
Seit Februar 2018 ist die zentrale Hubland-Mensa der Uni Würzburg wegen Sanierungsarbeiten außer Betrieb. Wo früher täglich 5000 Mahlzeiten ausgegeben wurden, herrscht seit bald sechs Jahren Stille. Die Wiedereröffnung wurde gerade erneut verschoben.
Eigentlich sollte die Mensa in diesem Wintersemester endlich wieder anlaufen, aber wegen noch zu behebender technischer Mängel bleibt sie weiterhin geschlossen. Bisher konnte noch kein Termin für die Wiedereröffnung festgelegt werden, sagt Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerks Würzburg. Als Ersatz für die geschlossene Hubland-Mensa gibt es weiterhin die nahe Mensateria am Campus Nord, die deutlich kleiner ist.

Hört man sich am Campus um, sind Verärgerung und Unverständnis deutlich wahrzunehmen – wobei die meisten Studierenden die "alte" Mensa gar nicht kennen und entsprechend nicht konkret vermissen. Aber weil es durch die fortdauernde Schließung an Kapazität fehlt, stehen sie vor der Mensateria in Warteschlangen, teils bis auf den Gehweg.
Manuel Semmelmann, Alena Blahuschek und Anna Müller

"Es ist ein großes Durcheinander da oben", sagt Alena Blahuschek, die in Würzburg Germanistik und Digital Humanities studiert. "Die Studierenden gehen eigentlich nie um 12 Uhr in die Mensateria am Hubland, weil es ihnen um die Zeit viel zu voll ist." Oft würde man keinen Platz finden oder müsste zehn Minuten warten, bis man überhaupt in die Mensa hinein käme, sagt sie.
"Unterbewusst ist man im Stress, weil so viele Leute da sind und es sehr laut ist", sagt auch Alenas Kommilitone Manuel Semmelmann, der Political and Social Studies studiert. Trotzdem würden sie meistens in der Mensateria essen.
Elena Möhler

"Die meisten setzten sich draußen hin", sagt Elena Möhler und zeigt auf die Terrasse der Mensateria. Das liege auch daran, dass es drinnen oft zu voll sei. Deshalb koche sie oft selbst.
Heute sei sie in der Mensa, um eine Freundin zu begleiten, die ein Auslandssemester an der Uni Würzburg absolviert und den Mensabetrieb kennenlernen will, sagt Möhler. Sie selbst studiert Wirtschaftswissenschaften (Bachelor), Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaften (Master) sowie English-Speaking Cultures.
"Momentan, seit dem Semesterstart, ist viel zu viel los", sagt die Studentin über die Mensateria. Im vergangenen Semester sei es nicht so voll gewesen.
Paulina Wozny und Hannes Winkler

Paulina Wozny und Hannes Winkler sind im ersten Semester ihres Physikstudiums. Sie warten meist zehn bis 20 Minuten in der Schlange vor der Mensateria, wenn sie zur Stoßzeit um 12 Uhr mittags kommen. Deswegen gehen sie normalerweise auch schon früher essen, also zwischen 11 und 12 Uhr, damit sie noch einen guten Platz bekommen.
"Es ist super laut und anstrengend", sagt Paulina Wozny. Deswegen gehen die beiden auch manchmal in nahe Supermärkte, um dort etwas zum Essen zu kaufen.
Johanna Eberle und Leonie Degenhardt

Johanna Eberle und Leonie Degenhardt (Deutsch auf Lehramt im siebten Semester) bestätigen die Erfahrungen ihrer Mitstudierenden. Wartezeiten vor der Mensa gerade zur Primetime um 12 Uhr mittags sei man gewöhnt, aber dann gehe es in der Schlange immer zügig voran.
Schwierigkeiten bei der Platzsuche haben auch die beiden Lehramtsstudentinnen schon erlebt – aber am Ende würde man immer einen Platz finden, so die Erfehrung von Johanna Eberle und Leonie Degenhardt.
Die Hubland-Mensa Süd, die seit 2018 saniert wird, würden die beiden gerne nutzen, da sie größer ist und näher an der Bibliothek liegt.
Tristan Weger

Trotz zehnminütiger Wartezeit in der Schlange ist auch für Tristan Weger die Mensateria die Anlaufstelle zum Mittagessen. "Ganz schön voll hier", sagt er mit Blick auf Schlange vor dem Mensagebäude. Einen Platz würde man trotzdem immer finden, nur als Gruppe sei es manchmal schwierig.
Tristan studiert Geografie und Political and Social Studies im Bachelor und isst trotz der Wartezeiten meist in der Mensateria.