Drei Jahre hat der Würzburger als Entwicklungshelfer in Äthiopien gearbeitet und dabei erfahren, was Wasserknappheit bedeutet. Heute betreut er als Pate die Würzburger Teilabschnitte der Bäche Kürnach und Pleichach und setzt sich leidenschaftlich für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wasser in der Region ein. "Wasser ist unersetzlich, nach langer Trockenheit sehnt sich doch jeder nach Regen, es ist wie das Gold vom Himmel", sagt der 60-Jährige.
Zu Besuch bei Herrn Hampl: Wie spart er Wasser?
Zwischen Tomatenplanzen und Obstbäumen stehen in Hampls Garten sieben Regentonnen. Die 250 bis 500 Liter fassenden Tonnen, hat er so auf seinem Grundstück verteilt, dass sie möglichst viel Regen auffangen. Auch von seinem Hausdach leitet der Wasser in die Tonnen, "So geht nichts von dem wertvollen Wasser verloren".
Der Werklehrer gießt die Pflanzen rund um sein Haus mit dem gespeicherten Wasser. Aber das ist nicht alles: Er nutzt es für viel mehr - obwohl er keine Zisterne hat und das Regenwasser meistens per Eimer aus der Tonne schöpft. So putzt er zum Beispiel auch seine Fenster mit Regenwasser und nicht mit der Alternative aus der Leitung.
Von der Gartenbewässerung bis zur Dusche im Regen: Es wird kein Tropfen verschwendet
Seiner Meinung werden die Scheiben sogar besser sauber. "So einen Glanz bekommt man nur mit Regenwasser hin", sagt Hampl. Denn weil das Leitungswasser in Würzburg sehr kalkhaltig ist, würden Fenster mit diesem nicht so blank werden. Hampl beteuert, dass Regenwasser auch für Haut und Haar eine "Wohltat ist". Deshalb stellt sich der 60-Jährige auch mal in einem Sommerregen zum Duschen in den Garten.
Sein Fahrrad und die Arbeitskleidung aus dem Garten reinigt der Bachpate selbstverständlich mit dem Wasser aus der Tonne. Weil Hampl in seinem älteren Haus keine Zisterne hat, versucht er mit seinen Regentonnen so gut es geht ohne klar zu kommen. Er spricht von einem kleinen Beitrag zur Entlastung für das Wassersystem der Stadt und ist sich sicher, dass es zu einem großen Effekt addieren würde, wenn mehr Menschen ähnlich handeln würden.
Damit Tonnen nicht zur Falle für Tiere werden, deckt Hampl sie ab
Hampl deckt seine Tonnen ab, weil sich ansonsten Mücken verbreiten und Algen entstehen, die das Wasser unbrauchbar machen. Doch auch zum Schutz für Vögel oder Katzen ist eine Abdeckung zu empfehlen, damit diese nicht in den Tonnen ertrinken.
Vor einem angesagten Regen macht Hampl die Tonnen komplett leer und reinigt sie, um die Frische und Nutzbarkeit des Wassers zu gewährleisten. Auch hier hat Hampl eine einfache Lösung gefunden: Mit einer Handpumpe für die Steckdose bewegt er bequem großen Mengen Wasser in kurzer Zeit, ganz ohne körperliche Anstrengungen. Bei guter Lagerung ist das Wasser, je nach Witterung und Aufbewahrung, Monate lang nutzbar.
"Regenwasser muss anders bewertet werden", meint Hampl. Sein Ziel ist es, andere davon zu überzeugen, auf einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser zu achten und zu zeigen, dass dies auch ohne großen Aufwand gelingt. Er kritisiert unter anderem die Verschwendung von Wasser und möchte mit seiner effizienten Lebensweise ein Beispiel geben, wie man anders damit umgehen kann.
