Die Baustelle für das neue Pfarrzentrum St. Anton ist nach wie vor unübersehbar, doch es geht vorwärts: Die Caritas ist in ihre neuen Räume eingezogen, der Kran abgebaut, und im Inneren wird kräftig gehämmert, gebohrt und ausgebaut, auch in der von 700 auf 200 Plätze verkleinerten Kirche.
Mittendrin seit Anfang Februar ist der neue Leiter der Caritas Schweinfurt, Frank Kupfer-Mauder. Der 48 Jahre alte verheiratete Vater zweier Kinder aus Oberwerrn ist Nachfolger von Jutta Münch, die Ende Januar in Ruhestand ging. 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Kupfer-Mauder. Der studierte Diplom-Pädagoge kam im Oktober 2020 als stellvertretender Geschäftsführer nach Schweinfurt, zuvor war er 18 Jahre in der Kreisjugendpflege im Landkreis Haßberge tätig, zuletzt als Geschäftsführer des Kreisjugendrings und Kreisjugendpfleger.
Die Arbeit der Caritas in Schweinfurt ist vielfältig, insbesondere in St. Anton. Der allgemeine Soziale Beratungsdienst, die Fachstelle für gesellschaftlichen Zusammenhalt, der sozialpsychiatrische Dienst unter anderem mit dem Tageszentrum für 20 Menschen und der Fachdienst Gemeindecaritas sind hier untergebracht. Aufgebaut wird derzeit ein Krisennetzwerk mit mobilen Einsatzteams.
Außerdem gehört das Jugendhilfezentrum Maria Schutz in Grafenrheinfeld dazu, und im Anker-Zentrum in den Conn Barracks in Geldersheim arbeitet die Caritas mit der Diakonie bei der Beratung der Flüchtlinge zusammen.
Caritas war während der Corona-Lockdowns immer für die Menschen da
Rund 3000 Menschen werden jedes Jahr durch alle Angebote der Caritas betreut, die Kupfer-Mauder für wichtiger denn je hält: "Die Probleme und Sorgen der Menschen haben sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt." Das sei zum Beispiel in der allgemeinen Sozialberatung deutlich sichtbar geworden. Denn als die Kommunen ihre Rathäuser wegen der Pandemie schlossen, half die Caritas den Menschen trotzdem weiter, war immer da für die, die Hilfe brauchten: Anträge mussten gestellt, Formulare ausgefüllt werden, weil viele keinen Online-Zugang haben.
"Meinen Horizont erweitern", das ist ein Ziel von Frank Kupfer-Mauder, das er schon sehr bald erreicht hat, wie er schmunzelnd erklärt. Denn der Aufgabenbereich als Geschäftsführer ist sehr vielfältig, die "Hilfe für Menschen in Not mitzugestalten" ein Ziel, das jeden Tag neu angegangen werden muss.
Das Leuchtturmprojekt St. Anton in den nächsten Jahren mit Leben füllen
Besonders freut sich der Geschäftsführer, in den kommenden Jahren daran beteiligt zu sein, das "Leuchtturmprojekt St. Anton" mit begleiten zu dürfen, auch wenn der eigene Trakt derzeit nur innen ausgebaut, außen noch unverputzt und nur über einen Baustellenweg erreichbar ist. "Wir wollen das Zentrum gut mit Leben füllen", ist der Anspruch der Caritas für sich und die beteiligten Partner.
Es ist beeindruckend, was Caritas und Kirche gemeinsam in St. Anton schaffen, auch wenn es noch ein paar Monate dauern wird, bis die seit mehr als drei Jahren laufende Großbaustelle fertig ist. Dann aber sind die Möglichkeiten, das Motto "Casa Vielfalt" (das Akronym steht für Caritas St. Anton) auch wirklich zu leben, fast unbegrenzt.
Ein offenes Haus, in dem sich jeder willkommen fühlen soll
Mit im Haus neben der Caritas sind der ambulante Malteser Hospizdienst, im Jahr 2022 soll im Erdgeschoss des linken Nebengebäudes ein von der Caritas betriebenes Café mit Zuverdienstarbeitsplätzen für Menschen mit psychischen Erkrankungen eröffnen.
Die Frühförderstelle der Caritas ist schon da, genauso wie die Kindertagestätte St. Anton und die Julius-Kardinal-Döpfner-Schule mit ihrer schulvorbereitenden Einrichtung und der heilpädagogischen Tagesstätte. Es kommt natürlich die Kirchenverwaltung St. Anton noch dazu und als Herz die verkleinerte Kirche. Es gibt großzügige Konferenz- und Besprechungs- sowie Veranstaltungsräume.
Die 17 Millionen Euro, die der Umbau kostet, geschultert vom bischöflichen Stuhl in Würzburg und der Kirchenstiftung St. Anton, sind gut investiert. "Vielfalt Kirche, Vielfalt Mensch, Vielfalt leben" sind die Schlagworte, bei denen die Themen Inklusion, Spiritualität und Mehrgenerationen zusammenkommen. Die Vielfalt im neuen St. Anton spiegelt sich auch dadurch wider, dass im neuen Haupteingang sich die Wege teilen zur Kirche, zum Café und zu den Angeboten von Caritas und Malteser. Ein niederschwelliges Angebot, das jeden willkommen heißt und bei dem niemand Angst haben muss, zu kommen und sich helfen zu lassen. Das ist ganz nach den Vorstellungen von Frank Kupfer-Mauder für die Arbeit seiner Caritas.