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Schweinfurt
Wo intelligente Roboter entstehen: Söder eröffnet Zentrum in Schweinfurt und gibt grünes Licht für den Neubau
Mit ihrem Studiengang Robotik ist die Technische Hochschule Vorreiter, bringt Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Für 120 Millionen Euro kommt jetzt ein Neubau.
Doktorand Philipp Kranz erklärt (von rechts) Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume und THWS-Präsident Robert Grebner einen Roboter, der bei Montagearbeiten unterstützt. Im Hintergrund CERI-Leiter Tobias Kaupp.
Foto: Josef Lamber | Doktorand Philipp Kranz erklärt (von rechts) Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume und THWS-Präsident Robert Grebner einen Roboter, der bei Montagearbeiten unterstützt.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Kollege Roboter an der Werkbank, vollautomatischer Warentransport, mobile Geräte im Pflegeheim oder im Weinberg: Robotik und Künstliche Intelligenz verändern unseren Alltag. Und bei solchen Entwicklungen hat die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) die Nase ganz weit vorn.

An diesem Samstag wurde am Standort Schweinfurt das Center für Robotik (CERI) offiziell eröffnet. Dort finden Forschung und Lehre, Studierende und Unternehmen zusammen. Es ist dieser dynamische Wissenstransfer in die Praxis, der auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefällt. Er war gemeinsam mit Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) an die Hochschule gekommen.

Wissenschaftsminister: "Silicon Valley der Robotik" in Schweinfurt

Beide würdigten die Entwicklung der TH in den vergangenen Jahren, unter anderem mit dem 2020 gestarteten, bundesweit damals ersten Studiengang Robotik. Er wird zweisprachig auf Deutsch und Englisch angeboten und aktuell von 220 Bachelor- und zehn Master-Studierenden belegt – darunter laut TH-Präsident Robert Grebner fast 100 aus dem Ausland.

Von einem "Silicon Valley der Robotik" in Schweinfurt sprach Minister Blume. Bereits 2018 hatte der Ministerrat das Robotik-Center befürwortet, eröffnet wurde es nun in einem bestehenden Gebäude am "Grünen Markt", vor zwölf Jahren hatte es Schweinfurter Stadt- und Wohnbau-Gesellschaft gebaut und seitdem an die TH vermietet.

Neubau soll in kommenden Jahren auf Ledward-Gelände entstehen

Sieben Forschungslabore sind dort für die Robotik untergebracht – eine Interimslösung. Und so war noch bedeutender als die Würdigung des Erreichten eine Zusage, die Ministerpräsident Markus Söder am Samstag persönlich verkünden wollte: Der Weg für den avisierten Neubau des Robotik-Centers auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Kaserne sei frei, die Staatsregierung habe den Projektantrag und damit 122 Millionen Euro genehmigt.

"Ich habe den Antrag unterschrieben, jetzt kann das Bauministerium planen", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume am Rande der Veranstaltung. Schon in Kürze soll laut TH-Chef Grebner ein Architektenwettbewerb dafür ausgeschrieben werden.

Und der Präsident drehte das Rad gleich ein Stück weiter: Sein Wunsch wäre es, noch zwei Etagen auf den geplanten Neubau draufzusatteln, um dort einen echten "Schmelztiegel" für die intelligente Robotik zu schaffen: Neben der TH könnten dann internationale Hochschulpartner, Industrieunternehmen und außeruniversitäre Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut unter einem Dach zusammenarbeiten. Eine solche Erweiterung soll nun in jedem Fall geprüft werden. 

Bis der Neubau in ein paar Jahren steht, forscht das CERI in seiner Übergangsheimat. Und tut das schon jetzt mit Erfolg – im Wettbewerb der Hochschulen und mit positiven Folgen für die Stadt. So hat sich laut Grebner in Schweinfurt ein erstes Unternehmen angesiedelt, das Logistikroboter herstellt. Die benötigen Fachleute dafür werden auch aus der Technischen Hochschule kommen. "Die Investitionen tragen Früchte", sagte ein zufriedener TH-Präsident.

Für Söder ist das Robotik-Center ein weiterer Beweis für die Innovationskraft im Freistaat. Die Eröffnung mit dem Ministerpräsidenten war eine Werbemaßnahme für die Hightech-Agenda, und im Jahr der Landtagswahl auch für die Staatsregierung. "Das ist die größte Forschungsoffensive in der Geschichte des Freistaats", sagte Söder.

Jetzt offiziell das 'CERI': Bei der Eröffnung des Robotik-Centers (von links) Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Ministerpräsident Markus Söder, CERI-Leiter Prof. Tobias Kaupp, Wissenschaftsminister Markus Blume und THWS-Präsident Robert Grebner.
Foto: Josef Lamber | Jetzt offiziell das "CERI": Bei der Eröffnung des Robotik-Centers (von links) Schweinfurts OB Sebastian Remelé, Ministerpräsident Markus Söder, CERI-Leiter Prof.

Tatsächlich sind die Summe von 3,5 Milliarden Euro und 1000 neue Professuren beachtlich. Auch das CERI unter der Leitung von Prof. Tobias Kaupp wird über die Hightech-Agenda finanziert. Bis dato wurden dort sieben Professuren geschaffen, zwei sollen noch folgen – dazu zwölf weitere Mitarbeitende. Der Studiengang Robotik wird mit 2,8 Millionen Euro pro Jahr gefördert.

Starke Wissenschaft nicht nur in München, sondern auch in Franken

Söder spielte bei seinem Besuch in Schweinfurt die fränkische Karte: "Hochinnovative, vernetzte Wissenschaft findet nicht nur in München statt, sondern auch in Franken." Er zeigte sich überzeugt, dass die Robotik neue Arbeitsplätze schaffen werde.

Für Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé sind die Forschung im CERI und der Einsatz von Robotern auch ein Beitrag im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel. Er dankte dem Freistaat für die Investitionen am Standort.

 
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  • P. J.
    Eine Wahnsinnschance für den Wirtschaftsstandort Schweinfurt! Ich freue mich riesig. Und ich werde nicht müde zu wiederholen: Die Stadt braucht einen Technologiepark!
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