Mit Beginn des kommenden Schuljahres 2022/2023 wird es an den Schweinfurter Schulen keine pädagogischen Willkommensgruppen mehr geben, die für die ukrainischen Schülerinnen und Schüler eingerichtet worden waren. Das erklärte Schulamtsleiter René Gutermann im Schul- und Kulturausschuss des Schweinfurter Stadtrates und berief sich dabei auf eine Pressemitteilung des Bayerischen Kultusministeriums von Ende Juni, in der die Pläne für das kommende Schuljahr im Freistaat erklärt werden.
Demnach sollen die Jahrgangsstufen eins bis vier am Regelunterricht in den Grundschulen teilnehmen, hinzu komme eine Sprachförderung mit dem Programm "DeutschPLUS". Als Weiterentwicklung für die pädagogischen Willkommensgruppen sollen für schulpflichtige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun, die die deutsche Sprache erst erlernen oder ihre Sprachkenntnisse noch verbessern, Brückenklassen eingerichtet werden. Das Ziel: Der möglichst rasche Spracherwerb. Daher liege der Schwerpunkt auf der intensiven Deutschförderung – zehn Wochenstunden Pflichtunterricht "Deutsch als Zweitsprache", sagte Gutermann.
Weiterführende Schulen: Wechsel in Regelunterricht im Laufe des Schuljahres
"Die Brückenklassen sind eine Übergangszeit", erklärte der Schulamtsleiter. Der Wechsel in den Regelunterricht einer weiterführenden Schule solle nach intensiven Beratungen im Laufe eines Schuljahres erfolgen. Die Brückenklassen werden an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien eingerichtet, in Schweinfurt sind am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, an der Wilhelm-Sattler-Realschule, an der Frieden-Mittelschule und an der Auen-Mittelschule derartige Klassen geplant. Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen sind in Bayern gegebenenfalls nicht mehr schulpflichtig, für sie soll es dennoch Angebote geben.
Anfang Juli verzeichnete die Stadtverwaltung in Schweinfurt 123 ukrainische Schülerinnen und Schüler in acht Willkommensgruppen. Insgesamt, heißt es in der Pressemitteilung des Kultusministeriums, seien rund 25.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine gut an den bayerischen Schulen angekommen.