Im vergangenen Jahr war Energiesparen ein großes Thema. In diesem Jahr sind die Nachrichten, zumindest, was die Energieversorgung betrifft, weitaus positiver: Gas- und Strompreisdeckel halten die Kosten noch bis zum Ende des Jahres niedrig, die Energiepreise sinken laut Prognose im kommenden Jahr leicht. Die Gasspeicher sind schon seit diesem Herbst ausreichend gefüllt. Doch wie sieht es in den privaten Haushalten aus? Wer spart in diesem ungewohnt kalten Winter noch Energie? Oder sind die Menschen wieder zu alten Gewohnheiten zurückgekehrt?
Fritz Wendelin (63), Gerolzhofen:
Ich schüre jetzt manchmal den Holzofen anstelle der normalen Heizung. Groß verändert habe ich nichts an meinem Haus. Das wurde 1993 gebaut und ist aus heutiger Sicht schon wieder veraltet. Da könnte ich dämmen, denn Dämmen hilft immer. Man muss aber mit dem auskommen, was man hat.
Michaela Ruß (51), Geesdorf:
Nein, bewusst spare ich dieses Jahr eigentlich nicht an der Energie. Ich habe eine Zentralheizung. Ich mache grundsätzlich vieles aus, wenn ich rausgehe, und schalte die Spülmaschine am Wochenende erst ein, wenn sie ganz voll ist.
Mein Tipp für jemanden, der gar nicht weiß, wo er beim Energiesparen anfangen soll, wäre, sich zum Beispiel bei der ÜZ Mainfranken im Internet zu informieren. Die haben immer gute Energiespartipps. Ansonsten könnte jeder die Lichter ausmachen, wenn er sie nicht braucht.
Heiner Schmidt (58), Wiesentheid:
Ich versuche immer Energie zu sparen, ganz unabhängig vom Preis. Wir waren schon im vergangenen Jahr gut aufgestellt. In unserem Haus haben wir schon vor sechs bis sieben Jahren alle Lampen auf LED umgestellt. Das macht viel aus beim Energieverbrauch. Ich habe eine Photovoltaik-Anlage und eine Photothermie, um nachhaltig selbst Energie zu erzeugen. Gerne hätte ich noch ein Windrad, aber das ist ein aufwändigeres Projekt.
Marcel Bauer (35), Gerolzhofen:
Ich spare zwangsweise, weil mir die Kundschaft ausbleibt. Die Heizung habe ich in meiner Wirtschaft auf 18 Grad runtergedreht und LED und Zeitschaltuhren eingebaut. Als langfristige Maßnahmen habe ich verschiedene Kreisläufe für das Licht im Gastraum, so dass ich nur die Bereiche beleuchten kann, wo auch Tische besetzt sind. Und ich habe neue energieeffiziente Kühltruhen gekauft. Mein Tipp, um Energiekosten zu senken, wäre, eine Solaranlage einzubauen und auf elektrische Fußbodenheizungen zu verzichten, die haben einen hohen Verbrauch.
Elke Zink (45), Gerolzhofen:
Ja, klar spare ich Energie. Wenn man sparen kann, soll man sparen. Beim Lüften mache ich die Heizung aus. Wenn ich aus dem Haus gehe, auch wenn es nur kurz ist, wird der Fernseher ausgeschaltet. Auch das Licht aus zu machen, wenn man rausgeht, das spart schon Energie, und das kann wirklich jede und jeder.
Maria Achtmann (62), Schweinfurt:
Ich spare schon immer Energie. Alles, was man nicht braucht, wird ausgemacht. Ich war schon immer energiebewusst. Am Haus können wir alleine nichts entscheiden, weil wir in einem Mehrfamilienhaus wohnen. Wir haben da noch eine Gasheizung, es fanden aber schon Gespräche statt, und wenn es notwendig wird, wird auch was gemacht.
Einfache Tipps habe ich viele: Man sollte Mehrfachsteckdosen verwenden, um mit einem Schalter zum Beispiel abends alle Geräte abzuschalten. Auch kann man die Hände, wenn sie nicht wirklich schmutzig sind, nur mit kaltem Wasser waschen. Nur weil einem mal kurz kalt ist, sollte man die Heizung nicht gleich voll aufdrehen, sondern sie gleichmäßig auf mittlerer Stufe laufen lassen. Auch beim Lüften kann man Energie sparen: Es ist viel besser, mehrmals täglich kurz Stoß zu lüften, statt stundenlang das Fenster gekippt zu lassen.
Ilse Schuster (66), Gerolzhofen, und Nichte Leonie Schuster (10), Siegendorf:
Ilse: Ich habe im vergangenen Jahr dreifach verglaste Fenster einbauen lassen und merke das deutlich an meiner Gasrechnung. Im Oktober habe ich eine Rückzahlung von 360 Euro bekommen – so etwas gab es noch nie. Da merkt man, dass das wirklich viel ausmacht. Meine Heizung habe ich nur noch auf 20 Grad eingestellt. Auch die Badewanne lasse ich nur noch halbvoll mit Wasser laufen – das reicht zum Waschen. Manchmal stelle ich nur Kerzen auf, das ist schön und reicht als Beleuchtung.
Leonie: Ich mache nicht mehr so viele Lichter in meinem Zimmer an und die Lichterkette nur noch, wenn’s wirklich dunkel ist. Im Wohnzimmer haben wir überhaupt wenig Licht an, das reicht mir aber. Mein Energiespartipp ist: Zimmer rein Licht an, Zimmer raus Licht aus! Und nicht immer zehn Lichter auf einmal anmachen.
Roland Achtmann (58), Ebrach:
Ich spare nicht an der Energie. Auch an meinem alten, schlecht isolierten Sandsteinhaus habe ich bisher nichts verändert. Ich will nicht auf Wärme verzichten, da spare ich lieber woanders. Beim Energiesparen sollen mal die großen Firmen und Geschäfte mit den hellen Lichtreklamen in den Schaufenstern anfangen, das ist wirklich überflüssig.