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Schweinfurt
Wald, Schoppen, Schlachtplatten: 6 Fakten über die Landwirtschaft im Raum Schweinfurt und Haßberge, die überraschen
Wie viele Schweinfurter Schlachtplatten mit Fleisch aus der Region könnte jeder von uns im Jahr essen? Wie viele Schoppen trinken? Die Antwort ist amtlich.
Schweine sind die Tiere, die Landwirte im Raum Schweinfurt und in den Haßbergen zahlenmäßig am meisten züchten. Wie viele es sind und andere Eckdaten aus der Landwirtschaft, hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt in einem Flyer zusammengetragen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa | Schweine sind die Tiere, die Landwirte im Raum Schweinfurt und in den Haßbergen zahlenmäßig am meisten züchten. Wie viele es sind und andere Eckdaten aus der Landwirtschaft, hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft ...
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 29.03.2025 02:33 Uhr

Was produziert die Landwirtschaft in der Region? Wie viel Wald gibt es hier eigentlich und wie viel Nutzvieh? Und was wächst auf den 1500 Hektar Sonderkulturen? Eckdaten dazu hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt in einem Flyer zusammengetragen. Der liefert teils kuriose Umrechnungen zu dem, was Landwirtschaft im Raum Schweinfurt und Haßberge bedeutet. Dahinter stehen die wichtigsten Daten und Informationen, von denen manche überraschen.

1. Für Fleischliebhaber: 50 Schweinfurter Schlachtplatten

Die Schweinfurter Schlachtschüssel gilt seit 2024 sogar als immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Das Fleisch stammt natürlich von hier.
Foto: Patty Varasano | Die Schweinfurter Schlachtschüssel gilt seit 2024 sogar als immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Das Fleisch stammt natürlich von hier.

Heruntergerechnet, könnten die Menschen in der Region pro Kopf jedes Jahr 50 Schweinfurter Schlachtplatten verdrücken. So viele Mastschweine werden hier schlachtreif gezogen. Das Ganze funktioniert natürlich rein theoretisch. In den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge spielt bei der Viehhaltung das Schwein neben Geflügel die Hauptrolle. Auf 43.204 Schweine bringen es die Viehhalter im Jahr 2024; darunter neben Mastschweinen auch Zuchtsauen. Überflügelt wird das nur noch von der Zahl der Legehennen: 54.983. Platz drei geht an Rinder; davon gab es 27.487 Tiere. Und: Mit 8972 Milchkühen können die Höfe der Region 80 Prozent des Milchkonsums im Raum Schweinfurt-Haßberge decken. Kleines Kuriosum: ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis Haßberge. Dort ist mit 178 Karpfenteichen auch die Teichwirtschaft vertreten.

2. Weingenuss für alle: 70 Schoppen aus der Region

Auf 518 Hektar Fläche wird in den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge Wein kultiviert, wie hier bei Garstadt.
Foto: Patty Varasano | Auf 518 Hektar Fläche wird in den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge Wein kultiviert, wie hier bei Garstadt.

Würden wir nur Wein aus dem Raum Schweinfurt-Haßberge trinken, könnte jeder 70 Schoppen im Jahr genießen. So viel geben die Rebflächen in der Region her. Auf 518 Hektar wird Wein kultiviert. Relativ wenig im Vergleich zu anderen Kulturen. Sonderkulturen wie Gemüse, Kräuter, Haselnüsse oder auch Trüffel und Nutzhanf machen insgesamt 1500 Hektar aus. Die meisten Sonderkulturen und Wein werden im Landkreis Schweinfurt angebaut.

3. Getreide satt mit klarem Spitzenreiter – auf 48.500 Hektar

Auf etwa über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche wächst Getreide.
Foto: Alfred Schott | Auf etwa über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche wächst Getreide.

Über die Hälfte der 88.465 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche in den beiden Landkreisen wird für den Anbau von Getreide genutzt. Der Anteil von hochwertigem Brotgetreide ist dabei hoch. Unangefochtener Spitzenreiter ist dabei der Weizen, der auf 21.018 Hektar wächst. Gerste nimmt nur 9824 Hektar ein, etwas mehr als Mais (9343). Die kleinste Anbaufläche, 198 Hektar, wird für Kartoffeln genutzt. Sogar Soja wird mehr angebaut: auf 376 Hektar. Grünland nimmt 24.300 Hektar der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein. Die meisten Grünlandflächen hat mit rund 15.000 Hektar der Landkreis Haßberge. Im Schnitt bewirtschaftet ein Betrieb 40 Hektar.

4. Natur pur auf 350 Hektar Naturwaldreservaten

Im Naturwaldreservat Riedholz bei Schwebheim fühlt sich auch der Specht wohl.
Foto: oman Wolf | Im Naturwaldreservat Riedholz bei Schwebheim fühlt sich auch der Specht wohl.

Acht ausgewiesene Schutzgebiete gibt es in den Wäldern im Raum Schweinfurt-Haßberge. Insgesamt bringen sie es auf eine Fläche von 350 Hektar. Darunter das Naturwaldreservat Kleinengelein im Wustvieler Forst. Dort wachsen mit die ältesten Buchen Bayerns. Im Raum Schweinfurt ist vor allem das Naturwaldreservat Riedholz bei Schwebheim, im Schweinfurter Becken, bekannt. Im Riedholz gibt es eine Vielzahl von Baumarten – von der Esche über Pappeln bis hin zu Ahorn, Eiche, Buche oder Weide. Im Südwesten fährt der Wind durch eine Pfeifengraswiese.

5. Mein Haus, mein Boot, mein Wald: Von 60.500 Hektar Wald sind 20.000 in Privatbesitz

Der Wald ist für viele auch Erholungsraum, für manche aber mehr. Private Waldbesitzer gibt es im Raum Schweinfurt-Haßberge noch etliche.
Foto: Martina Müller | Der Wald ist für viele auch Erholungsraum, für manche aber mehr. Private Waldbesitzer gibt es im Raum Schweinfurt-Haßberge noch etliche.

Es gibt sie noch, die Privatwaldbesitzer. Im Amtsbereich des (AELF) Schweinfurt sind 20.000 Hektar Wald in privater Hand – von rund 10.000 Waldbesitzern. Dazu kommen 21.150 Hektar Körperschaftswald, also von Kommunen, sowie 19.350 Staats- und Bundeswald. Das Amt hat elf Revierförster. Sie betreuen Wald und beraten Waldbesitzer zu Themen wie Waldschutz und Klimawandel oder auch Aufforstung. Insgesamt sind mit 60.500 Hektar Forst rund 31 Prozent der Fläche im Amtsgebiet von Wald bedeckt. Der ist übrigens im Vergleich sehr vielfältig – und sticht aus der laubbaumreichen fränkischen Platte noch durch einen Punkt hervor: Die Hälfte der Bäume, die im Steigerwald und in den Haßbergen wachsen, sind Nadelhölzer. Daneben gibt es große Buchenwälder, Kiefern-Misch- und Eichen-Hainbuchenwälder oder auch Erlen- und Eschenwälder in den Talauen.

6. Im Haupt- und Nebenerwerb, konventionell und öko: 21.781 Betriebe sind am Start

Viehhaltung spielt bei den meisten landwirtschaftlichen Betrieben noch eine Rolle. Unser Symbolbild stammt von einem Biobauernhof in Niederwerrn.
Foto: Uwe Eichler | Viehhaltung spielt bei den meisten landwirtschaftlichen Betrieben noch eine Rolle. Unser Symbolbild stammt von einem Biobauernhof in Niederwerrn.

Im Raum Schweinfurt/Haßberge gibt es 2181 landwirtschaftliche Betriebe. Viele von ihnen arbeiten im Familienbetrieb, sind breit aufgestellt. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 40 Hektar. 76 Prozent bewirtschaften eine Fläche von unter 50 Hektar, nur zwei Prozent über 250 Hektar.  Der Anteil der ökologischen Landwirtschaft liegt, flächenmäßig, bei 20 Prozent. 310 Ökobetriebe bewirtschaften eine landwirtschaftliche Fläche von 17.500 Hektar. Die meiste Fläche nutzen Betriebe im Haupterwerb: 57.800 Hektar; gefolgt von 1148 Betrieben mit Viehhaltung (53.800 Hektar). 183 Betriebe sind in der Hand von Junglandwirten.

 
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