Das alte Bahnhofsgelände in Wiesentheid hatten sich Vertreter der Grünen und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) als Treffpunkt ausgesucht. Die günstige Lage Wiesentheids und die dort vorhandene Struktur bildete einen Grund dafür, erläuterte der stellvertretende Landrat des Landkreises Schweinfurt, Thomas Vizl.
Vor Ort unterstrichen der Sprecher für Mobilität der Grünen-Landtagsfraktion, MdL Markus Büchler, sowie der unterfränkische Landtagsabgeordneter Paul Knoblach (Garstadt) ihre Position zur Reaktivierung und Zukunft der Steigerwaldbahn. "Was nicht passieren darf, ist, dass hier schnell entwidmet wird und die Gleise herausgerissen werden", sagte Büchler.
Sein Kollege Knoblach sieht es genauso. Er fasse sich an den Kopf, "wenn man eine weitgehend intakte Strecke zerstören will". Allerdings bekannte er, dass die Befürworter derzeit in großer Sorge seien, "ob wir es schaffen, die Steigerwaldbahn weder mit Leben zu füllen".
BEG-Gutachten ist Dorn im Auge
Ein Dorn im Auge der Bahn-Befürworter ist das zuletzt veröffentliche Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), das im Ergebnis besagt, dass zu wenig Fahrgast-Potenzial gegeben sei, so dass es nicht zu einer Reaktivierung des Bahnbetriebs kommen könne. Ein anderes Ergebnis mit deutlich mehr Fahrgästen hatte ein 2016 vom Förderverein Steigerwaldexpress in Auftrag gegebenes Gutachten erbracht, so die Grünen.
Das neuerliche Resultat der BEG ist für den Landtagsabgeordneten Knoblach "ein deutlich politisch motiviertes Ergebnis". Sein Kollege Markus Büchler forderte, die Bahnbefürworter müssten Einblick in die Methoden zur Berechnung des BEG-Gutachtens bekommen. Bisher verweigere das der Freistaat. Das Papier sei allerdings aus Steuergeldern finanziert, so dass man ein Anrecht habe, zu erfahren, wie im Detail gerechnet wurde, argumentierten die Grünen.
Die von der CSU aufgeworfene Variante, in Form eines Pilotprojekts autonom fahrende Busse auf die Trasse zu schicken, sei durchaus interessant. Bereitschaft zum Dialog darüber signalisierte Thomas Vizl. Allerdings fehle dazu eine Machbarkeitsstudie. Anfangs wäre wohl Geld für dieses Pilotprojekt vorhanden. Wo solle es jedoch später herkommen?, fragte er und forderte: „Bis alles entschieden ist, darf es keine Entwidmung geben.“ Eine Entwidmung sei nicht mehr rückführbar, warnte vor Ort mit Corina Ullrich auch die Direktkandidatin der Grünen für den Bundestags-Wahlkreis Kitzingen-Schweinfurt.
Fahrgastauslastung lt. BEG-Gutachten auch viele neuralgische Punkte entlang der Bahnstrecke. Eine große Störung betrifft den Bahnübergang Carl-Zeiß-Straße am Sennfelder Bahnhof, wo täglich tausende Autos den Bahnübergang überqueren. Dann gibt es großes Störungspotential auf der Streckenführung durch das Firmengelände der ALBA-Metall Süd Franken. Hier könnte sich plötzlich eine Standortfrage für dieses Unternehmen auftun, was unweigerlich mit der Arbeitsplatzfrage der dort Beschäftigten verknüpft wäre.
Als langjähriger ÖPNV-Nutzer und auch Autofahrer ist mir wohlbekannt, wie wichtig der Schienenverkehr als Rückgrat für einen attraktiven ÖPNV ist.
Und der Transport ist einfach erheblich Energieschonender als Straßenfahrzeuge.
Das gilt auch für Elektrische Antriebe. Macht auch keinen Sinn umweltfreundlich hergestellten Strom für ungedämmte Häuser einzusetzen.
Auch ein autonomes fahren ist wegen der zwangsspurführung und der eigenen Trasse logischerweise einfacher und sicher.
Auch der neue, unnötige U-Bahnhof in Stuttgart ein, desaströses Milliardengrab, ist unwirtschaftlich, da ein wunderbar funktionierender Hauptbahnhof besteht.
Er war aber politisch von den C-Parteien gewollt.
Wegen ein paar Immobilienspekulanten.
Bei der Trasse der Steigerwaldbahn sind bestimmt auch bereits einige Augen auf dann freiwerdende Grundstücke gerichtet. Deshalb muß auch hier die Trasse weg.
Was nicht passt wird passend gemacht.