Es ist ein bisschen wie die Sendung mit der Maus: Da sind Felix und Lena. Da ist ein Haus. Und da ist die Frage, ob sich auf dem Haus eine Solaranlage lohnt. Zu sehen ist das Filmchen im Internet und es soll helfen, den Landkreis beim Thema Photovoltaikanlagen auf Hausdächern nach vorne zu katapultieren. Das Ganze nennt sich Solardachkataster und es ist seit Ende vergangenen Jahres online zu finden unter www.kitzingen.de/klima.
Der Erklärfilm kommt etwas einfach daher – aber genau so kinderleicht ist es auch. Man erfährt im Handumdrehen, ob sich Solar auf dem eigenen Dach lohnt. Vorgeführt wurde der Film dem Wirtschaftsausschuss des Landkreises im Rahmen der Haushaltsberatungen. Sichtbare Reaktionen darauf gab es zwar nicht. Aber es kam eine Ahnung auf, dass ein solches Kataster Großes vollbringen kann. Die Hoffnung dabei ist, dass der Landkreis einen Schub beim Bau von Photovoltaikanlagen bekommt.
Anke Hormel, Klimaschutzmanagerin im Landratsamt, hatte schon öfter das "sonnenreiche Kitzinger Land" und damit "ein großes Ausbaupotenzial" für solare Energie hervorgehoben. Was insofern gut ist, als sich der Landkreis dem Ausbau erneuerbarer Energien verpflichtet fühlt. Hormel ist dabei so etwas wie die Pflichterfüllerin.
Der Blick auf das eigene Dach im Internet
Ein ziemlich großer Schritt soll durch das Solarpotenzialkataster gegangen werden. Im Mittelpunkt steht eine einfache Frage für jeden Hausbesitzer: Lohnt sich Photovoltaik auf meinem Dach? Beantwortet wird das mit ein paar Klicks. Das Kataster muss man sich als eine erste unabhängige Orientierung vorstellen. Als Grundlage, um später auf Augenhöhe Gespräche mit Solar- bzw. Elektrofachbetrieben führen zu können.
Grundlage für die zu erstellende Solarpotenzial-Analyse bilden Laserscandaten, aus deren Informationen dann vereinfachte Häuser- und Objektmodelle erstellt werden. Dachflächen werden dabei automatisch erkannt.
Bis 2030 will das Landratsamt CO2-neutral sein
Damit ist das Kataster ein wichtiger Baustein, um die Sonne stärker anzuzapfen und vom herkömmlichen Strom unabhängiger zu werden. Der Landkreis geht dabei voran: Das Landratsamt soll bis 2030 CO2-neutral sein, so lautet ein Kreistags-Beschluss aus dem Frühjahr 2020.
Auf den entsprechenden Internetseiten des Landkreises zeigt man sich vom Gelingen des Vorhabens und vom Erfolg des Katasters überzeugt: "Die meisten Dächer im Landkreis Kitzingen sind wie geschaffen dafür, die Energie der Sonne einzufangen, denn der Landkreis Kitzingen steckt voller Energie", heißt es dort. Wenn künftig jeder wisse, wie viel Energie die eigenen Dachfläche liefern, sei das generell ein großer Sprung hin zu mehr CO2-Neutralität.
Gefördert wurde das Projekt vom Regionalmanagement Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Zufrieden zeigt sich auch Landrätin Tamara Bischof: "Unsere Bürgerinnen und Bürger bekommen für ihr Haus eine unabhängige und kostenlose Analyse zur Eignung des Daches für die Nutzung von Sonnenenergie, also für Sonnenstrom und Sonnenwärme." Ein zusätzliches Gründachkataster zeigt zudem alle Dachflächen, die sich für eine Begrünung eignen.
