Der geplante Bürgerpark auf dem ehemaligen Ledward Kasernengelände ist das, was von den Landesgartenschau-Plänen der Stadt noch übrig geblieben ist. Nachdem der Stadtrat am 25. Oktober den Ausstieg aus der LGS 2026 beschlossen hatte, wurden die Pläne für den Bürgerpark gleich festzementiert. Bis 2026 soll der Bürgerpark in drei Bauabschnitten entstehen. 8,4 Millionen Euro sind dafür geplant. Anteil der Stadt: 4,5 Millionen Euro. Es geht auch billiger, meint Stadträtin Ulrike Schneider (Zukunft./ödp).
Ihr Vorschlag zu den Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats: Statt der geplanten 8,4 Millionen Euro (Eigenanteil der Stadt: 4,5 Millionen), sollte man einen naturnahen, waldähnlichen Park anlegen. Blieben nach Schneiders Rechnung vier Millionen Euro, welche die Stadt in die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf ihren Gebäuden und Flächen investieren könnte. Was sich letzten Endes auch finanziell rentiere.
Bisher habe die Stadt auf ihren Gebäuden das installiert, was für den Eigenverbrauch nötig sei, so Umweltreferent Jan von Lackum. Finanziell bringe das am meisten. Schließlich gibt es für den eingespeisten Strom weniger Geld, so der Umweltreferent. Und: Man müsse den Strom auch noch vermarkten.
Umweltreferent kündigt Gesamtkonzept für das Thema Photovoltaik an
Fazit in seinen Augen: Die Stadt braucht ein Konzept, eine Strategie, wie sie mit ihren Flächen umgehe, ob sie selbst Photovoltaik-Anlagen errichten oder die Flächen verpachten möchte, beispielsweise an die Stadtwerke, und was überhaupt möglich sei.
Im ersten Halbjahr 2023 will die Verwaltung ein Gesamtkonzept vorlegen, kündigte von Lackum an. Für Schneiders Vorschlag, Mittel vom Bürgerpark abzuziehen und in Photovoltaik zu investieren, gab es keine Befürworter. Er wurde abgelehnt.
Ebenso wie der Antrag der SPD, 200.000 Euro für den Aufbau von Photovoltaik-Anlagen auf den städtischen Gebäuden einzuplanen. Das sei angesichts der Energiekrise nicht nur sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich, argumentierte Ralf Hofmann (SPD). Von 15 Stadträtinnen und -räten stimmten sieben dafür. Damit war der Antrag abgelehnt.
Wo nicht nur der Stadtwald Schweinfurts entstehen könnte
Etwas tun könnte sich in Sachen Photovoltaik an anderer Stelle: und zwar dort, wo auch der Stadtwald entstehen soll, der nach dem Bürgerbegehren in 2019 quasi als Zeichen der Versöhnung versprochen worden war. Als möglichen Standort für die Anpflanzung hatte der städtische Forstamtsleiter in 2019 das im Stadtwald "Vordere Haardt" liegende Areal der Victory Schießanlage präsentiert. Darauf kam Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) jetzt zurück und forderte in einem weiteren Antrag zu den Haushaltsberatungen die Aufforstung dort.
Allerdings, so Jan von Lackum, könnte auf dem Gebiet nicht nur neue Bäume stehen, sondern daneben auch eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage. Noch gehört das Gelände dem Bund. Gespräche mit der BIMA laufen bereits, so Finanzreferentin Anna Barbara Keck. Auch die Stadtwerke sind laut Oberbürgermeister Sebastian Remelé mit im Boot.