Der Verkehr rollt zwar schon seit einigen Wochen über den Neubau der Schraudenbach-Brücke auf der A 7, für den kommenden Freitag erklärt die Autobahndirektion Nordbayern das Bauprojekt offiziell für beendet. Viereinhalb Jahre nach dessen Beginn. Zu einer besonderen Baustelle ist der Ersatz der bestehenden Brücke bei Werneck (Lkr. Schweinfurt) geworden, nachdem am 15. Juni 2016 das Gewicht eines frisch betoniertes Teilstücks ein Traggerüst zum Einsturz gebracht hatte. Unter den Trümmern kam ein Arbeiter ums Leben, mehrere wurden zum Teil schwer verletzt. Der Unfall sorgte für eine Bauzeitverlängerung von einem Jahr.
Altbau war 50 Jahre alt
Die Talbrücke bei Schraudenbach war 50 Jahre alt und befand sich laut Autobahndirektion in einem schlechten Zustand. Zudem wies sie für die heutigen Verkehrsverhältnisse nötigen Tragreserven nicht auf. Im Juni 2015 begann der Abbruch des östlichen Teils der Brücke, der den Verkehr in Richtung Fulda führt. Ein Jahr später kam es zu dem tödlichen Unfall. Derzeit stehen drei Ingenieure in Schweinfurt vor Gericht, das herausfinden möchte, wie es zu dem Unglück kam und wer dafür verantwortlich ist.
17,5 Millionen Euro Baukosten
Anfang 2018 ist der Verkehr auf das östliche Brückenteil gelenkt und der Westbau abgebrochen worden. Seit November 2019 ist auch er fertiggestellt, seit einigen Wochen für den Verkehr in Richtung Würzburg freigegeben worden. Zuletzt waren Arbeiter damit beschäftigt, die Baustellenzufahrten zurückzubauen und die Schutzeinrichtungen auf dem Mittelstreifen anzubringen. Wenn auch an der 236 Meter langen Brücke, für die die Autobahndirektion 17,5 Millionen Euro Baukosten veranschlagt, selbst nicht mehr gebaut wird, finden im Umfeld noch Restarbeiten bis Mai 2020 statt.
Baustellen bis 2030
Der Neubau bei Schraudenbach ist Teil eines umfangreichen Erneuerungsprogramm auf der A 7 zwischen Oberthulba und dem Biebelrieder Kreuz, bei dem bis 2030 sieben Großbrücken ersetzt werden. Die Klöffelsbergbrücke bei Langendorf ist schon vollendet. Im Bau befinden sich die Talbrücken Rothof, Kürnach, Pleichach und Werntal. An die Reihe kommen auch die Bauwerke bei Stettbach und Thulba.