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Grafenrheinfeld
SuedLink: Die Trasse quer durch den Bergrheinfelder Klimawald ist vom Tisch
Bürgermeister Ulrich Werner freut sich, dass der Protest der Gemeinde erfolgreich war. Und er gibt Netzbetreiber Tennet einen Rat mit auf den Weg.
Der Klimawald der Gemeinde Bergrheinfeld (rechts) ist gerettet. Netzbetreiber Tennet hat für die letzten 700 Meter des SuedLink zum Umspannwerk nun einen Leitungsverlauf entlang der Zufahrtsstraße als Vorzugstrasse benannt.
Foto: Anand Anders | Der Klimawald der Gemeinde Bergrheinfeld (rechts) ist gerettet. Netzbetreiber Tennet hat für die letzten 700 Meter des SuedLink zum Umspannwerk nun einen Leitungsverlauf entlang der Zufahrtsstraße als Vorzugstrasse ...
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 28.05.2023 02:21 Uhr

Der Protest der Bergrheinfelder hat sich gelohnt, die SuedLink-Trasse mitten durch den    gemeindlichen Klimawald ist wohl endgültig vom Tisch. Bei dem von der Bundesnetzagentur anberaumten Erörterungstermin zu der neu geplanten Variante östlich am Waldstück vorbei gab's keinen Protest mehr. Netzbetreiber und Bauherr Tennet kann diese sogenannte Ostvariante somit als Vorzugstrasse im Planfeststellungsverfahren einreichen.  

Bürgermeister Ulrich Werner freut sich über diesen Erfolg und stellt mit "Genugtuung" fest: "Bergrheinfeld hat damit fast zu 100 Prozent seine politische Forderung durchgebracht." Zwar müssen auch bei der Ostvariante einige Bäume geopfert werden, das zehn Hektar große Waldstück am Galgenberg bleibt aber erhalten und wird nicht von riesigen Stromleitungsmasten durchschnitten, wie Tennet es ursprünglich vorhatte.    

Rückblick: Vor zwei Jahren waren die Pläne von Tennet bekannt geworden, die Gleichstromleitung SuedLink auf den letzten Metern zwischen dem Konverter und dem Umspannwerk bei Bergrheinfeld als Freileitung in einer Schneise quer durch den bestehenden gemeindlichen Klimawald zu führen. Dagegen hatte sich heftiger Widerstand in der gesamten Region geregt, so dass Tennet schließlich seine Pläne im Sinne der Gemeinde änderte und einen Leitungsverlauf um den Gemeindewald herum ausarbeitete.    

Bei dem nichtöffentlichen Erörterungstermin am Dienstag in der Kulturhalle Grafenrheinfeld stand diese sogenannte Ostvariante nun noch einmal abschließend zur Diskussion. Der Termin war eigentlich für den ganzen Tag angesetzt worden, wurde aber aufgrund der wenigen Einwände bereits vor der Mittagspause beendet, teilt Tennet mit. 

Bürgerinitiative kritisiert kurzfristige Terminanberaumung

Die Bergrheinfelder Bürgerinitiative gegen SuedLink hatte ihre Teilnahme abgesagt und die Absetzung des Erörterungstermins beantragt, weil die Einladung zu kurzfristig gekommen sei, heißt es in einer Presseerklärung. Man habe sich nicht gründlich vorbereiten können. So gab es lediglich eine Stellungnahme von einem privaten Einwender und einen Hinweis im Hinblick auf die Betroffenheit des Waldes. Denn auch bei der neuen Ostvariante entlang der Zufahrtsstraße zum Umspannwerk müssen 3400 Quadratmeter Wald gerodet werden. Die Fläche soll wieder aufgeforstet werden. 

Bürgermeister Ulrich Werner lobte den jetzt geplanten Verlauf der Leitung östlich um den Bergrheinfelder Klimawald herum, der für Frieden in der Gemeinde gesorgt habe. "Unsere Argumente sind endlich einmal gehört worden", sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Dankbar ist er für die Unterstützung, die die Gemeinde dabei von Landes- und Bundespolitikern, vom Landratsamt und von Behörden erfahren habe. Und vor allem von der Bürgerinitiative: "Wenn sie nicht so viel Rabatz gemacht hätte, wäre unsere Forderung nicht so stark wahrgenommen worden." 

Der Rathauschef geht davon aus, "dass nun der Netzverknüpfungspunkt Bergrheinfeld endgültig abgeschlossen ist" und nicht noch weitere Überraschungen kommen werden. In der Vergangenheit hatte man der Gemeinde scheibchenweise ein Projekt nach dem anderen aufgebürdet: zuerst das neue Umspannwerk West, dann SuedLink, danach die Konverterhalle, zuletzt die Wechselstromleitung P43 und schließlich die SuedLink-Freileitung durch den Wald. Jetzt müsse mal Schluss sein.

Er habe Tennet auch mit auf dem Weg gegeben, so Werner, beim Netzausbau mehr dezentral zu denken und die Menschen in der Region mitzunehmen. "Nur so können wir gemeinsam die Energiewende voranbringen."

 
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  • K. K.
    Dieser "Klimawald" sieht auf dem Bild irgendwie schon ziemlich licht und verdorrt aus.
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  • A. G.
    Wird wohl etwa im Februar fotografiert worden sein.

    Dass ein Wald im Jahresverlauf immer anders aussieht, lernt man schon im Kindergarten...
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  • A. S.
    Was ist denn bitte ein Klimawald? Muss man alles zum "Klima-..." verklären? Ohne Frage ist es fragwürdig, wenn hier ein Wald abgeholzt werden soll, aber man kann auch ohne solche Kampfbegriffe argumentieren, so macht man nämlich Klimaschutz obsolet, weil alles dieses Label bekommt, wie man am "Klimabürgermeister" in Würzburg sieht.
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