Die Generalsanierung der zentralen Mensa an der Universität Würzburg droht zu einer unendlichen Geschichte zu werden: Entgegen aller Ankündigungen kann sie auch zum Wintersemester 2023/24 ihren Betrieb nicht wiederaufnehmen. Am kommenden Montag beginnen die Vorlesungen – und die Studierenden stehen weiter vor verschlossenen Türen.
Dabei scheinen die Arbeiten eigentlich beendet: Tische und Stühle sind gestellt, selbst eine Kinderecke ist fertig hergerichtet. Auf 1050 Sitzplätze und warme Mahlzeiten für täglich bis zu 4200 Gäste ist die Mensa ausgelegt. Am Rosenmontag 2018 war sie nach 40 Jahren für eine Sanierung geschlossen worden – die darunter liegende Tiefgarage inklusive.
Seit fünfeinhalb Jahren wird saniert, die Eröffnung seit 2021 verschoben
Seitdem gab es immer neue Hiobsbotschaften. Die Arbeiten verzögerten sich, das Projekt wurde teurer. Die kalkulierten Gesamtkosten liegen mittlerweile bei 61 Millionen Euro, davon rund 43 Millionen Euro allein für die Mensa. Sie musste komplett entkernt werden. Die Endabrechnung wird voraussichtlich noch etwas höher liegen.
Semester um Semester wurde die ursprünglich für 2021 geplante Wiedereröffnung verschoben, zuletzt im Frühsommer 2023. Da zeigten sich Staatliches Bauamt und Uni verärgert über ausführende Firmen: Eine Reihe von Baumängeln sei zu beseitigen, dies geschehe nur äußerst zäh. Aber: "Wir befinden uns in den letzten Zügen", sagte eine Bauamtssprecherin im Juni.
Unmut macht sich längst auch bei den Studierenden breit. Ihnen – sowie Dozenten und anderem Uni-Personal – fehlt seit fünf Jahren die zentrale Einrichtung der Uni, in der das Studentenwerk zuvor täglich 5000 Essen ausgab.
Probebetrieb in den Semesterferien - und dann "Störungen" bei der Raumlufttechnik
Immerhin fand in den Semesterferien zuletzt ein Probebetrieb statt. Doch genau dabei tauchten laut Uni-Präsident Paul Pauli neuerliche Probleme auf: Die Lüftung funktionierte nicht, die Küche kann nicht benutzt werden. Mittlerweile räumt die Uni die neuen Schwierigkeiten in einer Stellungnahme auf ihrer Homepage ein: "Eigentlich hätte die Mensa am Hubland in diesen Tagen frisch renoviert und saniert den Betrieb aufnehmen sollen."
Bei jüngst durchgeführten Funktionstests seien allerdings "Störungen an den raumlufttechnischen Anlagen" aufgetreten. Derzeit, so Uni-Sprecher Gunnar Bartsch auf Anfrage, suche man nach Lösungsmöglichkeiten, um den Betrieb der Hubland-Mensa "so schnell wie möglich" aufnehmen zu können. Wann dies sein könnte, darüber will niemand mehr spekulieren.
Nach schneller Abhilfe sieht es nicht aus. Die Universität verweist darauf, dass Studierende und Beschäftigte von Uni und Technischer Hochschule weiterhin in der Mensateria am Campus Hubland Nord etwas zu essen und trinken bekommen. Zusätzlich plane das Studentenwerk Würzburg im Philosophiegebäude wieder eine Essensausgabe mit warmen Mahlzeiten einzurichten.
Derzeit werde geklärt, ob im sanierten Mensagebäude zum Start der Vorlesungen zumindest die Cafeteria den Betrieb aufnehmen kann. "Wir bedauern sehr, dass sich die Inbetriebnahme der Mensa am Hubland verzögert", wird Uni-Kanzler Uwe Klug in einer Stellungnahme zitiert.
Technische Mängel auch in der sanierten Tiefgarage
Er hoffe, dass sich die Probleme mit der Technik schnellstmöglich beheben lassen. Und das gilt nicht nur für die Mensa: Auch die sanierte Tiefgarage ist weiterhin nicht freigegeben. Wie Uni-Sprecher Bartsch bestätigt, müssten auch hier im Moment noch Mängel an den "raumlufttechnischen Anlagen" beseitigt werden.
Ob das Staatliche Bauamt Regressforderungen gegen beteiligte Firmen erhebt, lässt man offen. "Im Vordergrund steht derzeit die Suche nach den Ursachen der technischen Störungen und nach Lösungen, die den Betrieb der Mensa ermöglichen", so der Sprecher. Dass sie eigentlich am 2. Oktober mit einem Festakt in Anwesenheit von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume wiedereröffnen sollte, wird von der Uni als falsches Gerücht dementiert.
Bei einem Privatbau hätte es längst
hohe Konventionalstrafen gegeben.
Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
Einfach gesagt, hat man das früher als organisatorischen Dreck bezeichnet.
61 Millionen für was? Jeder macht sich in D mittlerweile ungestraft die Taschen voll.
Warum soll es dann für ne Mensa reichen?