Die Nachrichten aus der West-Ukraine am Dienstag, 15. August, waren schockierend: Bei einem Raketenangriff der russischen Armee gegen Städte in der Westukraine wurde auch das SKF-Werk in Lutsk getroffen. Dabei starben nach Angaben von SKF-Pressesprecher Holger Laschka drei Arbeiter aus der Fertigung, vier wurden verletzt.
Die russischen Raketen kamen am frühen Dienstagmorgen gegen vier Uhr. Ob es sich um einen gezielten Angriff auf die Fertigung gehandelt hat, ist derzeit noch offen. Die Aufräumarbeiten laufen noch.
Betroffenheit in Schweinfurter SKF-Werk ist groß
In der Nacht auf Dienstag herrschte laut ukrainischen Behörden über der gesamten Ukraine Luftalarm. 24 Marschflugkörper verschiedener Typen seien von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe laut der ARD-Tagesschau mit. Bereits zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 war der Flugplatz von Lutsk durch Raketen beschossen worden.
Bei SKF in Schweinfurt, in der Deutschland-Zentrale des schwedischen Wälzlagerherstellers, ist man ob der schlimmen Nachrichten schockiert. Am Dienstag gab es unter anderem Videokonferenzen mit dem Werksleiter in Lutsk, die Solidarität mit den ukrainischen Kolleginnen und Kollegen ist groß.
SKF-Deutschlandchef Jörg Wuttke erklärte in einem Statement: "Die schlimmen Nachrichten aus Lutsk machen uns sehr betroffen und traurig. Unsere Gedanken sind bei den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine und insbesondere bei den Familien der drei Verstorbenen, die auf der Nachtschicht von dem Raketenangriff überrascht wurden. Im Moment ist es für SKF vorrangig, humanitäre Hilfe zu leisten und das Leid vor Ort so gut es geht zu lindern. Im Namen aller Beschäftigten der SKF-Niederlassungen in Deutschland spreche ich unseren ukrainischen Kolleginnen und Kollegen, deren Familien und Freunden unsere große Anteilnahme und tiefes Beileid aus."
Schweinfurts Oberbürgermeister verurteilt russischen Angriffskrieg
Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) ist ebenfalls sehr betroffen. Im September vergangenen Jahres war er zu Besuch in Lutsk, unter anderem auch im SKF-Werk. Erst vor wenigen Wochen wurde der Partnerschaftsvertrag mit der ukrainischen Großstadt mit über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern unterzeichnet. Lutsks zweite Bürgermeisterin Iryna Chebeliuk war dafür nach Schweinfurt gereist. Aus Schweinfurt gab es seit Kriegsbeginn mit Unterstützung von SKF mehrfach Hilfstransporte nach Lutsk.
"Wir sind in Gedanken bei all den Menschen in unserer Partnerstadt, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von SKF und natürlich bei den Familien der drei Verstorbenen. Wir verurteilen diesen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und versichern, dass Schweinfurt vor allem in diesen schweren Stunden weiterhin an der Seite von Lutsk stehen wird", erklärt Sebastian Remelé.