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Kreis Schweinfurt
Tour de Eck: Bürgersprechstunde auf dem Fahrrad
Mit dem Rad durch den Landkreis Schweinfurt: Staatssekretär Gerhard Eck hat das zum jährlichen Ereignis ausgerufen, um mit Bürgern und CSU-Freunden ins Gespräch zu kommen.
Los ging die CSU-Radltour in Röthlein, vorneweg fuhren (von links) Landratskandidat Lothar Zachmann, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und Staatssekretär Gerhard Eck.
Foto: Andreas Lösch | Los ging die CSU-Radltour in Röthlein, vorneweg fuhren (von links) Landratskandidat Lothar Zachmann, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und Staatssekretär Gerhard Eck.
Andreas Lösch
Andreas Lösch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:01 Uhr

Mit soviel Gegenwind bei seiner Veranstaltung hatte Gerhard Eck nicht gerechnet. Aber gut, ändern kann selbst ein CSU-Staatsekretär das Wetter nicht, also tritt er in die Pedale. Leises Surren. Der Elektromotor seines Fahrrads lässt ihn den Luftwiderstand leicht überwinden. Eck ist weg. Der Reporter ohne elektrische Unterstützung am Velo muss zusehen, dass er dran bleibt. Berufsalltag.

42 Kilometer durch den Landkreis Schweinfurt

Die Brise, die den etwa 70 bis 80 Teilnehmern der "Radl-Tour mit Gerhard Eck" am 29. September vor allem auf dem längsten Streckenabschnitt von Röthlein bis Stammheim entgegen blies, bremste zwar gehörig, hielt aber niemanden wirklich auf. Rund 42 Kilometer führte die Tour durch den Kreis Schweinfurt, Initiator Eck wollte die Gelegenheit nutzen, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, zu fragen: Wo drückt der Schuh? Was habt ihr für Sorgen? Und freilich, um ein bisschen Wahlkampf zu machen - im März 2020 stehen schließlich in Bayern Kommunalwahlen an. So fuhr auch CSU-Landratskandidat Lothar Zachmann bis Garstadt mit und warb für sich und sein Ziel, Landrat des Landkreises Schweinfurt zu werden. Kurz vorbei schaute auch Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, bog aber gleich zum Start der Tour links ab, weil sie beim Erntedankfest in Schwebheim Zwiebelplootz verkaufen musste. 

Eck spricht über Mobilitätswende und Steigerwaldbahn

Um mit Eck ins Gespräch zu kommen, muss man mindestens 25 Kilometer die Stunde drauf haben oder warten, bis er in den Eco-Mode (Energiesparmodus) schaltet. Wie der Politiker aber versichert, habe er die ganze Zeit über sein E-Bike mit niedrigster Unterstützung gefahren, schließlich wolle er auch noch ein bisschen selbst in die Pedale treten. Apropos elektrischer Antrieb - angesprochen auf die Mobilitätswende erklärt Eck: "Mein nächstes Auto wird garantiert ein E-Auto werden." Kurze Fahrten, 60 bis 70 Kilometer Reichweite, für den ländlichen Raum, in dem laut Eck trotz des geplanten Ausbaus des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) individuelle Mobilität "immer eine Rolle" spielen werde, sei das eine gute Lösung. Für längere Fahrten kämen dann Hybrid-Modelle oder Fahrzeuge mit Brennstoffzellen (Wasserstoffantrieb) in Frage, oder bei guter Anbindung eben die Bahn (nicht jedoch die Steigerwaldbahn, wie der Donnersdorfer betont, denn "wenn die Schiene soviel kostet, wie der gesamte ÖPNV im Landkreis: das kann doch nicht sein!"). Da müsse man Realist bleiben.

Mit der Fähre in Wipfeld überquerten die Radler den Main. Gerhard Eck wurde hier von zweiter Bürgermeisterin Maria Lindner (links neben Eck) und der CSU-Ortsvorsitzenden Barbara Wiederer (rechts daneben) empfangen.
Foto: Andreas Lösch | Mit der Fähre in Wipfeld überquerten die Radler den Main. Gerhard Eck wurde hier von zweiter Bürgermeisterin Maria Lindner (links neben Eck) und der CSU-Ortsvorsitzenden Barbara Wiederer (rechts daneben) empfangen.

Mobilitätswende ja, sagt Eck, aber mit Rücksicht auf Gesellschaft, Industrie und Kommunen, "das geht nicht mit einem Fingerschnippen". Wolle man etwa die Steigerwaldbahn reaktivieren, müsse man mit hohen Kosten rechnen, offizielle Angaben dazu gebe es keine. Eck sagt aber "100 bis 150 Millionen Euro kostet das bestimmt" - oder mehr. Möglich sei ein solches Projekt durchaus. "Ich sage ja nicht, dass es nicht geht, aber ich muss viel, viel Geld haben." Aber wie ist das dann mit den Bürgern, die nicht viel, viel Geld haben und sich eben kein Hybridfahrzeug und dazu ein E-Auto leisten können? Auch das müsse man berücksichtigen, sagt Eck, die Politik müsse Anreize schaffen und nicht bestrafen, freilich sollte das Ziel immer lauten, für "weniger Umweltbelastung" in allen Bereichen zu sorgen.  

Die Teilnehmer der Tour sprachen denn aber auch ganz alltägliche Dinge an, die sie bewegen, nicht weniger wichtig freilich, aber mehr die persönliche Situation betreffend, wie Eck sagt: Da geht es um Rentenprobleme, Straßenbau oder EU-Verordnungen, die etwa häufig Landwirte betreffen. Was er dann tue, um zu helfen? Man müsse die Bürger ernst nehmen und ihre Anliegen "an die entsprechenden Stellen weiterleiten", sagt Eck. Das tue er auch, er habe ein gutes Netzwerk. Sicher könnten nicht alle Probleme so gelöst werden, aber sein Büro verfolge ein Bürgeranliegen so lange, "bis eine begründete Antwort vorliegt".

Die Stationen der "Tour de Eck"

  • Start in Röthlein nach einem Weißwurstfrühstück im Hofladen Götz
  • Fahrt über Unter- und Oberspiesheim, Herl- und Kolitzheim nach Stammheim 
  • Empfang in Stammheim durch Günther Weißenseel (Leiter Militärmuseum) und Tibor Brumme (Mittelstandsunion)
  • Besuch des Militärmuseums in Stammheim 
  • Empfang in Wipfeld durch Barbara Wiederer (CSU-Ortsvorsitzende) und stellvertretende Bürgermeisterin Maria Lindner
  • Main-Überfahrt mit der Fähre Wipfeld, kurze Rast am Weingut Lother
  • Kaffeepause in Garstadt in der Heckenwirtschaft Gessner
  • Rückkehr nach Röthlein, Fahrt über Berg- und Grafenrheinfeld 
  • Gesamtstrecke: Rund 42 Kilometer
In Stammheim besuchten die Radltour-Teilnehmer das Militärmuseum.
Foto: Andreas Lösch | In Stammheim besuchten die Radltour-Teilnehmer das Militärmuseum.

Nochmal zurück zum Start der "Tour de Eck". Anfangs hatte Thomas Siepak, Vorsitzender der Jungen Union, den Teilnehmern erklärt, wie die Radl-Tour ablaufen würde: Vorneweg fährt Peter Rinke, hintennach Siepak im VW Bus, quasi als "Lumpensammler", falls es Probleme auf der Strecke gibt (Bilanz: Ein Sturz, keine Verletzte, aber eine "Acht" im Reifen). Siepak stellte klar: "Wer den Herrn Rinke überholt, der muss jedem Teilnehmer eine Maß Bier ausgeben." Das traute sich dann wirklich keiner, zumindest standen beim Abschluss der Tour, die mit einer Einkehr im Hofladen der Familie Götz in Röthlein endete, keine Maßen auf dem Tisch. 

Die Fahrradfahrer teilten sich meist ein zwei Gruppen auf: Die mit Unterstützung durch Elektromotor (vorne) und die ohne (abgehängt, nicht im Bild).
Foto: Andreas Lösch | Die Fahrradfahrer teilten sich meist ein zwei Gruppen auf: Die mit Unterstützung durch Elektromotor (vorne) und die ohne (abgehängt, nicht im Bild).
 
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  • N. K.
    In der Mathematik kennt man die so genannte e-Funktion. Ich will hierzu keine weiteren Ausführungen machen - das sprengt den Rahmen der Kommentierungsmöglichkeiten in dieser Zeitung. Wie so eine Kurve aussieht, kann man bei Wikipedia sehen.

    Die "Kostenschätzungen" für die Reaktivierung der Steigerwaldbahn steigen grob betrachtet in der Form dieser Kurve, legt man das Zahlenmaterial zugrunde, das hier die CSU abliefert. In diesem Bericht ist Eck jedenfalls schon bei 100...150 Millionen € angelangt. Man sehen, wo er bei der nächsten Kreistagssitzung (so er anwesend ist) "ankommt".
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  • A. K.
    Unser allseits beliebter Staatssekretär! Ich brauche ihn nicht!!!!!
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  • S. F.
    Bilder sagen mehr wie Worte!

    Vor der Autokarawane, mittig, die strahlende Zwiebelplootzfachverkäuferin Anja Weisgerber diesmal ohne Dirndl.
    Ganz Rechts, der sichtlich mit diesem fremden Verkehrsmittel völlig überforderte Innenstaatssekretär Gerhard Eck.

    Gibt's den in der gesamten Kreis- CSU keinen einzigen Menschen, der unseren armen Staatssekretär die Sattelhöhe hätte vernünftig einstellen können?
    Aber Wurschd.
    "show must go on"!
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