250 zusätzlichen Plätzen. Um die Dauerbelegung durch so genannte Fahrradleichen zu verhindern, soll ein Großteil dieser Abstellplätze von der SVG bewirtschaftet und damit kostenpflichtig werden.

"Der Charme dieser Lösung ist, dass wir den Platz dafür jetzt schon haben"
Benjamin Schneider - Stadtbaurat

70 Cent für 24 Stunden, 7 Euro pro Monat oder 70 Euro für das ganze Jahr: So viel müssen Radler berappen, die im Fahrradspeicher am Nürnberger Hauptbahnhof ihr Zweirad abstellen möchten. Ganz so luxuriös wie das überdachte Fahrrad-Parkhaus in Nürnberg soll die Würzburger Variante allerdings nicht werden. Baureferent Benjamin Schneider stellt sich an der Ostseite des Hauptbahnhofs zusätzlich zu den bestehenden Abstellbügeln eine zweite Ebene vor, die ähnlich wie die überdachten Radgaragen in der Juliuspromenade, am Sternplatz oder an der Talavera mit Glas und Aluminium gestaltet werden soll.

Neu ist dabei die geplante Bewirtschaftung von zwei Dritteln der Fahrrad-Stellplätze

"Der Charme dieser Lösung ist, dass wir den Platz dafür jetzt schon haben und dort die Kapazitäten erhöhen", so Schneider. An anderen Stellen in der Innenstadt treffen bei der Suche nach Standorten für Zweirad-Abstellanlagen häufig mehrere Interessen aufeinander – wie zuletzt bei dem schon aufgestellten und dann schnell wieder abgebauten Fahrradständer in der Elefantengasse bei der Pizzeria "Capri & Blaue Grotte".

Schneider stellte die Pläne des Tiefbauamts am Mittwoch im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats vor und erhielt den einstimmigen Auftrag, die Anlage am Hauptbahnhof im Detail zu planen und so schnell wie möglich umzusetzen.

Entsorgt werden dürfen nur Fahrräder, die offensichtlich fahruntauglich sind

Neu ist dabei die geplante Bewirtschaftung von zwei Dritteln der dann rund 1100 Fahrrad-Stellplätze an dieser Stelle durch die für das Parkraum-Management zuständige Stadtverkehrs GmbH (SVG). Der Zugang zur Anlage soll dann mit einer Smartphone-App gebucht und bezahlt werden. Die Höhe der Gebühren steht noch nicht fest und dürfte sich voraussichtlich im Bereich der Preise des Nürnberger Fahrradspeichers bewegen. Die Verwaltung ist mit der SVG auch in Gesprächen über mögliche Fahrradstellplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen.

Vorteil der Bewirtschaftung: Kostenpflichtige Abstellanlagen werden nicht durch kaputte oder aus anderen Gründen zurückgelassene Räder dauerhaft belegt. "Es hapert oft gar nicht an der Anzahl der Stellplätze. Es liegt eher daran, dass die Abstellmöglichkeiten durch alte Räder eingeschränkt werden", betonte Schneider. Die Entfernung von Fahrradleichen aus dem öffentlichen Raum erledigt der kommunale Ordnungsdienst zusammen mit dem Bauhof und den Stadtreinigern. Entsorgt werden dürfen aber nur Fahrräder, die offensichtlich fahruntauglich sind.

Die neue Abstellanlage wird einer neuen Gleisführung der Straßenbahn nicht im Weg stehen

Die neue Abstellanlage wird künftigen Entwicklungen am Hauptbahnhof wie einer neuen Gleisführung der Straßenbahn nicht im Weg stehen: Durch die modulare Bauweise kann sie bei Bedarf wieder abgebaut und an einer anderen Stelle eingesetzt werden. Die Stadt arbeitet in Verhandlungen mit der Bahn außerdem weiterhin daran, dass zusätzliche Abstellplätze an Gleis 1 und ein Fahrrad-Parkhaus im Ostflügel des Bahnhofsgebäudes entstehen.  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Bahnhöfe
Bauhöfe
Fahrräder
Hauptbahnhöfe
Innenstädte
Instagram-Inhalte
Mobilität
Stadträte und Gemeinderäte
Stadtverkehr
Straßenbahnen
Tiefbauämter
Verkehr in Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • U. S.
    warum gibt es denn so viele „ Schrottfahrräder“ am Bahnhof?
    Weil was an den Fahrrädern geklaut wurde und wenn das meist sowieso billige Fahrrad am Bahnhof gar nichts wert ist, lässt es dann der Pendler stehen oder wie soll er ein Fahrrad ohne Reifen transportieren oder ohne Kette?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Genug Parkmöglichkeiten für Fahrräder am HBF:

    Da werden wir auf die DB und den Umbau des Bahnhofs warten (müssen). Im Ostflügel soll ja noch ein Fahrradparkhaus entstehen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe so rund 500 Stellplätze ...

    Übrigens: in anderen (fahrradfreundlichen) Ländern gibt es ebenfalls gebührenpflichtige Fahrradparkhäuser. Wenn das Rad dort trocken, sicher und überwacht abgestellt sein kann ist das auch in Ordnung.

    Und dem "fränkischen Mauler" über die niedrigen Parkgebühren: Ein Fahrrad braucht weniger Platz als ein PKW, weniger Verkehrsfläche beim Fahren und ist faktisch Emmissionsfrei. Zudem soll eine Parkgebühr einen steuernden Effekt haben. Dazu sind die Parkgebühren für PKW in der (Innen-) Stadt allerdings (auch im Vergleich zu anderen Städten) immer noch viel zu niedrig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • C. R.
    Da sind wir schonmal gespannt wo dann die meisten Fahrräder
    kostenfrei abgestellt werden.Vieleicht in der Fußgängerzone oder im Ringpark?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @bauaufsicht: Dann lassen sie uns mal auch prüfen wieviele KFZ in Würzburg *nicht* ordnungsgemäß abgestellt sind ... Und daran denken: Kostet jetzt 55 EUR statt 15 EUR!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • C. D.
    Da zeigt sich wiede rmal die Fahrradfreundlichkeit der Stadt , welche dann wieder
    sofort in die passende Geschäftstüchtigkeit umgewandelt wird .
    Man will keine Autofahrer , ein vernünftiges Park und Ride gibt es auch nicht
    und wird auch von vielen nicht angenommen weil man ja nicht nur zum Bummeln
    und Shoppen nach Würzburg will. Arztbesuche usw. lassen sich halt nicht vermeiden
    und auch ältere tun sich schwer bei jedem Wind und Wetter mit dem Fahrrad zu fahren.
    Bin mal gespannt , wann es die ersten Park- und Abstellverbote für Fahrräder gibt ,
    ob der Aufschrei der Umweltaktivisten dann auch da ist .
    Was man auch immer mehr beobachten kann , nicht nur einzelne Autofahrer halten
    sich nicht an die Verkehrsordnung , bei einer großen Anzahl von Radfahrern nimmt
    dies auch immer mehr zu .
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. R.
    10 Container hinstellen für den Schrott ist billiger und es ist gleich verräumend und zum abholen fertig für Breuer. Was für Mittel muss man nehmen für so eine Idee ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. N.
    Wer sich ein neues Fahrrad zulegt sollte gleich eine festgelegte Summe zum Kaufpreis dazuzahlen. Diese geht an den Staat oder die Stadt/ Landkreis. Dafür kann man dann Maßnahmen für den Radverkehr finanzieren. Oder eine jährliche Zahlung ähnlich GEZ die alle Haushalte bezahlen , das sollte es doch wert sein. Auch diese kann man ausschließlich für die Infrastruktur nehmen. Oder mein Favorit, Nummernschilder wie bei Mofas und Steuern. Umsonst kann es auf jeden Fall nicht bleiben. Und zur Info ich habe auch ein Fahrrad.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • m. w.
    wohl ein verspäteter Aprilscherz ?!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • D. E.
    Was soll das denn? Wollen wir, dass mehr Leute mit dem Rad in die Stadt kommen oder nicht? Ein großer Vorteil bislang war, dass der Drahtesel kostenfrei abgestelt werden konnte.
    Was kommt denn da als nächstes? Benutzungsgebühr für Fußgänger auf dem Bahnhofsgelände? Schuhgröße bis 35 zahlt 50 ct, 36 - 42 zahlt 1 €, 43 und größer zahlt 1,50 €. Den Platz für die Fußgänger hätten wir ja auch schon mal...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    Hilfeeee ich bin "ahnungslos"

    "wie soll das gehen ??" Da Fahrräder ja keiner "Registrierung" unterliegen, weiss "man" doch gar nicht bei wen
    "mann abkassieren kann/muss. Manche Fahrräder haben zwar eine sgn. *Fahrgestell-Nr.; andere gar nichts.
    Wie wird daher gerecht bezahlt ? Und wird der *Schrottplatz dann täglich abgeräumt ? Es werden ja immer mehr
    "Drahtesel... in der Stadt Würzburg!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. N.
    Da Fahrräder bald eine Haftpflichtvericherung benödigen und auch Nummernschilder brauchen ist es Kein problem Parkgebühren zu erheben
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. M.
    Das ist doch lediglich der feuchte Traum unserer Freunde vom Verein "Heiligs Blechle e.V.". Gibts im europäischen Raum ein Land, bei dem Fahrräder einer solchen Bürokratie unterliegen? Ich wüsste nicht - lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. zwinkern Obwohl - Deutschland traue ich das sogar zu...leider!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. B.
    Steht doch im Artikel. Die Anlage ist abgeschlossen, sie zahlen per App beim einstellen bzw. abholen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Mit der Einführung eines kostenpflichtigen Fahrradständers wird doch einem sinnigen Verkehrskonzept nur wieder Steine in den Weg gelegt.
    Es spricht ja nichts dagegen, dass ein System eingeführt wird, um das Parken von Schrotträdern zu vermeiden. Aber wo sind denn im Bereich des Bahnhofs ausreichend Fahrradständer vorhanden? Kaiserstraße beim C&A noch Baustelle? Als nächstes am Barbarossaplatz 15 Stück?
    Entschuldigung, aber da will seitens der Stadt keine konstruktive Lösung gefunden werden und jetzt wird das Thema "bequem" ausgelagert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. F.
    70 cent für 24 stunden, eigentlich ein hohn für alle autofahrer! wenn man als autoparker am bahnhof parkt kosten eine halbe stunde schon mehr wie für ein fahrrad den ganzen tag! es wäre mal zu überlegen ob für radfahrer nicht die gleichen parkgebühren herrschen sollten, da sie ja auch die gleiche zeit parken odeer gar noch länger! wieder so ein schildbürgerstreich!d
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. G.
    Und nun rechnen Sie einfach mal, wie viel Parkraum ein Auto gegenüber einem Fahrrad wegnimmt bzw. wieviele Fahrräder man auf der Flächer eines Autos parken kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    Stimmt, Fahrräder sind ja auch genauso groß wie Autos und nehmen genauso viel Platz weg. Super tolle Idee
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Hier wird beim Auto immer nur über Pendler oder Besucher geredet!
    Die meisten Parkplätze in Würzburg sind Anwohnern reserviert.
    Und die kosten weniger als ein Fahrrad bei 70 € Parkgebühren im Jahr.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten