zurück
Würzburg
Ärger im Bürgermeister-Team in Würzburg: Welche Auswirkungen Martin Heiligs Parkplatz-Kontroverse im Rathaus hatte
Die Würzburger Parkplatz-Kontroverse hatte für massive öffentliche Kritik gesorgt. Wie nun bekannt wurde, gab es für Bürgermeister Martin Heilig jedoch auch intern Ärger.
Die Parkplatz-Kontroverse rund um Bürgermeister Martin Heilig (links) hatte für Ärger im Würzburger Bürgermeister-Team gesorgt.
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Die Parkplatz-Kontroverse rund um Bürgermeister Martin Heilig (links) hatte für Ärger im Würzburger Bürgermeister-Team gesorgt.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 12.02.2024 15:27 Uhr

Es waren wenige Worte mit großer Wirkung: Vor gut vier Monaten hatte Klima-Bürgermeister Martin Heilig mit Aussagen zu vermeintlichen Park-Privilegien des Würzburger Bürgermeister-Teams einen wahren Shitstorm losgetreten. "Man darf in der Stadt überall parken", hatte Heilig in einem Interview auf die Frage nach seinem liebsten Amtsprivileg geantwortet und war dafür massiv kritisiert worden. Doch offenbar war es nicht nur bei der Kritik von außen geblieben.

Er werde sich dafür einsetzen, so Heilig damals, "dass diese Privilegien künftig komplett entfallen." Was er damit genau meinte, blieb zunächst unklar. Laut Recherchen dieser Redaktion genießen die Mitglieder des Würzburger Bürgermeister-Teams folgende Sonderrechte: Sie dürfen im Parkverbot ebenso parken wie auf Anwohnerparkplätzen. Auf gebührenpflichtigen Parkplätzen müssen sie keinen Parkschein lösen. Ihnen ist es auch gestattet, mit ihrem Fahrzeug in die Fußgängerzone zu fahren und es dort abstellen – Rechte, die mitunter zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig sind.

Würzburgs OB Schuchardt hat wegen Debatte Rundschreiben verfasst

In einer aktuellen Anfrage hat die Redaktion Heilig gefragt, ob er die Ankündigung umgesetzt hat. Dazu Heilig: "Es haben nicht nur Bürgermeister diese Sondergenehmigungen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen städtischen Dienststellen oder ganz andere Berufsgruppen (...). Das ist kein Privileg, sondern wird in vielen Bereichen benötigt, um überhaupt seinen Dienst ausüben zu können. (... ) Zu einem Privileg wird es erst dann, wenn man diese Art der Genehmigung auch privat nutzen könnte – dies ist aber aus gutem Grunde nicht erlaubt."

Dies, so Heilig, habe Oberbürgermeister Schuchardt (CDU) in einem Rundschreiben im Anschluss an die Parkplatz-Kontroverse klargestellt. Der Redaktion liegt das auf den 1. Februar datierte Schreiben vor. Darin heißt es: "Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass (...) Dienstfahrten nur nachrangig mit einem dienstlich anerkannten Kfz durchgeführt werden dürfen. Vorrang hat die umweltfreundliche Mobilität." Die Park-Sondergenehmigung gelte ausdrücklich nur in Verbindung mit Dienstfahrten, so das Schreiben weiter. Der Weg zum Arbeitsplatz gehöre explizit nicht dazu.

Judith Jörg: Debatte hat Würzburger Bürgermeisteramt geschadet

Dem voraus ging offenbar eine Auseinandersetzung innerhalb des Bürgermeister-Teams, wie Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU) gegenüber der Redaktion sagt. "Die Debatte hat mich sehr befremdet", so Jörg. Bei der Sondergenehmigung handele es sich um ein Mittel, das sie für ihre Arbeit zwingend benötige. "Das Wort Privileg schürt Vorurteile gegenüber dem Politiker-Stand. Dem Bürgermeisteramt in Würzburg hat das sehr geschadet."

Das sieht inzwischen offenbar auch Bürgermeister Martin Heilig so. Er sagt: "Meine Aussage war leider missverständlich." Er habe die Diskussion zum Anlass genommen, "noch schärfer zu prüfen, ob ich dienstliche Fahrten noch häufiger ohne Pkw-Nutzung erledigen kann. Bewusst habe ich die Ausnahmegenehmigung in den vergangenen Monaten nicht mehr genutzt."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Aaron Niemeyer
CDU
CSU
Debatten
Kritik
Martin Heilig
Rathäuser
Ärger
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • bernd.31267@web.de
    Lieber Leseranwalt, könnten Sie Ihre Redaktion schulen: Klimabürgermeister ist kein Begriff der Gemeindeordnung. Journalismus sollte Marketing Begriffe der Grünen und sachliche Berichterstattung trennen können. Dieser Fehler passiert der Stadtredaktion zum x-ten Mal. Früher wäre das keinem Volontär durchgegangen…
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ralf.zimmermann@mainpost.de
    Die Bezeichnung "Klimabürgermeister" für Martin Heilig, der als zweiter Bürgermeister auch das Umweltreferat leitet und damit für entsprechende Fragen zuständig ist, findet sich außerhalb der Main-Post in zahlreichen Publikationen und dürfte den Lesern daher ein Begriff sein.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mail@marc-stuermer.de
    Heilig ist einfach ein typischer Vertreter der Olivgrünen: Wasser predigen und Wein trinken.

    Überall parken dürfen ist geil? Ja klar, aber bitte nur für ihn. Allen anderen will er das Auto verbieten!

    Auch sonst sind die Olivgrünen ja aktuell sehr frei von Überzeugungen: Waffen überall hinliefern wollen und Krieg spielen? Kein Problem! Ölförderung im Naturschutzgebiet Wattenmeer und auch dort LNG-Terminals bauen? Ja klar doch, und bitte liebe DUH verklage uns nicht! Gas in Katar kaufen, wo Gastarbeiter mit Füßen getreten werden und so eine Autokratie durch eine andere ersetzen? Geht doch!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • klafie
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Wortwahl) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • robert.erhard@gmx.de
    Warum tritt Heilig nicht einfach zurück?
    Das Gekaspere ist eine Schande!
    Zudem tritt er demokratisch Grundregeln mit den Füßen!
    Dadurch macht es Würzzur Lachnummer!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • schneiderassa
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • schneiderassa
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rolandroesch@web.de
    Worte der Drohungen ist ein Zeichen der Schwäche (Schuss nach hinten losgehen) und vielleicht auch der Intelligens.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • manfred-englert@hotmail.de
    @lanalando: Intelligenz muß man haben um das Wort auch richtig schreiben zu können! Nix für ungut...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rolandroesch@web.de
    Da haben sie voll Recht Danke
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@aekv-wuerzburg.de
    Kann Herr Heilig nicht einfach die Aufgaben erfüllen, die zu seinem Amt gehören? Irrlichternd kommt er auf immer neue Ideen in puncto autofreie Stadt und stößt damit viele wichtige Berufs- und Bevölkerungsgruppen vor den Kopf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • familie.diener@gmx.net
    Der Umweltbürgermeister hat nur ein Ziel : Oberbürgermeister werden .
    Dafür ist ihm jedes Mittel recht und so handelt er auch in der Öffentlichkeit .
    Für Würzburg kann man nur hoffen , das er dieses Ziel nie erreichen wird !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Einer von den Grünen, sonst noch Fragen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FairPlay
    Herr Niemeyer hören Sie endlich auf Herrn Heilig als Klima- Bürgermeister zu bezeichnen.
    Diesen Titel gibt es laut Gemeindeordnung nicht.
    Mir scheint so, als soll da was besonderes hervorgehoben werden, was gar nicht ist.
    Herr Heilig ist Bürgermeister und sonst nichts.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Barbara
    wozu braucht würzburg mehrere Bürgermeister ?? Sind das nicht Stellvertretende ???
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dbuettner0815@gmail.com
    Herr Heilig: Erst denken, dann reden - nicht andersrum! 🤣
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • julian_hartmann@gmx.net
    Warum wird diese "Sondergenehmigung" benötigt um den Dienst ausführen zu können? Verstehe ich nicht!?
    Wenn ich einen wichtigen beruflichen Termin in der Stadt habe, muss ich auch zeitig los und einen Parkplatz suchen, damit ich pünktlich bin!
    Gleiches sollte auch für die Damen und Herren Bürgermeister gelten!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jutta.noether@web.de
    Das Argument "zur Erfüllung der Dienstaufgaben zwingend erforderlich" gilt dann ja wohl zum Beispiel auch für Paketautos etc.
    Oder?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    ""die"" Damen und Herren" sagen Sie: Mal sachte, es geht hier nicht um "die" Bürgermeister generell, sondern lediglich um den einen, nämlich den Herrn Heilig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rolandroesch@web.de
    Was für ein Kindergarten diese dreisten 3 Kettchenträger die ihr Geld nicht wert sind weil sie nicht im Sinne des Bürgers Handel wofür sie gewählt wurden und sich nur um sich selber kümmern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten