
In einem offenen Brief haben sich nun die Bürgermeister aller Anrainergemeinden entlang der Steigerwaldbahn-Trasse (außer Gerolzhofen) zu Wort gemeldet. Sie kritisieren dabei explizit den Landtagsabgeordneten Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen) für dessen Versuche, das von der staatlichen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) in Auftrag gegebene Gutachten zum Fahrgastpotenzial "öffentlich schlecht zu reden". Wie mehrfach berichtet, hatten die Berechnungen in dem Gutachten ein für eine mögliche Strecken-Reaktivierung deutlich zu geringes Fahrgastaufkommen ergeben. Knoblach hatte in der Folge dieses Gutachten kritisiert und von einem "deutlich politisch motivierten Ergebnis" gesprochen.
Unterschrieben haben den Brief die Bürgermeisterin Gerlinde Stier (Bürgervereinigung/Freie Wähler) aus Kleinlangheim sowie die Bürgermeister Peter Sterk (CSU/Freie Bürger) aus Großlangheim, Bürgermeister René Schlehr (CSU) aus Prichsenstadt, Klaus Köhler (Freie Wähler) aus Wiesentheid, Thomas Heinrichs aus Lülsfeld, Herbert Fröhlich (CSU/Freie Wähler) aus Frankenwinheim, Jürgen Schwab (CSU) aus Sulzheim, Ewald Vögler (Freie Wähler) aus Grettstadt, Manuel Kneuer (CSU) aus Gochsheim und Oliver Schulze (Freie Wähler) aus Sennfeld.
Alle diese Gemeinden haben bei der Regierung von Mittelfranken Anträge auf Entwidmung der Bahnstrecke gestellt. Eine Entscheidung über die Anträge ist allerdings weiterhin blockiert, weil derzeit Firmen Interesse an einem Bahnbetrieb auf der Strecke angemeldet haben.
"Nicht mehr erträgliches Maß"
In dem offenen Brief heißt es: "Für uns Bürgermeister der Anliegergemeinden als vor Ort Hauptbetroffene und kommunale Verantwortungsträger haben die wiederholten, politisch motivierten Versuche, für eine Reaktivierung der ehemaligen Steigerwaldbahn Stimmung zu machen, mittlerweile ein nicht mehr erträgliches Maß erreicht." Daher sei es an der Zeit, dass die Bürgermeister jetzt selbst öffentlich Position zu beziehen – "und unsere Haltung beziehungsweise Forderungen in dieser Angelegenheit" zum Ausdruck zu bringen.
Das Gutachten der BEG zu den Fahrgastzahlen und damit auch zur Wirtschaftlichkeit dürfe nicht weiter ignoriert werden, machen die Bürgermeister klar. "Die Versuche der Bahnbefürworter (Pro Bahn, MdL Knoblach), das Gutachten anzugreifen beziehungsweise die nach offiziellen Maßstäben durchgeführte Potentialanalyse öffentlich schlecht zu reden, müssen ein Ende haben", heißt es in dem Brief wörtlich. "Alles andere führt nur zu nicht hinnehmbaren Verzögerungen in der Entwicklung der für die Region angemessenen Versorgung mit öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV)."
"Keine alten Rezepte"
Für die Anliegergemeinden steht fest: "Wir wollen im ÖPNV keine alten Rezepte, sondern eine moderne und zukunftsorientierte Lösung." Zu diesen alten Rezepten zählt für die Gemeindeoberhäupter auch die Schiene. Das von Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vorgestellte Konzept eines Radschnellwegs sei hingegen "aus heutiger und zukunftsperspektivischer Sicht ein Gewinn für unsere Region". Daneben werde man auch in die Diskussion der autonom fahrenden Busse ("People Mover") einsteigen. "Diese Herangehensweise steht für Innovation und umweltverträglichen Verkehr. Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen", schreiben die Bürgermeister.
Appell an die Kreistage
Die Interessen der Menschen in den Anliegergemeinden dürften nicht länger übergangen werden, fordern Bürgermeisterin Gerlinde Stier und ihre männlichen Kollegen. "Wir fordern daher, dass die Landkreisgremien nicht länger schweigend zusehen, sondern für eine adäquate ÖPNV-Versorgung die hier lebenden Menschen Stellung beziehen." Statt weiterer "politisch beziehungsweise ideologisch motivierter Diskussionen" in der Öffentlichkeit müsse nun sachorientiert gearbeitet werden.
Dies bedeutet für die Bürgermeister: Akzeptanz der BEG-Potenzialanalyse, Beurteilung der Förderfähigkeit anhand von konkreten Sachverhalten und Anträgen – "und Respekt vor demokratischen Entscheidungen".
Warum wird die Bahnstrecke nicht für DHL, Hermes, etc. ausgebaut um die Straßen etwas mehr von Sprintern und LKWs zu befreien?
Ich kenne niemanden der ein Auto besitzt und sich freiwillig in die Bahn setzt, außer es geht gemeinsam zur Kneipentour nach Bamberg.
Da das Logistik-Thema nicht verfolgt und optimiert wird, wäre für mich der einzige Grund die Schiene zu behalten das Projekt "Monocab Lippe" wo Individualverkehr mit der Schiene verbunden werden soll. https://www.monocab-owl.de/
Wenn dieses Projekt kommt, könnte ich mir tatsächlich vorstellen ein Monocab anstelle vom Auto zu nehmen.
ihren Vorstellungen von Logistik entnehme ich, dass Sie gelinde gesagt von dem Geschäft nicht so viel Erfahrung haben dürften.
Gerade bei den Logistikdiensten die Sie anführen wie DHL ist die Bahn überhaupt nicht geeignet. Das sind 24-Stunden Zustellungen (ab Lager bis zum Kunden) von DHL-Hermes -usw. Da liegt die Ware länger an irgendwelchen Bahnhöfen?? Da ist das Paket schon 2 Tage durch den Sprinter ausgeliefert.
Die Bahn macht nur Sinn in Massengut und Großen Mengen die befördert werden müssen ohne Bahnumschlag. Daher kann das nur Sinn im ÖNPV machen wenn da was neu geplant werden soll. Evt wäre was möglich gewesen bei den neuen Logistikflächen am Flugplatz KT
Aber da fehlt die Brücke über den Main in Kitzingen, die es vor dem Krieg gab (durch Wehrmacht zerstört) , aber dann bei dem neubau der Nordbrücke nicht mehr berücksichtigt wurde
Respekt muss man sich verdienen, den bekommt man eben nicht geschenkt.
Und wie viele davon kamen mit der Mainschleifenbahn?
Müsste doch anhand der Tickets genau feststellbar sein.
...denn die Mainschleifenbahn ist noch nicht durchgebunden bis WÜ-Hbf.
Mit einem Umsteigen (bei weitem Fussweg) in Seligenstadt ist für Ältere oder Behinderte die derzeitige Anbindung dieser Strecke ans Bahn-Netz äußerst unattraktiv.
Da der Weicheneinbau in Seligenstadt schon wieder hinausgeschoben wurde, kann man schon auf Gedanken kommen wie: von "oben" nicht gewünscht daher immer wieder Steine in den Weg gelegt...
Und so ähnlich sieht's m.M.n. erst recht bei der Steigerwaldbahn aus.
von den Gedanken ........ diese alten Geleise seien für eine moderne sichere Bahnverbindung geeignet. Fahrgastauf-
kommen UND kompletter Baupreis für eine neue sichere Bahnanlage bestimmen letztlich mit den SWer Kriterien
> den Preis !!! <
Wäre zB noch eine Verbindung möglich von den derzeitigen Bahnhof KT ausgehend (Mainbrücke) nach SW, dann
könnte man sich einen sinnvollen Nutzen noch "erträumen". So aber kommt tatsächlich KEINE Lokomotive - alter
Art - mehr bei den Anrainerngemeinden vorbei. Es war einmal ......... beginnen nur Märchen.
Sie haben Verantwortung!
Sie haben einen Eid geleistet! Sie sind demokratisch gewählt und handeln zusammen mit den Gemeinderäte absolut korrekt! Sie in Misskredit zu bringen ist undemokratisch und geht sch Richtung Querdenker!
Dass es ein Knoblauch mit Recht und Ordnung nicht so genau nimmt und auch nicht ein Vertreter ALLER Bürger sein will und kann, liegt auf der Hand! Er will seinen „Klatschern“ gefallen und seine Ideologie allen auf das Auge drücken!
Und das liebe Befürworter ist trotzdem der Unterschied zwischen ihm und beispielsweise einem Eck! Sie werden keinen Punkt finden wo er so ignorant war oder eine Bevölkerungsgruppe ausgegrenzt hat!
Und je mehr wieder Bashing folgen wird, wird das der Wahrheit nicht mehr helfen und die Zahlen schön machen; so schön, dass sie einem (Knoblauch) gefallen! Von den Kosten mag ich gar nicht reden! Das interessiert eh keinen!
Die grüne Revolution ist ja wohl gerade in Bayern und besonders Unterfranken ausgeblieben.
Textverständnis ist hilfreich!
Aber auch da sind "wir Bayern" im europäischen Vergleich mit anderen Grundschulen in Europa nicht mehr Spitze.