In Kürnach wird es in Zukunft zwei weitere Hausärzte geben. Das gab Bürgermeister René Wohlfart in der jüngsten Gemeinderatsitzung bekannt. "Heute kann ich eine mögliche Verbesserung der allgemeinen ärztlichen Versorgung vorstellen und das freut mich sehr", erklärte Wohlfart. Zusammen mit Michael Freimann (UWG / Freie Wähler) habe er in den letzten Monaten parteiübergreifend an der ärztlichen Versorgung gefeilt. Nun könne er dem Gemeinderat die ersten Ergebnisse präsentieren.
Praxeneröffnung am Wachtelberg und in der Semmelstraße
Demnach wird der Mediziner Andreas Mayer ab September 2023 die Räumlichkeiten der Gemeinde Kürnach in der Semmelstraße 21 beziehen und seine Sprechstunde wöchentlich am Dienstag und Freitagnachmittag anbieten. Der Allgemeinmediziner muss laut Angaben von Bürgermeister Wohlfart seine derzeitige Praxis in Essleben (Landkreis Schweinfurt) verlassen. Da Mayer jedoch seinen Arztsitz im Landkreis Schweinfurt habe, sei ein Wechsel in einen anderen Landkreis nicht möglich.
Der Mediziner wird sich daher einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) in einer Praxis im Landkreis Schweinfurt anschließen und von dort aus eine Filiale in Kürnach eröffnen. Die Sondergenehmigung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung liege vor, nun müsse nur noch der Gesellschaftsvertrag mit der BAG genehmigt werden. Das sei laut Wohlfart jedoch nur eine "Formalie".
Weiterhin gab Wohlfart bekannt, dass der Allgemeinmediziner Alexander Brede aus Estenfeld im Juli 2024 eine Praxis am Wachtelberg in Kürnach eröffnen wird. Hierzu wird die Gemeinde entsprechende Räumlichkeiten auf dem Gelände von Aldi Süd anmieten und an Brede untervermieten. Im Kürnacher Gewerbegebiet Wachtelberg wird derzeit eine neue Aldi Filiale gebaut. Neben dem Neubau sollen auf dem Grundstück auch ein Café sowie ein neues, zweistöckiges Gebäude entstehen.
"Ärztliche Unterversorgung in Kürnach"
Immer wieder sei seitens der Bürgerschaft der Wunsch nach einem weiteren Arzt aufgekommen, so Wohlfart. Derzeit gibt es in Kürnach drei Hausärzte, allerdings behandeln zwei der Ärzte nur Privatpatienten. "Ein Hausarzt darf 1581 Patientinnen und Patienten aufnehmen. Bei knapp 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern kann man in Kürnach von einer klaren ärztlichen Unterversorgung sprechen", erklärte René Wohlfart. Die Daseinsvorsorge sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde.
Keine Lärmschutzmaßnahmen am Spielplatz Güßgraben
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss der Kürnacher Gemeinderat am vergangenen Donnerstag keine Lärmschutzmaßnahmen am Spielplatz Güßgraben umzusetzen. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, hatte das Gremium die Unterstützung eines Experten in Anspruch genommen. Ralph Schäffner, ein Landschaftsarchitekt vom Ingenieurbüro arc.grün, hatte im Vorfeld Untersuchungen zum Thema Lärm- und Sonnenschutz rund um den Spielplatz durchgeführt und präsentierte nun dem Gemeinderat seine Erkenntnisse.
Vorausgegangen waren Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner über eine erhöhte Lärmbelastung sowie der Wunsch einiger Eltern, die sich am Spielplatz einen ausgedehnteren Sonnenschutz wünschten. Der Landschaftsarchitekt erläuterte dem Gemeinderat, dass ein zwei Meter hoher Lärmschutzwall am Spielplatz keine Lärmminderung bewirken würde und lediglich eine "psychologische" Wirkung entfalten könnte. Mögliche Sonnenschutzmaßnahmen am Spielplatz hätten laut dem Experten hingegen ihre Berechtigung. Infolgedessen beschloss der Gemeinderat eine Überprüfung der Möglichkeiten der Beschattung für die Rutsche in Auftrag zu geben.