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KREIS SCHWEINFURT
Töpper: „Angebote für die Jugend sind immens wichtig“
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 20.10.2016 03:38 Uhr

„Früher gab's das auch nicht.“ Mit solchen Sprüchen lässt sich heutzutage keine Jugendarbeit machen. „Angebote für Kinder und Jugendliche in den Kommunen sind nicht mehr wegzudenken und gerade bei den wandelnden Lebenswelten immens wichtig“, sagte Landrat Florian Töpper.

Jährlich im Herbst organisiert die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises Schweinfurt ein kommunalpolitisches Forum zur Kinder- und Jugendarbeit. Fast alle Landkreisgemeinden hatten einen Jugendvertreter dazu ins Landratsamt geschickt.

Kinder und Jugendliche haben im Vergleich zu früher eine wesentlich verkürzte Kindheit und Jugendzeit, erläuterte Bernd Endres vom Bayerischen Jugendring. Faktoren hierfür seien zum einen der Staat und die Gesellschaft, die Kinder immer mehr takten und mit Kompetenzerwerb überhäufen. Zum anderen grenze die Schullandschaft mit Ganztagsschulen und G8 die Jugendzeit immer mehr ein. Hinzu kommen strikte Ausbildungsabläufe mit dem Fokus auf Schnelligkeit und Kürze. Außerdem müssten sich die Jugendlichen mit den neuen Herausforderungen von Familie und Beruf, ehrenamtliches Engagement und den neuen Medien auseinandersetzen. „Ein nicht gerade leichtes Unterfangen.“

Kreisjugendpflegerin Bettina Stampf unterstrich deshalb, wie wichtig es ist, in den Kommunen den Kindern und Jugendlichen Freiräume zu gewähren, Jugendräume vorzuhalten und sie mitbestimmen zu lassen. Auf dieser Basis erarbeiteten anschließend die Bürgermeister und Jugendvertreter der Gemeinden konkrete Umsetzungsmöglichkeiten.

Öffnungszeiten sollten neu überdacht werden, neue Medien sollten in den Treffs angeboten werden, Werbung über das Smartphone sollte möglich sein, und es sollte respektiert werden, dass Jugendliche Freiräume zum Erholen und Nichtstun benötigen, um ihre Akkus wieder aufladen zu können. Auch die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen für eine attraktive Kommune sei ein grundlegendes Muss.

„Es gibt kein Patentrezept, jede Kommune muss die Situation individuell vor Ort erkennen und handeln“, sagte Stumpf. Es gebe aber Unterstützung durch die Kommunale Jugendarbeit.

 
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