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Schweinfurt
Seit zwei Jahren Kult: Die Schweinfurter Quiz-Night im Museum. Worauf es außer einem guten Gedächtnis noch ankommt
Karten zu bekommen, ist nicht einfach. Stammteams und Neueinsteiger versuchen sich an Antworten zu den verrücktesten Themen. Und haben jede Menge Spaß dabei.
Die Quiz-Night im Schweinfurter Museum Otto Schäfer ist längst Kult. Im Bild die Quizmaster Christof Wahlefeld und Jan Soldin.
Foto: Susanne Wiedemann | Die Quiz-Night im Schweinfurter Museum Otto Schäfer ist längst Kult. Im Bild die Quizmaster Christof Wahlefeld und Jan Soldin.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 16.04.2025 02:41 Uhr

Für nicht wenige Menschen ist der erste Dienstag im Monat so etwas wie ein Feiertag. Seit zwei Jahren findet da nämlich im Museum Otto Schäfer nämlich die Quiz-Night statt. Im Stil eines Pub-Quiz versuchen sich Stammteams wie Neueinsteiger an Antworten zu den verrücktesten Themen. Motto: Yoga für die Birne. Kleine Auswahl der Rate-Herausforderungen: Verkehrszeichen, Disney-Zeichentrickfilme, James Bond, Faschingsbräuche, Star Trek, Theatervorhänge, Wahlrecht, Autobahntrassen, griechische Götter, Nutella, Musicals, Perlen deutscher Musik, Gewässer, Wolken.  

Auch Halenka, Andrea und Anna Carina vom Team 'Glücksfall' sind mit Begeisterung bei der Sache. 
Foto: Susanne Wiedemann | Auch Halenka, Andrea und Anna Carina vom Team "Glücksfall" sind mit Begeisterung bei der Sache. 

Jedes Mal fragt man sich, wie um alles in der Welt die Quizmaster Christof Wahlefeld, im normalen Leben Theaterintendant, und Jan Soldin, Leiter des Museums Otto Schäfer, immer in quietschgrünen Riddler-Anzügen (siehe Batman), auf genau diese Fragen kommen. Und jedes Mal weiß einer oder eine in einem oder mehreren Teams die Antwort. Das Schwarmwissen versagt sehr, sehr selten. Es ist schon verrückt, was man alles wissen kann. Aber leider auch, was man vergessen hat.

 Theaterchef Christof Wahlefeld und Museumsleiter Jan Soldin sind die Master der Schweinfurter Quiz-Night. 
Foto: René Ruprecht |  Theaterchef Christof Wahlefeld und Museumsleiter Jan Soldin sind die Master der Schweinfurter Quiz-Night. 

Das sind die härtesten Momente des Abends: Einer aus dem Team schwört Stein und Bein, dass er die Antwort weiß. Setzt sich gegen die anderen durch – und liegt daneben. Das heißt: kein Punkt fürs Team. Das heißt auch: vorwurfsvolle Blicke. Und: ein bisschen Selbstvorwürfe. Wenn dann auch noch der Sieg mit diesem einen Punkt drin gewesen wäre, braucht es schon großherzige Ratekollegen ...

Tessa, ausnahmsweise ohne Brille, Anja und Heike vom Team 'Blonde Brillen' sind altgediente Quizzer.
Foto: Susanne Wiedemann | Tessa, ausnahmsweise ohne Brille, Anja und Heike vom Team "Blonde Brillen" sind altgediente Quizzer.

Man kann sich zum Beispiel durchaus fragen, wie es sein kann, dass zwei Hannoveraner nicht wissen, dass exakt vor ihrem alten Gymnasium seit ewiger Zeit das nach München größte Oktoberfest Deutschlands gefeiert wird. Oder warum die bessere Hälfte zwar einmal mit Günther Sigl von der Spider Murphy Gang in einem Interview intensiv über Rosis Telefonnummer geredet hat – ihm aber ausgerechnet bei der Quiz-Night die 32168 nicht einfällt. Doch am schlimmsten ist es, wenn einem die richtige Antwort genau in dem Moment kommt, wenn man einer der hilfreichen Damen aus dem Theaterteam den ausgefüllten Zettel überreicht.

Teamgeist ist wichtig

Gewinnen ist schön, aber der Teamgeist macht den Zauber aus. Es gibt Teams, die aus Freunden bestehen, andere aus Arbeitskollegen. Auch wer allein kommt, findet schnell Anschluss. Viel Kreativität fließt in die Team-Namen. Das gibt es die "Quizzly-Bären". Die "Blonden Brillen", "Gehirnakrobaten",  "Kloogschieter", "Tusculum".  Stammteam "T-Info" reist mit selbstgebastelter Teamflagge an. Team "Plym" hat sich eigens einen Namensstempel machen lassen. Die anderen signieren ihre Fragebögen mit Kuli, damit die Antworten zugeordnet werden können. Immer wieder kommt es zu Aufschreien der Verzweiflung, wenn ein Team zwar die richtige Antwort gewusst, aber keinen Absender eingetragen hat.  

Knabberzeug gibt's vom Haus, im Foyer werden Getränke verkauft. Es gibt Teams, die bringen Häppchen mit. Oder einen Weinkühler. Denken macht schließlich durstig. Und auf einen schönen Abend mit netten Menschen anzustoßen, macht Freude. Genauso wie in der Pause kurz mal ein paar Dürer-Stiche anzuschauen. Das gibt's bestimmt bei keinem anderen Quiz.  

Vier Themenkomplexe und eine Masterrunde

Vier Themenkomplexe und eine Masterrunde gibt es. Profis wissen, dass sie in der Masterrunde, bei der es doppelte Punkte gibt, nochmal alles herausreißen können. Trotzdem wird um jeden Punkt gekämpft. Schließlich geht es um "Ruhm und Ehre der Schweinfurter Quizkrone", wie Christof Wahlefeld so gerne sagt. 

Ehrgeiz spielt klar eine Rolle, sind Tessa, Anja und Heike vom Team "Blonde Brillen" überzeugt. Sie gehören zu den regelmäßigen Quizzern. "Das Quiz macht Freude", sagt Tessa. Wer wissen will, woher der Team-Name kommt, muss die drei nur anschauen.

Halenka vom Team "Glücksfall" ist erst seit kurzem dabei. Sie hat eine Stunde Anfahrt. "Das ist echte Liebe", lobt Teamkameradin Andrea. Anna Carina schätzt wie ihre Teamkolleginnen die Atmosphäre im Museum. Erfahrene Quizzer sind auch das Team "Plym". Das steht für Philipp, Lena, Yvonne und Michael.  Auch die "Plyms" sind mit maximaler Konzentration bei der Sache. Sie haben mal versucht, die Quizmaster mit Kleingeld und Gummibären zu bestechen. Dafür gab's Punktabzug. Das Team hat damit einen Platz in der Quizgeschichte sicher. 

Knabberzeug gehört mit zum Service bei der Schweinfurter Quiz-Night.
Foto: Susanne Wiedemann | Knabberzeug gehört mit zum Service bei der Schweinfurter Quiz-Night.

Zur Magie der Quiz-Night gehört auch die Stimmung – immer laut, immer freundlich, immer großartig. Selbst wer mal erschöpft aus der Arbeit kommt, blüht auf, sobald er sich ins Rate-Getümmel stürzt. Die Begeisterung, die Spannung, das Fiebern der anderen steckt an. Jeder Punkt wird bejubelt. Die 25. Ausgabe und damit Jubiläums-Veranstaltung am Dienstag haben übrigens die Newcomer "Kloogschieter" gewonnen. Und sich auf Weltmeister-Niveau gefreut. 

Einen Haken hat die Veranstaltung aber: Die Karten sind ruckzuck weg. Alle Termine bis Juli sind schon ausverkauft. 

 
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