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Ochsenfurt
Ärger um Ochsenfurter Konzertreihe "Musik an der Furt": Organisatorin wirft hin
Renate Lindner organisiert seit Jahren die "Musik an der Furt" in der Ochsenfurter Altstadt. Und das mit großem Erfolg. Doch damit soll nun Schluss sein.
Im Jahr 2016 hat Renate Lindner die 'Musik an der Furt' ins Leben gerufen. Nun kündigte sie an, die Organisation der Veranstaltung nicht länger übernehmen zu wollen.
Foto:  Renate Lindner (Archivfoto) | Im Jahr 2016 hat Renate Lindner die "Musik an der Furt" ins Leben gerufen. Nun kündigte sie an, die Organisation der Veranstaltung nicht länger übernehmen zu wollen.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:54 Uhr

Die "Musik an der Furt" gilt in Ochsenfurt seit Jahren als fester Bestandteil des Sommerprogramms. Mit einem musikalischen Programm von Blasmusik bis Jazz zog die Veranstaltungsreihe jeden Samstag Menschen in die Altstadt. Damit könnte nun Schluss sein. "Wir machen das nicht mehr", kündigt Organisatorin Renate Lindner gegenüber der Redaktion an. Die ehemalige Kulturreferentin der Stadt hat die Veranstaltung im Jahr  2016 ins Leben gerufen und sich seitdem um die Umsetzung gekümmert.

Nun stünde für die "Musik an der Furt" eine Veränderung an. Denn der Beginn der Konzertreihe sollte von 10.30 Uhr auf 11.15 Uhr nach hinten verlegt werden. Das hatte der Stadtmarketingverein im Hauptausschuss des Stadtrats beantragt und war damit auf breite Zustimmung gestoßen. Lindner selbst stimmte als einzige Stadträtin gegen den späteren Beginn.

Organisatorin hält Mittagshitze für unzumutbar

Für die Organisatorin der Veranstaltung kommt das nicht infrage. Aus ihrer Sicht ist die Verschiebung den Musikerinnen und Musikern nicht zuzumuten. "Es ist nicht möglich, über die Mittagshitze an der Furt zu sitzen", sagt Renate Lindner. Das gelte auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Zudem fürchte sie, an Publikum zu verlieren, wenn die Konzerte zukünftig zu einer Zeit stattfänden, zu der viele Menschen zu Mittag essen.

Sie kümmere sich seit Jahren um die gesamte Organisation – vom Kontakt zu den auftretenden Kapellen und Chören bis hin zum Aufstellen von Stühlen und Musikanlage. "Jetzt hat man mich vor vollendete Tatsachen gestellt", sagt Lindner. Deshalb habe sie beschlossen, die Veranstaltung nicht länger zu organisieren. Alle Musikerinnen und Musiker, deren Auftritte in diesem Sommer bereits vereinbart waren, hätte sie bereits darüber informiert.

Lindner hat Ausstieg noch nicht publik gemacht

Im Rathaus wisse man bisher nichts von Lindners Ausstieg, sagt Bürgermeister Peter Juks. "Es ist natürlich schade, wenn es so kommt", sagt er. Gleichzeitig könne er die Beweggründe nicht ganz nachvollziehen. "Die Veranstaltung würde von der Verschiebung ja profitieren", meint Juks. Denn wenn die Altstadt künftig, wie kürzlich beschlossen, an Sommerwochenenden ab 11 Uhr mechanisch gesperrt werde, könnte die "Musik an der Furt" bei einem Beginn um 11.15 Uhr autofrei stattfinden. Damit argumentierte auch der Stadtmarketingverein für die Verschiebung. 

Die "Musik an der Furt" hat sich seit ihrer Gründung durchaus erfolgreich entwickelt. Von im Schnitt etwa 200 Zuhörerinnen und Zuhörern sprach Lindner im vergangenen Jahr. Und auch bei Musikerinnen und Musikern in der Region ist die Möglichkeit, vor Publikum zu spielen, beliebt. "Die Veranstaltung ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die Stadt", sagt Joachim Beck, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins. Er wisse auch zu schätzen, was Lindner hier geleistet hat. "Sie hat aus nichts etwas aufgebaut."

Probleme um die "Musik an der Furt" sind nichts Neues

Allerdings ist es auch nicht das erste Mal, dass es rund um die "Musik an der Furt" zu Problemen kommt. In der Vergangenheit sorgte etwa die Frage, wer in welchem Rahmen Verantwortung für die Reihe trägt, für Diskussionen. Denn offiziell handelt es sich seit deren Gründung um eine städtische Veranstaltung. Man einigte sich damals darauf, dass Renate Lindner die Rolle der künstlerischen Leitung zukommen solle.

Auch vonseiten der Ochsenfurter Geschäftsleute ist das Feedback nicht nur positiv. Die Besitzerin der Kräuterstube etwa berichtete von Umsatzeinbrüchen während der Veranstaltung. "Unser Ansatz war, den Handel und die ,Musik an der Furt' besser aufeinander abzustimmen", erklärt Beck. Er sieht in der Verschiebung der Veranstaltung auf die Mittagszeit kein Problem. Betroffene Kapellen hätten ihm ebenfalls rückgemeldet, dass sie sich an einem späteren Beginn nicht stören.

Wie es mit der Veranstaltung nun weitergehen soll, ist bislang noch nicht klar. Das gelte es zu klären, sobald Renate Lindner ihren Ausstieg offiziell bestätigt hat, sagt Bürgermeister Juks. "Es ist ja eine städtische Veranstaltung. Deshalb wird man sicher überlegen, ob man das Konzept am Leben erhalten kann."

 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    ich fände das sehr schade, dieses Musikerlebnis nicht mehr statt finden zu lassen, aber eine zeitliche Rückverlegung wäre in der Tat, für die Musiker eine Zumutung in der prallen Sonne zu spielen. Die Stadt sollte sich dieses Ereignis auf keinen Fall entgehen lassen. Dass Autoverkehr durch diese schöne Innenstadt fährt, ist zwar ein anderes Thema,doch ich denke, auch für diese Fahrer, gäbe es eine Möglichkeit anderweitig in die Innenstadt zu kommen.
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  • Helmut Vierneusel
    Da ist halt wie fast bei jeder Veranstaltung. Es findet sich immer irgendwo ein Laden / Lädchen den man es nicht recht machen kann. Dafür müssen dann halt kulturelle Veranstaltungen die sich ja positiv entwickelt haben, laut Bericht, für 5,50€ weichen oder gar eingestellt werden. Na, dann macht mal weiter so. Ihr werde scho schaffen, daß ein Öde wie in soviel anderen Städten herrscht hinbekommen.
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