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Schweinfurt
Schweinfurt: Impf-Frust bei den Hausärzten?
Seit 1. April impfen auch niedergelassene Ärzte. Erst gab es zu wenig Impfstoff, jetzt kommen zu wenig Impfwillige. Die Folge: Praxen stellen das Angebot ein. 
Seit 1. April dürfen auch niedergelassene Ärzte Corona-Impfstoff spritzen. In der Region Schweinfurt haben sich einige Praxen zurückgezogen. Auch wegen zu geringer Nachfrage. 
Foto: Bodo Schackow/dpa | Seit 1. April dürfen auch niedergelassene Ärzte Corona-Impfstoff spritzen. In der Region Schweinfurt haben sich einige Praxen zurückgezogen. Auch wegen zu geringer Nachfrage. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:07 Uhr

Dr. Jürgen Schott ist frustriert. Von Anfang an ist er mit seinem Team vom HausarztZentrum mit Praxen in Grafenrheinfeld, Bergrheinfeld, Röthlein und Schwebheim engagiert und kreativ dabei, Corona zu bekämpfen. Mit Testangeboten, Impfungen in den Praxen, mit mobilen Impfeinsätzen an Schulen. Dr. Jürgen Schott ist zusammen mit dem Schweinfurter Hausarzt Dr. Hannes Nägle ärztlicher Koordinator in der Corona-Pandemie für die niedergelassenen Hausärzte in Stadt und Landkreis Schweinfurt. 

Wie könnte man Leute überzeugen, sich impfen zu lassen? 

Warum ist Schott frustriert? Zum einen, weil es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. Es macht ihm zu schaffen, dass  es Leute gibt, die wissenschaftliche Daten nicht akzeptieren, sich stattdessen lieber auf Inhalte aus den Sozialen Netzwerken oder auf Internet-Funde verlassen. "Da spielen sich welche als Pseudo-Experten auf." 

Gut 30 Prozent sind in Deutschland nicht geimpft. Zehn Prozent dieser Gruppe könnte man überzeugen, sich impfen zu lassen, glaubt Schott. Wie? Indem man mit ihnen redet, ihnen eventuelle Ängste nimmt. Schott und sein Team sprechen in den Praxen Nicht-Geimpfte an, klären auf, bieten eine Impfung an. "Viele über 80-Jährige haben noch keine Impfung gehabt."

Impfangebote in den Praxen oft nicht bekannt 

Seit 1. April dürfen auch die Hausarztpraxen impfen. Bis dorthin waren die Impfzentren die alleinigen Ansprechpartner.  Nicht alle der Praxen, die Impfungen angeboten haben, sind aktuell noch dabei, sagt Schott. Ein Grund: Nicht alle Bürgerinnen und Bürger würden wissen, dass auch die Hausärzte impfen. In der Öffentlichkeit und auch in der Presse gehe es oft nur um das Thema Angebote in den  Impfzentren. Deswegen würden die Impf-Angebote in den Praxen nicht stark wahrgenommen, meint er. 

Ein Bild aus dem Mai 2020: In der Praxis Bergrheinfeld des Hausarztzentrums zeigen Dr. Jürgen Schott und Dr. Astrid Schott wie eine Sprechstunde unter Corona-Bedingungen ablaufen könnte. 
Foto: Susanne Wiedemann | Ein Bild aus dem Mai 2020: In der Praxis Bergrheinfeld des Hausarztzentrums zeigen Dr. Jürgen Schott und Dr. Astrid Schott wie eine Sprechstunde unter Corona-Bedingungen ablaufen könnte. 

"Zwischen 0 und zehn Impfungen pro Tag", mache das Hausarztzentrum. durchschnittlich in jüngster Zeit.  Vor kurzem ist an zwei Tagen in der Woche niemand gekommen, um sich eine Dosis gegen Corona spritzen zu lassen, so Schott. Impfen sei mit Aufwand verbunden, erfordere Planung. Für kleine Praxen sei die Situation schwierig, wenn wochenlang kein Impfwilliger komme. Weiteres Problem: Der nicht gebrauchte  Impfstoff verfällt, muss entsorgt werden.  

Für Schott eine ziemliche paradoxe Situation, wenn man bedenkt, dass es noch gar nicht so lange her sei, dass Impfstoff-Mangel das Problem war. Schott will im Hausarztzentrum weiter Impfungen anbieten. Übrigens auch für Nicht-Patienten. Wer eine Impfung wolle, bekomme sie, sagt er.   

Primär sollen niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte impfen

Nach der neuen Bayerischen Impfstrategie sollen primär die niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte impfen, darauf weisen auch Stadt und Landkreis in einer Mitteilung hin. Seit 3. November hat das Impfzentrum auf dem Volksfestplatz wieder täglich geöffnet. Stadt und Landkreis reagieren so auf die hohen Inzidenzwerte und laut Mitteilung auch auf die Tatsache, dass die Impfangebote in Schweinfurt zuletzt stark ausgelastet waren und sich vor dem Impfzentrum und im "Impfladen" in der Stadtgalerie teils lange Warteschlangen gebildet hatten. Das gemeinsame Impfzentrum Schweinfurt sei allerdings "nur als ergänzendes Angebot zu sehen", heißt es in der Mitteilung.

Warum diese Botschaft bei vielen in der Region nicht ankommt, kann sich Schott nicht erklären. Selbst Patienten von ihm seien erstaunt gewesen, als sie gehört haben, dass sie zur Impfung auch in seine Praxis hätten kommen können. 

Eine hohe Nachfrage nach Impfungen verzeichnet das Medizinische Versorgungszentrum MVZ Allgemeinmedizin am Leopoldina, so Pressesprecher Veit Oertel. Im Focus stünden die  Boosterimpfungen der über 70-jährigen und Immunsupprimierten, für die es bisher die einzige klare Empfehlung der Stiko, der Ständigen Impfkommission gebe. Jedoch fänden erfreulicherweise auch immer wieder Erstimpfungen statt.

Aus dem MVZ kommt der Wunsch, die Politik müsste die Impfstoff-Logistik deutlich verbessern, so dass man wieder wöchentlich Impfstoff bestellen kann. Bisher sei nur 14-tägige Bestellung möglich. Es sei aktuell schwierig vorauszuplanen. Die Situation bedeute laut Pressemitteilung einen Spagat für Mediziner zwischen der Aussage der Politik, wonach jeder, der will, nach sechs Monaten eine Booster-Impfung erhalten soll und der fehlenden Stiko-Empfehlung dafür. 

"Der Frust ist schon groß", sagt Dr. Hannes Nägle. Es gebe zu viele Unstimmigkeiten, niemand blicke mehr durch. "Die ständig wechselnden Vorgaben frustrieren." Für kleine Praxen sei der Aufwand für Impfungen enorm. Zu den zusätzlichen Belastungen für das Team komme noch die "ausufernde Bürokratie"– und die nach seinen Worten "lächerliche Vergütung", die die Hausärzte für Impfungen bekämen. Sein Fazit: Viele Kollegen sind frustriert, viele Praxen am Limit. "Das können viele Patienten nicht verstehen."  

 
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  • fw@widdi.de
    nein.. bin 44.... Luxusproblem? Nunja.. es hat ja seinen Grund, warum ich Kategorie 2 war... und Moderna hatte bei mir ne richtig heftiger Reaktion gegeben.... es ist wie immereine Frage der Risikoabschätzung... daher sehe ich es als kein Luxus... schon die Kreuzimpfung war ja ein Versuch.... daher möchte ich da schon bei bleiben ....
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  • Hery.Mennig@web.de
    Es ist einfach nicht nachvollziehbar, wenn jemand behauptet nicht ausreichend informiert zu sein!!! Wenigstens einmal am Tag sieht, hört oder liest man doch Nachrichten. Seit nunmehr fast zwei Jahren wird täglich fast ununterbrochen über die Pandemie bzw. das Impfen informiert! Wer da noch sagt, dass er/sie/es nicht genug Informationen hat, dem ist wohl wirklich nicht mehr zu helfen!! Außer für diejenigen, die sich nicht impfen lassen dürfen, gibt es kein einziges Argument gegen eine Imfpung! Schaut Euch Italien, Spanien oder Portugal an! Die haben es uns Deutschen vorgemacht!
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  • JAGT_K@t-online.de
    Wer nur in den sozialen Medien unterwegs ist, sieht hört und liest keine seriösen Nachrichten (LEIDER).
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  • lutterbeck
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  • Laeufer61
    Hier zwei Adressen...

    ...zur Moderna Meldung
    Stiko schränkt Empfehlung für Moderna-Impfstoff ein
    Quellen:
    „ https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91118732/stiko-empfiehlt-nur-noch-biontech-impfung-fuer-unter-30-jaehrige-.html „

    Oder auch:
    „ https://www.tagesschau.de/eilmeldung/stiko-impfungen-biontech-101.html „
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  • flyarcus@gmx.de
    die Antiimpfis müssen noch mehr ausgeschlossen werden, ich jedenfalls will sie nicht in meiner Nähe haben. Sture Haltung und ungebildet...das ist das Problem
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  • carinatas
    @Mementomori, jetzt mal ganz im Ernst. Ich bin auch kein Freund der Antiimpis, aber was tuen die denn uns geimpften, außer MEHR Krankenhausplätze belegen, als Geimpfte. Und wir können Corona doch genauso weiterverbreiten, wie die auch. Also lassen wir sie halt ruhig erkranken, wenn sie da so scharf drauf sind.
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  • Laeufer61
    @ Carinatas, mal genauso im Ernst:...

    ...Genau das ist es doch ("außer MEHR Krankenhausplätze belegen, als Geimpfte."), was die Krankenhäuser jetzt volllaufen läßt 😢
    Nicht direkt lebensnotwendige OP's anderer schwerer Krankheiten müssen bereits jetzt abgesagt und verschoben werden.
    Bsp.-Quelle: " https://www.br.de/nachrichten/bayern/krankenhaeuser-in-bayern-immer-mehr-ops-werden-wieder-verschoben,SVDNKMs "
    In BY haben wir seit heute wieder einen Katastrophenstatus, der Anteil von Ungeimpften in den Kliniken liegt bei ca. 90%, Bsp.-Quelle:
    " https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-im-raum-schweinfurt-fast-nur-ungeimpfte-in-kliniken,Snna4kp "
    Und da meinen sie, Zitat: "Also lassen wir sie halt ruhig erkranken"?

    Ich bin inzwischen fast für eine allg. Impfpflicht (auf jeden Fall in bestimmten Berufen).
    Bei Besuchen von Großveranstaltungen oder in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen kann ruhig eine 2G plus-Regel kommen (Geimpft und vor Besuch getestet!)
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  • SabrinaScholz
    https://www.stadt-land-wue.de/stadtlandwue/corona-impfungen/impfangebote/index.html
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  • fw@widdi.de
    ich war jetzt in der Mainbogenpraxis zum Bluttest auf Antikörper... 1.880.. sehr gut... Ende Nov endet die 6monate-Frist....

    hab also noch etwas Zeit ... aber keine Stelle hat derzeit Moderna.... und ich hatte due Kombi Astra/Moderna.... ich hätte ds gerne wieder diesen Impfstoff.... und jetzt? Januar Booster mit Biontec? nein danke.....
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  • Steler06501902
    Luxusmeinung... tut mir leid anders kann man das nicht beschreiben grinsen
    So frech bin ich jetzt mal....

    Evlt. kannst du gerne in den nächsten Wochen hier mal schauen :

    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html

    Dort werden die Lieferungen und Verteilungen der Impfstoffe kommuniziert grinsen
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  • Zeder
    Sollten Sie unter 30 sein, rät die STIKO von einer Impfung mit Moderna ab.
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  • jebusara@web.de
    @Zeder

    Ja das tut sie, nachdem unzählige Leute unter 30 damit geimpft wurden. Warum rät die STIKO wohl ab? Na wer kommt drauf?
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