zurück
Schweinfurt
Vertikale Gärten und Wohnen statt Laden
Ulrike Schneider stellt drei Anträge zu den Haushaltsberatungen. Warum sie das dieses Jahr ausdrücklich im eigenen Namen macht.
Im Konzept der 'urbanen Landesgartenschau' des Bund Naturschutz steht die Begrünung der Betonfassade des Rückert-Zentrums als wichtiger Bestandteil. Stadträtin Ulrike Schneider beantragte nun, dass die Stadt mit dem Eigentümer Kontakt aufnimmt und diesen bei der Umsetzung planerisch und finanziell unterstützt.
Foto: Oliver Schikora | Im Konzept der "urbanen Landesgartenschau" des Bund Naturschutz steht die Begrünung der Betonfassade des Rückert-Zentrums als wichtiger Bestandteil.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:03 Uhr

Wenn sich der Stadtverband Schweinfurt der Freien Wähler am 25. November zur Nominierung für die Stadtratsliste für die Kommunalwahlen 2020 trifft, ist eine Person bekanntlich nicht dabei: Ulrike Schneider. Sie sitzt im Moment mit Stefan Labus und Dagmar Bebersdorf als Fraktion der Schweinfurter Liste/Freie Wähler im Stadtrat, dass man sich auseinander gelebt hat, ist kein Geheimnis. Deswegen hat auch Stefan Labus ausdrücklich in seinem und Bebersdorfs Namen einen Antrag zu den Haushaltsberatungen eingereicht, Schneider tut dies nun in ihrem eigenen Namen.

Ob es ihre letzten Haushaltsberatungen werden, ist bisher noch nicht entschieden. Die Frage, ob sie ab Mai 2020 weiter Stadträtin ist oder nicht, beeinträchtigt derweil Schneiders Engagement nicht, vor allem wenn es um Klimaschutz geht. In diesem Zusammenhang stellt sie den Antrag, die große graue Betonwand des Rückert-Zentrums, im Volksmund nicht zu Unrecht als "Zementrum" verspottet, in Richtung des Kinos mit so genannten vertikalen Gärten zu begrünen. Schneider greift damit ein Konzept auf, das auch schon Richard Lindner vom Bund Naturschutz im Rahmen des BN-Vorschlags einer "urbanen Landesgartenschau 2026" angesprochen hatte.

Der menschengemachte Klimawandel zwinge dazu, gerade im städtischen Umfeld neue Blickwinkel einzunehmen, so Schneider. Begrünte Fassaden seien in anderen Städten längst Alltag, die Pflanzen binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff, filtern Abgase und fangen Feinstaubpartikel ein. Gleichwohl suche man in der Wälzlagerstadt vergeblich nach einer begrünten Wand, das Rückert-Zentrum sei ideal als Vorzeigeprojekt. Schneider fordert die Verwaltung auf, mit dem Privateigentümer des Gebäudes Kontakt aufzunehmen und Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes, planerisch als auch finanziell, in Aussicht zu stellen.

Leer stehende Geschäfte in der Innenstadt zu Wohnungen umbauen

In einem weiteren Antrag beantragt Schneider ein Konzept der Verwaltung, mit kommunalen Zuschüssen leer stehende Geschäfte auch im Erdgeschoss in der Innenstadt in Wohnungen umzubauen. Angesichts der offenkundigen Leerstands-Problematik der Innenstadt "könnte die Umgestaltung leerstehender Lokale und Verkaufsflächen in Wohnraum zu einer erfolgreichen Wiederbelebung so manchen Innenstadtquartiers führen." Ein gutes Beispiel sei das Haus am Kornmarkt 22, wo aus einem alten Laden moderner Wohnraum entstand. "Würde eine solche Umgestaltung Schule machen, könnten aus vernachlässigten Gebieten wie dem Kornmarkt ansehnliche Quartiere werden", so Schneider.

In einem dritten Antrag beantragt sie darüber hinaus Unterstützung für ältere Mitbürger durch die Stadt beim Aufsammeln von Blättern im Herbst, wenn die Bürger aus körperlichen Gründen ihrer Kehrpflicht nicht mehr nachkommen können. Das bisherige Verteilen von Plastiksäcken für das Laub sei dagegen wenig zielführend.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Abgase
Dagmar Bebersdorf
Freie Wähler
Innenstädte
Klimaschutz
Klimaveränderung
Kohlendioxid
Kommunalwahlen
Naturschutz
Richard Lindner
Stadträte und Gemeinderäte
Stefan Labus
Städte
Wohnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Reinshagen153@t-online.de
    "könnten aus vernachlässigten Gebieten wie dem Kornmarkt"

    Ein Wiederaufbau des Obertors an der Sattlervilla wäre städtebaulich gut denkbar. Als Fuß- und Radwegdurchgang und Pendant zum etwa gleichhohen Gretel-Baumbach-Haus, gäbe es einen städtebaulichen Abschluss des Kornmarktes nach Norden. Das brächte dem ganzen Quartier wieder sein Wahrzeichen, zudem eine Imageaufwertung und einen nicht zu unterschätzenden Aufschwung! Der Turm wäre sicherlich kulturell gut nutzbar, das oberste Geschoss auch als Aussichtsturm, den jede Stadt für Touristen & Einheimische haben sollte, aber SW nicht hat. Vmtl. gäbe es hierfür im Rahmen der gearde hier laufenden Altstadtsanierung auch Zuschüsse.

    Das einzige Problem: man kann hier noch so viele Vorschläge machen - noch nie hat ein Stadtrat einen aufgegriffen. Glauben sie, dass das ein Gesichtsverlust wäre - sind ihnen eitle Gedanken wichtiger als SW?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten