Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte es bei den Haushaltsberatungen des Stadtrats im vergangenen Jahr immer wieder: Schweinfurt steht vor einem Jahrzehnt der Baustellen. Vor allem, was die Infrastruktur betrifft, gibt es viele Versäumnisse aus den letzten Jahren aufzuholen. Aber auch im Landkreis wird wieder in Straßen investiert. Die Redaktion hat die größten Projekte für das Jahr 2024 in einer Übersicht zusammengefasst.
1. Sanierung der Hauptstraße in Oberndorf
Wer regelmäßig von Bergrheinfeld kommend durch Oberndorf nach Schweinfurt fährt, wird dort auch 2024 wieder mit Einschränkungen rechnen müssen. Von Januar bis Dezember sollen auf der Hauptstraße die Fahrbahndecke samt der Gehwege erneuert werden. Laut Stadtsprecherin Kristina Dietz soll der Abschnitt in der Bauphase für den Durchgangsverkehr vollständig gesperrt werden. Umgeleitet wird der Verkehr in dieser Zeit über die Engelbert-Fries-Straße und die Werkstraße. Anwohner können die Straße weiterhin wie gehabt befahren.
2. Autobahnbrückensanierung A70, Anschlussstelle Hafen
Seit August sorgt die Sanierung des Autobahnabschnitts auf der A70 zwischen der Anschlussstelle Schweinfurt-Bergrheinfeld und Schweinfurt Zentrum immer wieder für stockenden Verkehr. In einem ersten Bauabschnitt 2023 hatte die Autobahndirektion Nordbayern unter anderem Betonarbeiten an der Autobahnbrücke Oberndorf vorgenommen. In einem zweiten Abschnitt soll nun auch die Brücke an der Anschlussstelle Hafen saniert werden.
Die Maßnahme beginnt im Januar und soll laut Autobahndirektion bis Juni abgewickelt sein. Die Stadt rechnet damit, dass der Verkehr sich während dieser Zeit vermutlich auf die benachbarten Anschlussstellen verteilen wird. Die Abfahrt Bergrheinfeld bleibt trotz der Arbeiten in der Hauptstraße in Oberndorf nutzbar.
3. Sanierung von Gasleitungen am Roßmarkt
Von Mai bis September werden laut der Stadt Schweinfurt am Roßmarkt Gasleitungen saniert. Ob die Bauarbeiten den Busverkehr beeinträchtigen oder gar Ersatzhaltestellen eingerichtet werden müssen, steht laut Stadt aktuell noch nicht fest. Das Konzept müsse, so Pressesprecherin Dietz, erst noch mit den Verkehrsbetrieben geklärt werden.
4. Asphaltierung der Rückertstraße
Rund 145 Busse rollen täglich über die Rückertstraße in Schweinfurt. Eine Belastung, für die der Belag und der Unterbau nicht geeignet sind. Seit Jahren setzt sich der Untergrund, das Muschelkalkpflaster lockert sich, und im Belag zeigen sich Bruchstellen, die immer wieder notdürftig geflickt werden. Die Stadt hat daher im vergangenen Jahr beschlossen, Abschnitte der Fahrtrasse zu asphaltieren, um die Straße somit für den Schwerlastverkehr zu ertüchtigen.
Zwischen dem Markt und der Einmündung "Am Mühltor" werden der Fahrbereich in der Mitte der Rückertstraße asphaltiert. Die beiden äußeren Bereiche bleiben hingegen in ihrer Ursprungsform. Mit den Maßnahmen wird laut Pressesprecherin Dietz im April begonnen.
5. Auffahrtsast Landwehrstraße zur Gunnar-Wester-Straße
Weil die Stadtwerke eine Stromstation auflösen müssen, wird es zwischen Mai und Juli zu einer Vollsperrung der Auffahrtsstraße zwischen der Landwehrstraße und der Gunnar-Wester-Straße Richtung Stadtgalerie kommen. Laut Pressesprecherin Kristina Dietz müssen dort zwei Schächte zur Demontage geöffnet werden.
6. Vorarbeiten zum Grünen Band am Schelmsrasen
Langsam aber sicher werden die Arbeiten am Grünen Band in Schweinfurt konkret. Von Februar bis Dezember beginnen die Stadtwerke mit den Vorarbeiten für die Umgestaltung des Schelmsrasens, der Teil des Projekts "Grünes Band" ist. Hierfür erneuern die Stadtwerke im Vorlauf der Arbeiten des Servicebetriebs die Strom-, Gas- und Wasserleitungen, verlegen Glasfaserkabel und erneuern für die Stadt die Straßenbeleuchtung in diesem Bereich.
Bevor die Stadt aus finanziellen Gründen auf die Durchführung einer Landesgartenschau im Nord-Westen der früheren US-Kaserne verzichten musste, war geplant, alle Projekte des Grünen Bands bis 2026 fertig zu stellen. Dieser Zeitplan wurde überarbeitet, die Stadt verfolgt das grundsätzliche Konzept aber weiter. In der Kaserne entsteht nun ein Bürgerpark, der 2028 fertig sein soll. Das Grüne Band soll sich von dort aus durch die Stadt bis zum Main ziehen. Mit dem Projekt sollen sowohl das Klima als auch die Lebensqualität in der Stadt verbessert werden.
7. Sanierung der Grundschule Schonungen
Seit 2022 wird am Galgenberg in Schonungen kräftig gewerkelt. Für 15 Millionen Euro baut die Gemeinde dort zusammen mit dem Landkreis eine neue Grundschule. Das Gebäude, ein Massivbau mit tragenden Teilen aus Stahlbeton, soll Raum für zwölf Klassen mit rund 400 Schülerinnen und Schülern bieten.
"Zum nächsten Schuljahr werden wir mit dem Neubau fertig. Wir liegen voll im Plan und liegen derzeit noch unter der Kostenschätzung", erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Damit wird das größte Schulbauprojekt des Landkreises 2024 voraussichtlich fertiggestellt. Im nächsten Schritt soll nun mit der Planung der Realschule auf dem Areal begonnen werden.