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Würzburg
Hubland-Mensa der Uni Würzburg wird seit fünf Jahren saniert: Warum dauert das so lange und wann eröffnet sie?
Auch in diesem Sommersemester bleibt die zentrale Mensa der Universität Würzburg nach ihrer Sanierung geschlossen. Studierende werden ungeduldig. Was ist da los?
Blick in die sanierte und neu bestuhlte Hubland-Mensa der Uni Würzburg: Noch sind Restarbeiten zu erledigen und Mängel zu beseitigen, die Wiedereröffnung hat sich erneut verschoben.
Foto: Patty Varasano | Blick in die sanierte und neu bestuhlte Hubland-Mensa der Uni Würzburg: Noch sind Restarbeiten zu erledigen und Mängel zu beseitigen, die Wiedereröffnung hat sich erneut verschoben.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Eigentlich sollte sie vor zwei Jahren wieder öffnen, doch Studierende der Uni Würzburg warten weiter: Auch im laufenden Sommersemester ist die zentrale Mensa samt Cafeteria am Hubland-Campus außer Betrieb. Am Rosenmontag 2018 war die Mensa nach 40 Jahren für eine Sanierung geschlossen worden – die darunter liegende Tiefgarage inklusive.

Seitdem gab es immer neue Hiobsbotschaften. Die Arbeiten verzögerten sich und das Projekt verteuerte sich. Die kalkulierten Gesamtkosten liegen mittlerweile bei 61 Millionen Euro, davon rund 43 Millionen Euro allein für die Mensa. Sie musste komplett entkernt werden. Die Endabrechnung wird voraussichtlich noch etwas höher liegen.

Die Übergangs-Mensa gibt es ebenfalls nicht mehr für Studierende in Würzburg

Semester um Semester wurde die Wiedereröffnung nach hinten geschoben, zuletzt im Frühjahr. Ungeduld und Unmut machen sich bei den Studierenden breit. Ihnen – sowie Dozenten und sonstigem Personal – fehlt seit fünf Jahren eine zentrale Einrichtung der Uni, in der das Studentenwerk täglich 5000 Essen ausgab.

So sah es vor der Sanierung im Speisesaal der Hubland-Mensa aus (Bild vom Dezember 2016).
Foto: Thomas Obermeier | So sah es vor der Sanierung im Speisesaal der Hubland-Mensa aus (Bild vom Dezember 2016).

Und seit Jahresanfang steht auch die eigens eingerichtete Interimsmensa im Sprachenzentrum nicht mehr zur Verfügung. Die Mietverträge für die Container waren ausgelaufen. Dies verschärft die Situation zusätzlich.

Auf 1050 Sitzplätze und warme Mahlzeiten für täglich bis zu 4200 Gäste ist die sanierte Mensa ausgelegt. Und auf den ersten Blick scheint sie startklar für den Betrieb: Tische und Stühle sind gestellt, selbst eine Kinderecke ist fertig hergerichtet. Doch der Teufel steckt im Detail.

Fachkräftemangel verzögert die Eröffnung der sanierten Uni-Mensa in Würzburg

Noch immer seien einige Restarbeiten zu erledigen, heißt es von der Uni und dem Staatlichen Bauamt. Vor allem müsse eine Reihe kleinerer Baumängel beseitigt werden, wofür die ausführenden Firmen verantwortlich sind. Sie müssen erneut anrücken und nachbessern – was offenbar nur recht zäh geschieht.

"Der akute Fachkräftemangel schlägt sich leider auch auf beauftragte Büros und Firmen nieder", erklärt Uni-Sprecher Gunnar Bartsch auf Anfrage. Auch die Außenanlagen würden in den kommenden Wochen fertiggestellt.

Wiedereröffnung für Würzburger Studierende ist nun zum kommenden Wintersemester geplant

"Wir befinden uns in den letzten Zügen", sagt Daniela Baumgärtner-Kerlin vom Staatlichen Bauamt. Eine Inbetriebnahme der Mensa sei erst sinnvoll, wenn die Mängel beseitigt und die Arbeiten abgeschlossen sind. Bei laufendem Mensabetrieb sei dies kaum möglich.

Als Termin für die Wiedereröffnung steht nun das kommende Wintersemester im Raum. Davor soll es eine Art Testphase geben.

"Ich baue darauf, dass die permanenten Verzögerungen bei der Sanierung der Uni-Mensa jetzt zu Ende sind und diese zentrale Sozialeinrichtung für die Studierenden zum Wintersemester endlich wieder eröffnet wird", drängt der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib (Ochsenfurt).

Er hatte das Millionenprojekt wiederholt zum Thema im Landtag gemacht. Die "überlange Dauer" der Sanierung sei schwer zu akzeptieren, findet der Haushalts- und Hochschulpolitiker. Er verweist allerdings auch auf die eingetretenen Komplikationen.

Mensa-Sanierung am Hubland ist bereits um 11,5 Millionen Euro teurer geworden

So kam es im Untergeschoss der Mensa zu einem schweren Wasserschaden: Die Rohbaufirma hatte bei Grabarbeiten versehentlich eine Wasserleitung erwischt. Durch das austretende Wasser wurde der Küchenbereich der Mensa geflutet. Estrich, Trockenbauwände und Lüftungsleitungen waren betroffen, der Estrich musste ausgebaut und erneuert werden.

Finanziell war das Malheur ein Haftpflichtfall für die Baufirma, wie aus der Antwort des Bauministeriums auf eine parlamentarische Halbleib-Anfrage im Februar 2021 hervorgeht.

Ursprünglich hatte der Landtag 50 Millionen Euro für die Sanierung von Mensa und Tiefgarage bewilligt. Im Oktober 2020 folgte ein Nachtrag von weiteren 11,5 Millionen Euro. Rund zwei  Drittel der Mehrkosten lassen sich laut Uni-Sprecher Bartsch auf gestiegene Baupreise zurückführen – der Rest auf "unvermeidbare Anpassungen im Baubestand". 

Von Studenten damals 'Chinatown' genannt: Die Hubland-Mensa im Juli 1976 während ihrer Errichtung als ein Projekt des Architekten Alexander von Branca.
Foto: Silvio Galvagni | Von Studenten damals "Chinatown" genannt: Die Hubland-Mensa im Juli 1976 während ihrer Errichtung als ein Projekt des Architekten Alexander von Branca.

Die Sanierungsarbeiten waren aufwändig. Nicht nur die Küchentechnik war verschlissen, an der ganzen Bausubstanz hatten die Jahrzehnte genagt. Böden, Decken und Lüftungsanlagen wurden erneuert. Alle Möbel und Einrichtungsgegenstände musste man entfernen, Türen und Fenster ausbauen, Sanitär- und Technikanlagen herausnehmen und Wände einreißen.

Fachkräftemangel bis Corona-Lockdown: Mensa-Sanierung in Würzburg vereint alle Bau-Probleme

Optimiert wurden die Abläufe an der Essensausgabe, die Wartezeiten sollen sich mit künftig acht Kassen verkürzen. Auch Brandschutz, Barrierefreiheit und Energieversorgung wurden auf den neuesten Stand gebracht.

All diese Maßnahmen erfolgen in schwieriger Zeit: Coronabedingt sei es zu teils gravierenden Personalausfällen gekommen, heißt es von der Uni. Und der Lockdown brachte Lieferverzögerungen bei Material, Bauelementen und Komponenten. Auch dadurch habe sich die Bauzeit verlängert, dazu noch der Fachkräftemangel.

"Alles, was Sie zu diesen Problemen in der Zeitung lesen", sagt Daniela Baumgärtner-Kerlin vom Staatlichen Bauamt, "trifft hier zu."

 
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  • jwh-58
    Früher waren Studenten in der Mensa "Esser" !
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  • karmid08051006
    Genderwahn: Studierende in der Mensa sind keine Studierende, sondern Essende ...
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  • Hoffentlich ist das Essen dann auch etwas genießbarer…
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  • info@softrie.de
    Vielleicht liegt auch einfach das Problem darin, dass jeder Hausbesitzer alle paar Jahre auch mal Reparaturen vornimmt. Wenn man natürlich 40 Jahre das Ding nur runterrocket, dann bleibt am Ende nichts übrig.
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  • alhambra
    Ich frage mich, wie es sein kann, dass ein Gebäude schon nach gut 40 Jahren derart sanierungsbedürftig sein kann?! Neue Möbel und neue Technik sind dann verständlich, auch neue Fenster mit besserer Wärmedämmung. Aber dass nach so kurzer Zeit komplett entkernt werden muss, ist schon etwas seltsam. Dann müsste man die meisten Gebäude in der Stadt schon entkernen. Andere massiv gebaute Gebäude halten 100 Jahre und mehr. Vielleicht sollte man mal die derzeitige Bauweise mit viel Glas, Stahl und Beton überdenken…
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  • FNB
    Da tropfte schon in den 80ern das Wasser durch die Decke und überall standen Wannen herum.
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  • christman167@gmail.com
    Das ist Deutschland. Kein Wunder das es mit dem Land abwärts geht. 5 Jahre für ne Kantine is schon heftig!
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  • holle4es
    Vielleicht sollte man mal mit dem Sanieren aufhören: Abreissen und dann von Grund auf neu bauen, kommt günstiger.
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  • Einwohner
    Seit 5 Jahren? Über 40 Millionen? Gibt das einen neuen Flughafen oder eine Außenstelle des Mainfrankentheaters?
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