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Kreis Schweinfurt
Schweinfurter Gemeinden kümmern sich besser um Jugendliche. Doch sie könnten mehr tun
Runde Tische für Jugendliche und Jugendforen wie hier in Dittelbrunn gibt es nur in etwa der Hälfte der Gemeinden im Landkreis Schweinfurt. Dabei wollen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mehr davon.
Foto: Willi Warmuth | Runde Tische für Jugendliche und Jugendforen wie hier in Dittelbrunn gibt es nur in etwa der Hälfte der Gemeinden im Landkreis Schweinfurt. Dabei wollen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mehr davon.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 03.04.2024 10:38 Uhr

In den vergangenen 20 Jahren hat sich vieles in der kommunalen Jugendarbeit zum Guten gewendet. So liest sich die Bilanz, die Kreisjugendpflegerin Bettina Stampf dem Jugendhilfeausschuss des Landkreises Schweinfurt vorgelegt hat. Aber es ist auch noch nicht alles im Reinen.

16 Themenfelder hatte Stampf für ihre Analyse definiert, die sie dann in den Landkreisgemeinden gezielt abgefragt hat. In vielen Bereichen steht die Jugendarbeit besser da als in den Referenzjahren 2014 und 2000. Besonders stellte sie heraus, dass es in allen Gemeinden Ansprechpersonen und bestellte Jugendbeauftragte gibt. Und auch fast überall stehen gemeindliche Jugendräume bereit und es werden Angebote für die Ferienzeiten gemacht. 29 von 29 Kommunen bieten Freiflächen für Bolzplätze, Skaterbahnen, Pumptrack-Strecken usw. Hier zeige sich ein Vorteil des ländlichen Raums, sagte Stampf: "Ein Pfund, mit dem wir wuchern können".

Kreisjugendring fordert eigenverantwortliche Budgets für Jugendliche

Eher unterdurchschnittlich sind die Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen bei politischen Entscheidungen ausgeprägt, auch jenseits der Gestaltung von Spielplätzen. Da gibt es noch Luft nach oben, insbesondere auch für Runde Tische, Jugendforen und Jugendbürgerversammlungen. Auch wenn Stampf in diesem Bereich Verbesserungen in den vergangenen Jahren entdeckt hat und diese Beteiligungsformen auch auf den Wunschzetteln von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu finden sind.

Einen Schritt weiter ging Christoph Simon (Kreisjugendring). Man müsse den Jugendlichen Entscheidungen zutrauen und ihnen auch Geldbudgets zuweisen, über die sie eigenverantwortlich verfügen können. Zwar beobachte er, dass Jugendliche bereit seien, projektbezogen mitzuarbeiten, aber weniger in Institutionen, Vereinen und Verbänden. Hauptamtliche Jugendarbeit sei die Vorstufe, dass sich junge Menschen an der Verbandsjugendarbeit beteiligen.

Es mangelt an Pädagogischen Fachkräften

Und genau da hakt es: bei der personellen Ausstattung von Fachkräften in der Jugendarbeit. 13 Pädagoginnen und Pädagogen sehe man als Bedarf für die Gemeinden im Schweinfurter Land an; aber nur sechs Stellen sind nach Stampfs Bilanz derzeit besetzt. Aus seiner Heimatstadt Gerolzhofen berichtete Erich Servatius (SPD), dass man bislang vergeblich versucht habe, die offenen Stellen zu besetzen.

 
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