Die Ergebnisse der Landtagswahl im Stimmkreis Würzburg stehen fest. CSU und Grüne hatten sich ein Rennen um das Direktmandat geliefert, das die CSU knapp gewonnen hat. Welche Trends gibt es in den Würzburger Stadtteilen? Und wie konnte die AfD am Heuchelhof 26 Prozent der Stimmen bekommen? Eine Einordnung.
71.787 Menschen haben im Stimmkreis Würzburg-Stadt – dazu zählen auch die Gemeinden Rottendorf und Gerbunn – gewählt. Wahlberechtigt sind laut Stadt Würzburg 104.907 Personen in insgesamt 191 Stimmbezirken. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 68,4 Prozent.
Das Direktmandat für den bayerischen Landtag hat CSU-Kandidatin Andrea Behr errungen. Sie lag während der Auszählung lange hinter ihrem Konkurrenten Patrick Friedl von den Grünen – bis schließlich die Auszählung aus der Gemeinde Gerbrunn vorlag und das Verhältnis dauerhaft kippte.
Grüne punkten in Würzburger Altstadt und Grombühl, die CSU in Rottendorf
Die frühzeitig ausgezählten Stadtteile Altstadt und Grombühl, in denen viele Studierende wohnen, sind klassische Hochburgen der Grünen. In der Altstadt konnten die Grünen 40,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, die CSU lediglich 25 Prozent. Im studentischen und gleichermaßen vom Arbeitermilieu geprägten Grombühl erreichten die Grünen 39,6 Prozent der Stimmen, die CSU 21 Prozent. Die AfD erreichte in der Altstadt lediglich 6,2 Prozent, in Grombühl sind es 9,1 Prozent.
Einen großen Anteil am Wahlsieg von CSU-Kandidatin Andrea Behr hatte die Gemeinde Rottendorf, in der bei einer hohen Wahlbeteiligung von 79 Prozent überdurchschnittlich viele Stimmen auf die CSU und unterdurchschnittlich viele Stimmen auf die Grünen entfielen. 2.718 Personen (41 Prozent) wählten CSU, jedoch nur 1.128 Personen (17 Prozent) die Grünen. Die AfD erreichte hier 12,4 Prozent.
Ein weiterer Ausreißer sind die Stadtteile Lindleinsmühle und Heuchelhof, wo die AfD besonders punkten konnte. 19,7 Prozent der Stimmen erreichte die AfD im Stadtteil Lindleinsmühle (CSU 35,2 und Grüne 16,3 Prozent). Im Stadtteil Heuchelhof war das Ergebnis mit 26 Prozent der Stimmen für die AfD besonders gut (CSU 36,9 Prozent, Grüne 14,4 Prozent). Was sind die Ursachen für diesen Ausreißer?
Pfarrer der Gethsemanekirche: AfD hat Klima der Angst am Heuchelhof erzeugt
Tobias Graßmann, Pfarrer der evangelischen Gethsemane-Kirche am Heuchelhof, hat sich viel mit diesem Thema beschäftigt. Er sagt: "Das Wahlergebnis der AfD hängt mit zwei Faktoren zusammen: die schlechte soziale Stellung vieler Menschen im Stadtteil und der große Anteil von Menschen mit einem antidemokratischen Weltbild in der Gruppe der Russlanddeutschen. Diese Menschen wurden mit Putin-Propaganda auf Telegram überschüttet, die die AfD als einzige wählbare Partei in Deutschland dargestellt hat."
Die AfD, sagt Graßmann, habe in den vergangenen Monaten intensive Präsenz am Heuchelhof gezeigt und sei jeden Samstag mit einem Wahlstand vor Ort gewesen. "Die AfD hatte den Heuchelhof als Kampagnen-Schwerpunkt identifiziert und dort ein Klima der Angst und der Aggressivität erzeugt."
Das wünscht sich Pfarrer Graßmann von den Würzburger Parteien
Politiker und Sprecher hätten auf dem Place de Caen umringt von Sicherheitsleuten Passantinnen und Passanten angesprochen. "Wenn es Widerspruch gab, hat sich schnell eine Traube gebildet, die Stimmung ist dann schnell gekippt." Er selbst habe sich im Rahmen der Initiative "Bunter Heuchelhof" vor der Wahl im Viertel engagiert, aber dies habe kaum Wirkung gezeigt.
"Bis wir gemerkt hatten, was da abgeht, war es ein Tag vor der Landtagswahl", sagt der Pfarrer. Andere Parteien hätten nach seiner Beobachtung weniger Ressourcen in den Heuchelhof investiert. Er könne dies nachvollziehen, aber mit den Auswirkungen müsse Würzburg nun leben. "Ich würde mir wünschen, dass die anderen Parteien diese Wohnblöcke am Heuchelhof nicht sich selbst überlassen."
Stellung beziehen, nicht klagen! Aufmucken, nicht ducken!
Wir halten das aus, wenn sich Gruppen wie "Russlanddeutsche, Erdogantürken, u.v.a." nicht integrieren wollen.
Wir halten das aus, wenn unsere Presse-und Redefreiheit von "andersdenkenden Minderheiten" ausgenutzt wird, um "Stimmung" zu machen.
Wir halten das aus, wenn "Regierungsfehler" öffentlich werden und nicht vertuscht und die Whistleblower nicht in den Kerkern verschwinden.
Es lohnt sich, für unsere Freiheit einzustehen.
Und das beginnt damit, solchen Lautschreiern einfach die eigene Ansicht zu sagen,
jeder kann mithören.
Wenn die Mehrheit zusammen hält, kehrt auch wieder Respekt ein im Umgang miteinander.
Ich meine damit ausdrücklich nicht "Zucht und Ordnung", sondern wirklichen Respekt.
Und zu den vielen AFD-Wählern unter den sozial schwachen: die AFD ist/war gegen die Erhöhung des Mindestlohns
Viel Glück.
ich weiß, das mag für AFDAnhängern bzw. Protestwählern ziemlich unverständlich klingen.
Aber: warum steigt die Zahl der Prozente aufeinmal so hoch nach obenbei der AFD? Das kann nicht nur mit unzufriedenen Wählern zusammenhängen, es gibt ja auch noch mehrere Parteien, wenn man nicht CSU oder SPD wählen will. Fakt ist: in der AFD ist genügend Potential für braunes Gedankengut vorhanden,und auch russlandfreundliche Politiker. Warum hätten im Heuchelhof soviele sonst die AFD wählen sollen. Da oben gibt es sehr sehr viele Russland-Deutsche. Ein Bekannter von mir, der im Heuchelhof seit über 50 Jahren eine Wohnung hat, sagte einmal: früher war es angenehm im Heuchelhof zu leben, aber jetzt mit über 50 % Russlanddeutschen ist es schon fast unmöglich. Es gibt zwar auch andere Imigranten, aber diese sind friedlicher und leben ruhiger. also, auch mal darüber nachdenken, werter Herr Albert.
Anhänger hat und sie ihm mit seinen Krieg in der Ukraine unterstützen. Was wir vor
80 Jahren in DL erlebt haben, gehen wir hoffentlich nicht noch einmal mit dieser
Grupierung. Steckt ja genug braunes Gedankengut in den Köpfer so mancher Funktionäre der Partei.
Die Frage war, warum die AfD WEGEN PUTIN hohe Stimmenzuwächse erreicht haben soll.
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/studie-afd-ungeimpfte/
Die eigentliche Ursache für das gute Abschneiden der AfD am Heuchelhof, Lindleinsmühle etc. ist ein anderer: Hier wohnen einfache und nicht so wohlhabende Leute. Und die MÜSSEN sich eben wegen der desaströsen Ampelpolitik mehr Sorgen machen um ihre Zukunft. Sei es um ihr täglich Brot, um rasant steigende Preise oder um unkontrollierte Zuwanderung.
Die wohlsituierten Grünenwähler in reichen Haushalten haben diese Sorgen nicht. Dann kostet die neue Heizung halt ein paar Zehntausend Euro, dann sind halt die Lebensmittel und die Energie teurer, na und? Und wenn wenn auf den Straßen und in den Schulen die Kriminalität zunimmt, fahren sie ihre Kinder eben mit dem SUV vor die Privatschule.
Stichwort hohe Inflation, wie sie sagten. Hätte man schneller reagieren müssen. Wenn das Geld nicht mehr ausreicht um sich Essen leisten zu können, dann sind die eigenen Politiker dafür nicht unbedingt verantwortlich, auf jeden Fall aber zuständig. Und da wurde versagt.