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Grafenrheinfeld
SuedLink: Trassengegner scheitern mit Antrag auf Planungsstopp
Stromtrassen-Gegner wollten die SuedLink-Planung wegen Corona stoppen. Der Grund: Bürger könnten sich aktuell nicht beteiligen. Die zuständige Behörde sieht das anders.
Trassengegner forderten, die Planung für die Stromautobahn SuedLink wegen Corona zu stoppen. Die Bundesnetzagentur hat ihren Antrag nun abgelehnt.
Foto: Nicolas Armer, dpa | Trassengegner forderten, die Planung für die Stromautobahn SuedLink wegen Corona zu stoppen. Die Bundesnetzagentur hat ihren Antrag nun abgelehnt.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 12.02.2024 18:56 Uhr

Die Bundesnetzagentur hat einen Corona-bedingten Stopp der SuedLink-Planung abgelehnt. Bürgerinitiativen aus Unterfranken, Hessen und Thüringen hatten Mitte April gefordert, alle Verfahren aufgrund der Pandemie auszusetzen und Fristen für Einwendungen zu verlängern. Eine echte Beteiligung der Öffentlichkeit könne derzeit nicht stattfinden, so die Begründung. Nun hat die Behörde die Anträge der Stromtrassengegner abgewiesen.

Für die Bürgerinitiativen ist das ein Rückschlag. Ihr Anwalt Wolfgang Baumann aus Würzburg hatte argumentiert: "Die betroffene Öffentlichkeit war wegen der Ausgangsbeschränkungen faktisch vom Einwendungsverfahren ausgeschlossen." Beispielsweise habe es keine Möglichkeit zu gemeinsamen Sitzungen und zum fachlichen Austausch gegeben. Eine Fortsetzung der Bundesfachplanung hielt er deshalb für einen "Verstoß gegen das Prinzip des fairen Verfahrens".

Bundesnetzagentur: Beteiligungsmöglichkeiten trotz Corona nicht "unzumutbar erschwert"

Die Bundesnetzagentur sieht das anders: "Die Beteiligungsmöglichkeiten sind beziehungsweise waren auch während der Corona-Pandemie nicht unzumutbar erschwert", heißt es. In einigen Fällen seien zudem Fristverlängerungen gewährt worden, um eingegangene Einwände inhaltlich zu ergänzen.

Geplant ist nach wie vor, dass der SuedLink im Jahr 2026 in Betrieb geht. Er soll Strom von der Nordsee in den Süden Deutschlands transportieren. Für den Verlauf hatten die Netzbetreiber Tennet und TransnetBW im Februar 2019 ihren "Vorschlagskorridor" vorgestellt. Von Schleswig-Holstein führt diese Strecke westlich an Hannover vorbei über Nordhessen und Südthüringen nach Unterfranken und Baden-Württemberg. Die Bundesnetzagentur prüft den Vorschlag sowie mögliche Alternativen und legt abschnittsweise den endgültigen, 1000 Meter breiten Korridor fest. Bundesweit gibt es gegen das Milliardenprojekt weiterhin Proteste, auch in der Region.

 
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  • K. E.
    Ich glaube, da haben welche nicht begriffen um was es geht. Die Trassengegner haben es nicht so mit moderne Technik. Wer so etwas schreibt hat gelinde gesagt keine Ahnung. Gerade die Trassengegner sind nicht nur auf dem Stand der Zeit, sondern befassen sich damit wie es künftig weiter geht. Das Ergebnis ist eben das, dass die Trassen nicht benötigt werden. Es würde halt etwas nutzen sich mit der Materie auseinander zu setzen und nach Lösungen zu suchen. Das was vor 10 Jahren beschlossen wurde, das entspricht nicht dem heutigen Stand der "modernen Technik".
    Und wenn einer meint, dass es gut ist wenn die Trassengegner scheitern dann ist es zumindest gerecht, dass auch dieser Schlaumeier den weltweit höchsten Strompreis bezahlen muss.
    Im übrigen ist Tennet ein Holländischer Staatskonzern und in Holland kostet der Strom ungefähr die Hälft wie bei uns.
    Blos gut, dass es so viele gscheite Leut gibt. Mit Glauben hat das ganze nichts zu tun.
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  • A. H.
    scheitern - und das ist auch gut so!!
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  • M. B.
    Über den Euro durften die Bürger ja auch nicht entscheiden.
    Also warum soll es bei sowas anders sein.
    Irgendein verantwortlicher Politiker wird nach seiner Amtszeit schon einen Posten bei Tennet und TransnetBW bekommen. Sogar Bundeskanzler (siehe Schröder) machen sowas total uneigennützig (Ironie aus).
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  • C. H.
    Ja, mit moderner Technik haben es die Stromgegner nicht so.

    Unsereins macht Besprechungen per Videokonferenz übers Internet, Skype, Whatsapp ....

    Funktioniert aber nur mit diesem Teufelsding ... äh, Strom!
    Ihr wolltet die Energiewende auf Teufel komm raus. Nun lebt damit!
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